Nach London, Paris, Madrid und Malmö lud der Softwarehersteller Autodesk am 2. April auch in München zu einer Abendveranstaltung mit Joel Aron, Technical Director bei Industrial Light & Magic.
Im Anschluss an eine kleine Präsentation der neuesten Features von Maya 8.5, insbesondere der Cloth-Simulation, gehörte die Bühne Joel Aron. Er ist inzwischen seit 16 Jahren bei ILM und arbeitete sich vom CG Technical Assistant zum Technical Director hoch. Seither war er an allen wichtigen Produktionen beteiligt, etwa am zweiten Teil von „Fluch der Karibik“ (siehe DP 05:06), der dieses Jahr den Oscar für die besten Visual Effects erhielt.
Um diese zu sehen, war das Publikum reichlich erschienen, und Aron enttäuschte es nicht: In seinem einstündigen Vortrag zeigte er eindrucksvolle Sequenzen aus der Produktion, die so vorher noch nicht zu sehen waren. Etwa, wie ILM es schaffte, die Gesichtszüge von Schauspieler Bill Nighy auf Davy Jones‘ Tintenfischkopf zu übertragen. Auch die verblüffende Animation von Jones‘ Tentakeln mittels Simulationen fand Anerkennung im Publikum. Ebenso wie der Detailgrad seiner Schiffsbesatzung, die im Film gar nicht als CG-Character auffällt.
#Joel Aron
Arons größte Herausforderung in den letzten Jahren war allerdings auf den ersten Blick eher unauffällig: Er war daran beteiligt, den Film „A Nightmare before Christmas“ für die 3D-Projektion aufzubereiten. Bei der notwendigen Doppelprojektion war das linke Bild der Originalfilm, das rechte Bild allerdings musste Aron leicht verschieben, um die Perspektive zu erzeugen. Dazu war es erforderlich, jedes Bild neu zu berechnen, und die einzige Distanz, die ihm im Bild exakt bekannt war, war der Abstand zwischen den Augen des Hauptdarstellers, der Puppe „Jack“. Davon ausgehend, berechnete Aron dann den Rest des Bildes.
Wer Joel Aron noch einmal in Europa sehen un dhören will, muss sich beeilen: Am 4. April ist in Moskau der letzte Termin der Autodesk/ILM-Tour.
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Industrial Light & Magic