NAB: Google-Chef bestreitet Super Session

Eric Schmidt unterstrich die Bedeutung seines Unternehmens für die Medien- und Broadcast-Branche

Die NAB ist weit mehr als nur eine Messe, sie ist auch eine wichtige Konferenz. Von den vielen Vorträgen und Veranstaltungen heben sich die so genannten Super Sessions durch ihre besonders hochkarätigen Sprecher ab. In der Super Session „Innovator’s Spotlight View From The Top” nahm Google-CEO Eric Schmidt Stellung zu den aktuellen Akquisitionen seines Unternehmens und erläuterte, wie es sich im Medienmarkt positioniert.

Google ist mittlerweile in größerem Umfang in die Vermarktung von Radiowerbung eingestiegen, schon vor Monaten schlug der Kauf von YouTube Wellen. Nun hat Google für 3,1 Milliarden US-Dollar (knapp 2,3 Milliarden Euro) den Online-Werbevermarkter DoubleClick gekauft. Dadurch erhält der Suchmaschinenriese auch eine starke Position bei der Displaywerbung mit Bildern und Videos. Dass nun ausgerechnet Microsoft gegen DoubleClick die Kartellbehörden anrufen will, fand Eric Schmidt eher amüsant. Er räumte aber Versäumnisse gegenüber Viacom ein. Vom weltweiten Werbemarkt, den Schmidt mit einem Wert von 700 bis 1.000 Milliarden US-Dollar veranschlagt, plant Google, sich einen Anteil von 1 bis 2 Prozent zu sichern.

Zum hochaktuellen Thema Copyright vertrat Schmidt die Meinung, dass Google nicht für das Hochladen von urheberrechtlich geschütztem Material haftbar gemacht werden könne. Allerdings müsse Google geschütztes Material, sobald es als solches erkannt ist, löschen. Dafür arbeite die Firma an einer Softwarelösung, die solches Material automatisch erkennt und es dann direkt löscht. Schmidt geht davon aus, dass das Problem damit in wenigen Monaten gelöst ist.

Zudem meinte er in der Q&A-Runde, dass auch nach dem Hochladen von Content auf YouTube das Copyright des Besitzers erhalten bleibt und dieses Material nicht einfach übernommen werden kann. Aber er empfiehlt den Usern, ihr Material selbst sowohl bei YouTube als auch bei anderen Videoportalen zu veröffentlichen.

Auf das Verhältnis von YouTube und anderen Videoportalen zu den traditionellen Broadcastern angesprochen, vertrat Schmidt die Meinung, dass es zu einem Mit- und Nebeneinander der verschiedenen neuen Techniken kommen werde. Während Broadcast durch HD qualitativ immer besser werde, sollten die anderen Formen genutzt werden, um etwa Fans den direkten Weg zum Objekt der Verehrung zu ebnen: Über das Video finden sie die entsprechende Internetseite und gehen dann im Webshop einkaufen. Oder ein Ausschnitt aus einem Film wird über das Handy verbreitet, und wenn er den Benutzern gefällt, senden sie ihn an ihre Freunde weiter – und machen so selbst Werbung für den Film.

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