Live-Konzerte auf USB-Stick

Der USB-Stick könnte als Speichermedium für Mitschnitte von Konzerten bald eine neue Rolle im Musikgeschäft spielen.

Wenn es nach dem deutsch-österreichischen Start-Up-Unternehmen di[rec] geht, sollen Besucher von Live-Shows in Zukunft die Aufnahmen noch am Veranstaltungsort kaufen und völlig legal mit nach Hause nehmen können. „Man ist dort, wo die Fans sind und hilft ihnen die Erinnerung an das Konzert zu verewigen“, erklärt Tatjana Mühlthaler von di[rec] die Geschäftsidee.

Weltweit handeln noch drei weitere Anbieter mit legalen Live-Mitschnitten von Konzerten – mit dem Speichermedium USB-Stick ist di[rec] jedoch Vorreiter. „Wir befinden uns seit einem halben Jahr in der Testphase und waren schon bei einigen großen Veranstaltungen dabei“, so Mühlthaler. „Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen.“ Der Aufwand des Unternehmens bei der Durchführung sei jedoch groß. „Technisch gesehen ist der Mitschnitt eine kleine Meisterleistung. Wir nutzen die Aufnahmen von der Bühne, mischen sie allerdings neu und stellen selbst Mikrofone auf, um die Atmosphäre im Publikum besser aufzufangen“, erzählt Mühlthaler.

Für zwölf bis 17 Euro, je nach Länge des Mitschnitts, bekommt der Käufer die Aufnahme des Konzerts im Flash-Format. „Wir dürfen das MP3-Format aus rechtlichen Gründen nicht nutzen“, sagt Mühlthaler. Mittels beigelegtem Code könnten die Titel jedoch später online abgerufen und auf Audio-CD gebrannt werden. Die Sticks bieten außerdem Platz für Zusatzmaterial, wie Fotos, Videos oder Interviews.

Während die Musikindustrie unter sinkenden CD-Verkäufen leidet, nimmt der Ansturm auf Konzerte kein Ende. Mühlthaler sieht in der Produktidee trotzdem nicht die Patentlösung für die Umsatzprobleme der Plattenlabels. Am Verkaufserlös seien sie jedoch beteiligt. „Wir brauchen die Zustimmung aller Instanzen – Veranstalter, Künstler und Plattenfirmen“, so Mühlthaler.

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