„Tetris“ zum einflussreichsten Spiel aller Zeiten gewählt

Zwei Striche und ein Quadrat - das erste und immer noch bekannteste Videospiel "Pong" führte zu einer Milliardenindustrie. Von Spielen erscheinen Bücher, Comics, Kinofilme, Serien und Hörspiele. Sie inspirieren Informationstechnologien, Medien, Industrie und Medizin, als Technologietreiber, als Werbeträger, als Ausbilder und als Basis für virtuelle Welten.

Welche Spiele eine besondere Wirkung erreicht haben, ermittelte eine Jury im Rahmen der GC-Sonderausstellung „Telespiele 1972-2007“, die der Leipziger Spielejournalist René Meyer zusammengetragen hat. Aus 150 Nominierungen entschieden sich mehr als zwanzig Spieleexperten – Sammler, Journalisten und Verleger – für ihre Favoriten. Die einflußreichsten Spiele in chronologischer Reihenfolge sind:

1972 Pong (Geschicklichkeit/Arcade)

1978 Space Invaders (Geschicklichkeit/Arcade)

1979 Pac-Man (Geschicklichkeit/Arcade)

1980 Ultima (Rollenspiel)

1984 Elite (Weltraum-Handelssimulation)

1985 Tetris (Geschicklichkeit/Puzzle)

1985 Super Mario Bros. (Jump’n’Run)

1986 The Legend of Zelda (Action-Adventure)

1987 Maniac Mansion (Adventure)

1989 SimCity (Stadtbau-Simulation)

1991 Civilization (Strategie)

1993 Doom (Ego-Shooter)

1996 Tomb Raider (Action-Adventure)

1999 Counter-Strike (Ego-Shooter)

2000 The Sims (Beziehungs-Simulation)

2004 World of WarCraft (Online-Rollenspiel)

Bei der Wahl wurden die folgenden vier Titel am häufigsten genannt:

„Tetris“ (1985). Das Geschicklichkeitsspiel mit den bunten Klötzchen stammt von dem russischen Programmierer Alexej Paschitnow. Zum Schlager wurde „Tetris“, als Nintendo es seinem tragbaren Spielsystem beilegte: Es war, als wenn Game Boy und Tetris füreinander geschaffen wären. Heute existieren hunderte Varianten des Spiels für nahezu jedes Computersystem.

„Pong“ (1972). Die Idee des simplen Tennis wurde bereits in den späten 60ern vom deutschstämmigen Ralph Baer entwickelt. Doch erst auf dem Spielautomat von Atari und später auf der Heimkonsole wurde daraus ein Hit. „Pong“ zeigte bereits, daß Videospiele am meisten Spaß machen, wenn man sie gemeinsam meistert, miteinander oder gegeneinander. Es erschienen unzählige Pong-Klone, sogar in der DDR.

„Doom“ (1993). Der Ego-Shooter manifestierte die Idee der Shareware: Das erste Kapitel wurde verschenkt, um für die beiden anderen zu werben. „Doom“ ist nicht nur ein Meilenstein der 3D-Technik. Seine ausgefeilte Netzwerk-Unterstützung sorgte für besondere Popularität seines Mehrspieler-Modus und für die Entstehung der LAN-Partys. „Doom“ wurde intensiv im Heim- und Firmennetz sowie per Modem gespielt. Außerdem war „Doom“ der Durchbruch für die Moddingszene: Hobby-Designer kreiierten Tausende von Zusatzlevels.

„Pac-Man“ (1979). Das gelbe pillenverzehrende Männchen erinnert an die Urtriebe des Menschen: essen, um zu überleben. Es war der erste Popstar unter den Videospiel-Helden, erschien auf Zeitschriften-Covers, wurde auf Tassen abgedruckt, lieferte Titel für Schallplatten und bekam sogar eine eigene TV-Serie.

Zur Jury gehören folgende Personen:

– Alexander Schön, Privatsammler

– André Peschke, Krawall

– Andreas Kraemer, Andys Arcade

– Christian Keller, Retrogames e.V.

– Christian Stöcker, DER SPIEGEL

– Dieter König, Classic Consoles Center

– Enno Coners, CSW-Verlag / Retro

– Gunnar Lott, GameStar

– Harald Horchler, Skriptorium-Verlag

– Heinrich Lenhardt, Buffed

– Jan Fleck, Arcadeshop

– Jörg Luibl, 4Players

– Matthias Oborski, d-frag

– Michael Spehr, F.A.Z.

– Petra Fröhlich, PC Games

– Robert Glashüttner, ORF

– Sebastian Eichholz, Kultpower

– Stephan Freundorfer, eGames

– Sven Stillich, Stern

– Sven Wernicke, DemoNews

– Vitus Hoffmann, Gameswelt

– Winnie Forster, Gameplan

Sonderausstellung Telespiele 1972-2007 zur GC 2007

Halle 5, Stand B20

Weiterführende Links:

  • Telespiele

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