HD at Work-Forum auf der Medienwoche in Berlin

Hochkarätiges Panel schätzte die Chancen und Probleme von HD-Fernsehen ganz unterschiedlich ein

Das dritte HD at Work-Treffen fand diesmal im Rahmen der Medienwoche Berlin am 31. August in der bcc Kongresshalle am Alexanderplatz statt.

Auf dem Podium waren von der Senderseite Eckhard Matzel, Leiter des Bereichs

Technical Innovation Office beim ZDF, Helfried Spitra, Leiter des

Programmbereichs Kultur und Wissenschaft beim WDR Fernsehen, Frank Meißner,

Geschäftsführer Produktion & Technik von N24 und Dr. Patrick Hörl von

Discovery Networks Deutschland vertreten. Hinzukamen der Produzent

Daniel Petry von Context TV sowie Hans-Peter Urban vom Technikdienstleister

Studio Berlin und Jürgen Burghardt von Sony.

Nach der Eröffnung durch Andreas Vogel, dem Geschäftsführer von Pro Babelsberg, leitete Moderator Roland Stehle von der Branchenvereinigung GfU, die nebenbei auch Ausrichter der Internationalen Funkausstellung (IFA) ist, die Veranstaltung mit einer sehr positiven Einschätzung des gegenwärtigen Standes der Einführung von HDTV in Deutschland und Europa ein.

Auch Jürgen Burghardt von Sony teilte die positive Einschätzung. Für Daniel Petry ist die Produktion in HD unvermeidlich, will er seine Produktionen international und langfristig vermeiden. Er riet auch vom HDV-Format ab, da das Material seiner Meinung nach die vielen nachfolgenden Bearbeitungsschritte nicht ohne Qualitätsverlust übersteht. Für Dr. Patrick Hörl ist HD eine Zukunftsinvestition und ein Verkaufsargument für seinen Sender, auch wenn die Digitalisierung des Gesamtmarktes für ihn noch nicht weit genug ist. Werner Heese von Studio Berlin gab zu bedenken, dass der Mehraufwand für HD-Produktionen bei Sportsendungen und Show kaum größer sei als bei SD und er seinen Kunden daher immer HD empfiehlt.

Kritischer sahen die Vertreter von ZDF und WDR die Entwicklung. Nachdem die öffentlich-rechtlichen die entscheidung gefällt hatten, bis 2010 mit 720p in die HD-Ausstrahlung einzusteigen, kritisierte Eckhard Matzel die für den Endverbraucher verwirrende Vielfalt an Logos und Standards und wies auf die bislang mangelnde Verbreitung der technischen Voraussetzungen hin.

Frank Meißner, der bei Pro7Sat1 bereits regelmäßig HD-Produktionen auf Sendung schickt, beklagte das mangelnde Engagement der Industrie bei der HD-Vermarktung. Er wies darauf hin, dass die Kosten für fiktionale Produktionen in HD deutlich teurer seien als in SD. Wirtschaftlich rentiere sich HD für die Senderkette derzeit nicht, es wäre allerdings eine Katastrophe, wenn Pro7-HD oder Sat1-HD eingestellt würden.

Jens Theo Müller, geschäftsführender Gesellschafter der TeleFactory Babelsberg beklagte aus dem Publikum, dass die TV-Sender nicht bereit seien, die Extrakosten von HD zu tragen.

Die nächste HD AT WORK-Veranstaltung findet am Mittwoch, 2. April 2008, statt.

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