MySpace spricht bald Russisch

Social-Networking-Seiten auf der Jagd nach Kunden.

Im Kampf um mehr Kunden setzt MySace weiter auf internationale Expansion. Seit dem Beginn der Bestrebungen vor eineinhalb Jahren hat das Unternehmen bereits 24 lokale Versionen in 20 Ländern – darunter in Deutschland – gelauncht. In den kommenden vier Monaten sollen nun landessprachliche Ableger in Russland, Polen, Indien und Brasilien folgen, berichtet die Financial Times (FT).

In Europa scheint sich der Regional-Kurs auszuzahlen. Die Zahl der User hat im vergangenen Jahr um 68 Prozent auf rund 25 Millionen Nutzer pro Monat zugelegt. Auf europäischer Basis ist MySpace damit die Nummer eins, muss sich aber auf den wichtigen Märkten Deutschland und Großbritannien mit Rang zwei begnügen. In Großbritannien konnte MySpace-Rivale Facebook im September erstmals den Social-Networking-Thron erobern. Auch Facebook bereitet derzeit einen ambitionierten Expansionskurs vor und arbeitet an der Übersetzung in weitere Sprachen.

Die Jagd nach Kunden dürfte sich für die Networking-Seiten in den anvisierten Märkten aber schwierig gestalten. „In den USA hatten wir einen Vorsprung von vier Jahren gegenüber allen anderen. In Europa dagegen müssen wir uns gegen etablierte lokale Konkurrenz durchsetzen“, erklärt MySpace-Manager Travis Katz das Dilemma in der FT. In Polen etwa zählt Grono.net bereits mehr als 1,3 Mio. registrierte Nutzer. In Russland erfreut sich Google-Rivale Yandex mit seiner eigenen Social-Networking-Plattform MoiKrug.ru großer Beliebtheit. In Brasilien und Indien dominiert der Google-Ableger Orkut. Anfangsverluste bei den neuen Seiten seien deshalb durchaus möglich, räumt Katz ein.

Bisher ist MySpace vor allem in Ländern mit einem entwickelten Online-Werbemarkt an den Start gegangen. „Wir gehen nun auch in Länder, die noch am Anfang der Entwicklung stehen“, sagt Katz. Russland etwa habe noch keinen großen Online-Werbemarkt. Die Zeit, in diese Märkte zu gehen, um von dem Wachstumspotenzial zu profitieren, sei dennoch gekommen, so Katz. Während in den USA circa 18 Prozent der Internetnutzer Social-Networking-Sites besuchen, sind es in Europa gerade 14 Prozent.

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