Berlinerin gewinnt ersten Preis für Architektur in «Second Life»

Realer Preis für virtuelle Architektur: Eine Berlinerin hat den Publikumspreis des ersten Wettbewerbs für virtuelle Architektur-Projekte in der Internetwelt «Second Life» gewonnen. Die Künstlerin Tanja Meyle erhielt vergangenen Donnerstag in der Essener Zeche Zollverein die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung des «Annual Architecture & Design Competition». Sie schuf eine virtuelle Wolke, die ihre Computerfigur wie ein Haus umgibt.

Diese Wolke schaffe eine private Zone, die aber für jeden zugänglich sei, sagte der Initiator des Preises, der Münchner Architekt Stephan Doesinger. Das greife das Wettbewerbsmotto «Goodbye Privacy» perfekt auf. Dabei gehe es um eine neue Definition des Privaten und den freiwilligen Exhibitionismus im Internet. Für Meyles Werk «Living Cloud» hatten bei einer Online-Abstimmung in den vergangenen eineinhalb Monaten knapp 2.700 Menschen gestimmt.

Es setzte sich damit gegen drei weitere nominierte Projekte aus Wien, San Francisco (USA) und Melbourne (Australien) durch. Alle vier Projekte waren im September auf dem Medienkunst-Festival «Ars Electronica» im österreichischen Linz von einer internationalen Jury unter 126 Bewerbungen ausgewählt worden. «Second Life» (Zweites Leben) ist ein Internetspiel, bei dem Spieler eigene virtuelle Figuren (Avatare) gestalten können. Mittlerweile zählt «Second Life» weltweit mehrere Millionen Nutzer.

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