ZDF wird die Gebührenperiode mit „schwarzer Null“ abschließen

Intendant Schächter: 2008 ist ein Jahr wichtiger medienpolitischer Weichenstellungen / Investitionsstau nach striktem Sparkurs

„Das Jahr 2008 hat für das ZDF eine überragende Agenda.“ Diese Einschätzung gab ZDF-Intendant Markus Schächter in einer Grundsatzrede anlässlich der Verabschiedung des Haushaltsplanes 2008 im ZDF-Fernsehrat. Nach dem wichtigen Kompromiss mit der EU-Kommission im Beihilfestreit und dem wegweisenden Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Rundfunkfinanzierung stünden die für die Medienpolitik zuständigen Bundesländer im nächsten Jahr vor „fundamentalen ordnungs-, medien- und industriepolitischen Weichenstellungen“ bei der Formulierung und Verabschiedung des 11. Rundfunkstaatsvertrages. Schächter: „In den kommenden Monaten geht es um nicht weniger, als die Bedingungen der Zukunftsfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu definieren.“

An der Schwelle zur digitalen Mediengesellschaft rufe das große Sportjahr 2008 mit Olympischen Sommerspielen und Fußball-Europameisterschaft noch einmal deutlich in Erinnerung, dass der internationale TV-Sport der Schlüssel zu den digitalen Geschäftsmodellen und zum Einstieg neuer Player aus ganz anderen finanziellen Ligen sei. Die Unregulierbarkeit internationaler Unternehmens-Riesen werde auf dem Medienmarkt zum drängenden Problem, sagte Schächter.

Die über vier Jahre laufende Gebührenperiode schließt Ende 2008 ohne einen Fehlbetrag ab. Damit erreiche das ZDF souverän sein diesbezügliches finanzstrategisches Ziel, unterstrich der ZDF-Intendant. Nach den hervorragenden Jahresabschlüssen 2005 und 2006 schließt der Haushaltsplan des ZDF für das Jahr 2008 mit einem Fehlbetrag von 79,9 Millionen Euro ab. Dies sei für das letzte Haushaltsjahr einer Gebührenperiode jedoch nicht ungewöhnlich, erläuterte Schächter mit Hinweis auf die während einer vierjährigen Gebührenperiode stabile Gebührenhöhe. Für das von herausragenden Sportgroßereignissen geprägte Jahr 2008 sei dies vielmehr ein sehr zufriedenstellendes Resultat.

Der Abschluss der Gebührenperiode „mit einer schwarzen Null“ sei das Ergebnis des konsequent umgesetzten strikten Sparkurses der vergangenen Jahre, der jedoch auch zu einer Schwächung des Programmvorrates und zu einem Investitionsstau in den technischen Bereichen geführt habe. Schächter: „Hier erfordert auch die mit großen Schritten voranschreitende Digitalisierung eine deutliche Erhöhung der Investitionen in den nächsten Jahren.“ Dabei sei nicht zuletzt das im Bau begriffene neue Nachrichtenstudio sichtbares Zeichen der strategischen Schwerpunktsetzung in der sich ändernden Fernsehwelt.

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