Im Animationsfilm Bee Movie – Das Honigkomplott wird auf amüsante Weise die enge Beziehung zwischen Mensch und Biene deutlich. Die Biene Barry B. Benson hat nach dem Schulbesuch keine Lust auf die übliche Laufbahn als Honigsammler und geht eigene Wege. Dabei entdeckt das Bienenmännchen, von dem Bonner Comedian Bastian Pastewka gesprochen, welche Wege der mühsam gesammelte Honig geht und wo er landet ? nämlich bei den Menschen, die den Honigbienen den Honig abnehmen. Das kann so nicht weitergehen und Barry B. Benson beschließt, dagegen anzugehen.
Für die Imker in Deutschland verknüpfen sich mit diesem Film einige Erwartungen. „Wir hoffen, daß Barry B. Benson sich zu einem Sympathieträger entwickelt wie einst die Biene Maja und so mithilft, die Lebensbedingungen für Honigbienen zu verbessern und das Interesse an der Imkerei als Beruf zu steigern“, so der Bonner Imker Klaus Maresch, der in verschiedenen Kinos in Bonn, Köln, Siegburg, Hachenburg und Koblenz eine Fotoausstellung der Beegroup Würzburg sowie eigene Bilder über Bienen zeigt. Die Beegroup Würzburg hat in Zusammenarbeit mit der Cineplex-Kette auch einen Vorfilm über Bienen gedreht, der vor dem Film Bee Movie in den Kinos läuft.
Ähnliche Filme wie „Findet Nemo“, „Ratatouille“ oder „101 Dalmatiner“ führten stets zu einem hohen Interesse an den dargestellten Tieren und so hoffen die Imker, daß sich wieder mehr Jugendliche für Bienen interessieren werden. Erfreulicherweise weisen die Zahlen des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes einen leichten Aufwärtstrend auf, aber das reicht noch nicht, um eine flächendeckende Bestäubung zu garantieren, wovon insbesondere die Landwirtschaft profitiert. Es werden mehr als die zurzeit etwa 700.000 vorhandenen Bienenvölker gebraucht. Allerdings nimmt die Öffentlichkeit Imker meist in Form leicht verschrobener, älterer Rentner wahr, wie sie in den meisten Imkervereinen (Durchschnittsalter Ende 60) vertreten sind. Daß Imkerei auch ein (Lehr-)Beruf ist, der professionell ausgeübt werden kann, ist den wenigsten bekannt.
„Es gab einst mehrere Millionen Bienenvölker in Deutschland und das ist noch gar nicht so lange her. Dahin müssen wir wieder kommen, denn Bienen werden gebraucht. Allerdings brauchen wir dafür nicht unbedingt Hunderttausende Kleinstimker mit zwei, drei Bienenvölkern im Garten. Hier ist auch ein Potential für Arbeits- und Ausbildungsplätze, denn mehr als 80% des in Deutschland verzehrten Honigs kommt aus dem Ausland – oft in fragwürdiger Qualität, mit Pestiziden und gentechnisch manipulierten Pollen befrachtet.“
Von der Bestäubungsleistung der Honigbienen sind weltweit mehr als 180.000 Pflanzenarten abhängig und wo keine Bienen mehr fliegen, ist die Biodiversität nicht mehr gewährleistet.
Zum Filmstart ist deshalb auch ein Wettbewerb für Schüler und Studenten initiiert worden. Die Biene und ihre Bestäubungsleistung berührt mittelbar und unmittelbar viele Bereiche des Lebens und die Teilnehmer des Wettbewerbes sollen innerhalb eines Halbjahresprojektes mit einem selbstgewählten Thema eine Hausarbeit einreichen und können diverse Preise gewinnen, darunter Studienfahrten in die deutschen Bienenforschungszentren. Die Bee Group Würzburg des Bienenforschers Prof. Dr. Jürgen Tautz, Autor des Buches ?Phänomen Honigbiene?, lädt die künftigen Preisträger zu einem Besuch ein wie auch das Bieneninstitut in Mayen. Für Studenten winken 100 Liter Honigmet für die nächste Fachschaftsparty, natürlich auch Fachliteratur und weitere Sachpreise.
„Wir erwarten keine hochwissenschaftlichen Abhandlungen, wir wollen sehen, daß Schüler und Studenten sich mit dem Thema Biene und Imkerei beschäftigen und ihren eigenen Bezug zu diesem faszinierenden Insekt entdecken!“
Weitere Informationen zum Wettbewerb Bee Movie unter http://www.wettbewerb-bee-movie.de
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