Internationale Dokumentarfilm-Tagung erstmals in Deutschland

"Visible Evidence XIV"-Veranstaltungen überall in Bochum / Künstler, Kuratoren, Forscher und Filmemacher zu Gast

Die laut Veranstalterangaben wichtigste internationale Dokumentarfilm-Tagung macht Station in Bochum: Vom 18. bis zum 21. Dezember lädt der Krupp-Lehrstuhl für Theorie und Geschichte bilddokumentarische Formen der Ruhr-Universität (Prof. Dr. Vinzenz Hediger) zu „Visible Evidence XIV“ ein. Die Tagung und die dazugehörigen Filmvorführungen finden an verschiedenen Orten in der Bochumer Innenstadt statt, unter anderem im Schauspielhaus, im Haus der Geschichte und im Casablanca-Kino. Ein Themenschwerpunkt des Filmprogramms ist die post-industrielle Bedingung, die in Filmen über die Abwicklung von Industriestädten und Industrieanlagen im Ruhrgebiet und in den USA verhandelt wird. Über 80 Referenten aus Europa, den USA, Asien und Südamerika werden erwartet. Zu Tagung und Filmprogramm sind alle Interessierten herzlich willkommen.

Die Tagung setzt drei Themenschwerpunkte: Dokumentarfilm und Geschichte, Dokumentarfilm und dokumentarische Bilder im (Kunst)Museum, und Dokumentarfilm und Wissenschaft. Zu jedem Schwerpunkt findet ein öffentlicher Plenarvortrag statt.

Am 18. Dezember um 16 Uhr spricht Sylvie Lindeperg (Paris) im Haus der Geschichte (Clemensstr. 17-19, 44789 Bochum) über „Nuit et bruillard“ von Alain Resnais aus dem Jahr 1958, einen der frühesten Filme über die Nazi-Vernichtungslager und für viele einer der wichtigsten Dokumentarfilme überhaupt.

Am 20. Dezember um 17:30 Uhr referiert die Performance-Künstlerin Marina Abramovic (New York) im Kino Casablanca (Kortumstraße 11, 44787 Bochum) über die Rekonstruktion von Performance-Kunst und die Schwierigkeiten der Dokumentation dieser flüchtigen Kunstform.

Am 21. Dezember um 17:30 Uhr spricht Michael Renov (Los Angeles) im Haus der Geschichte über Dokumentarfilm, Wissenschaft und Unterricht. Als Tagungszentrum dient das Schauspielhaus (Königsallee 15, 44789 Bochum). Weiterer Tagungsort ist die GLS-Bank an der Christstraße 9, 44789 Bochum, sowie das Kino Casablanca im Bermuda-Dreieck, in dem ein Teil der Vorträge und Vorführungen von wichtigen neuen Dokumentarfilmen stattfinden.

„Visible Evidence“ ist ein internationales Netzwerk von Künstlern, Kuratoren, Filmemachern und Wissenschaftlern, die sich mit aktuellen Fragen des Dokumentarfilms auseinandersetzen und zur nicht-fiktionalen Medienkultur selbst wichtige Beiträge leisten. Gegründet als Tagung im Jahr 1993, findet „Visible Evidence“ seither jedes Jahr an einem anderen Ort statt, mittlerweile auch jedes Jahr auf einem anderen Kontinent. Nach Montreal 2005 und Sao Paulo 2006 ist „Visible Evidence XIV“ in Bochum die erste deutsche Ausgabe der Tagung. Erwartet werden in Bochum über 80 Referenten, Filmemacher und Künstler für einen viertägigen, intensiven Austausch über Fragen der jüngsten Entwicklungen im Bereich der nicht-fiktionalen Bildmedien.

Als Veranstalter tritt der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Theorie und Geschichte bilddokumentarischer Formen am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum auf in Zusammenarbeit mit dem Haus des Dokumentarfilms, Stuttgart, und der dokumentarfilm initiative NRW, Mülheim. Die Veranstaltung wird gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

Das Programm der Tagung und weitere Informationen lassen sich im Web abrufen (Link siehe unten).

Weiterführende Links:

  • Visible Evidence in Bochum

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