58. Internationale Filmfestspiele Berlin. Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt: Afrika im Fokus des Campus 2008

Der Berlinale Talent Campus und das Auswärtige Amt starten 2008 eine gemeinsame Initiative. „FOCUS AFRICA“ soll einen intensiven Blick auf das afrikanische Filmschaffen der Gegenwart werfen.

Zahlreiche junge afrikanische Filmschaffende werden nach Berlin eingeladen, so etwa die nigerianische Schauspielerin Kate Henshaw-Nuttall, die sich als Top-Star in Lagos vor ihren vor allem jungen weiblichen Fans kaum retten kann. Sie wird in der Veranstaltung „Love International“ unter anderem mit ihrer deutschen Kollegin Maria Schrader darüber diskutieren, welche Rolle Liebesfilme für „echte“ Liebesbeziehungen in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten spielen. Der aus Ghana stammende John Akomfrah, der heute als einer der weltweit renommiertesten Dokumentarfilmer gilt, zählt ebenso zu den diesjährigen Campus-Gästen wie Abderrahmane Ahmed Salem aus Mauretanien. Der Allround-Künstler zieht derzeit mit einer Video-Karawane durch die Sahara und zeigt in abgelegenen Orten ungewöhnliche Filme, oft mit sich selbst als Hauptdarsteller, und hat damit ein unverhofftes Revival von Kurzfilmen in seiner Heimat eingeläutet.

Von der Straße auf die Leinwand: Der Einfluss des Hip Hop auf das Filmschaffen

Der weltweite Erfolg des Hip Hop hatte in den vergangenen zwei Jahrzehnten großen Einfluss auf die gesamte Populärkultur und damit auch auf das Filmschaffen. „From Street Cred to Screen Credibility – Hip Hop and the Movies“ heißt eine Veranstaltung mit anschließender Lounge, in der Hip-Hopper aus verschiedenen Ländern nicht nur ihre jeweiligen Styles vorstellen, sondern auch Position beziehen – zwischen Kommerzialität und Revolte, zwischen Mode und Kulturkrieg. Eingeladen sind unter anderem Donald Mugisha aus Uganda, dessen Film Divizionz im Forum der Berlinale präsentiert wird, Kevin Fitzgerald, Gründer des „Hip Hop Film Festival“ in Los Angeles, sowie die senegalesische Filmemacherin Fatoumata Kandé Senghor, die mit ihren Hip-Hop-Filmen jüngst für Aufsehen in Dakar sorgte.

Volkswagen Score Competition mit Oscar®-Gewinner Gustavo Santaolalla (Brokeback Mountain)

Musik beeinflusst wie kaum ein anderes filmisches Mittel die Emotionen des Zuschauers. Die Score Competition, die von Volkswagen und dem Berlinale Talent Campus bereits im 6. Jahr erfolgreich durchgeführt wird, fügt sich somit besonders gut ins diesjährige Campus-Thema „Screening Emotions“ ein. Im Rahmen des Wettbewerbs sind junge Komponisten und Sound-Designer eingeladen, einen neuen Soundtrack zu vorgegebenen Filmausschnitten zu komponieren. Drei von einer Jury ausgewählte Komponisten erhalten im Februar die einmalige Gelegenheit, gemeinsam mit dem Filmorchester Babelsberg ihre Arrangements einzuspielen und anschließend an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf“ zu mischen. Zur Seite steht den Talenten dabei der argentinische Musiker und zweifache Oscar®-Preisträger (Brokeback Mountain, Babel) Gustavo Alfredo Santaolalla, der den Wettbewerb als Mentor und Jurymitglied begleitet. Uraufgeführt werden die Neukompositionen am Donnerstag, 14.2., dem Abschlusstag des Berlinale Talent Campus, die feierliche Preisverleihung erfolgt am Abend während der „Closing Ceremony“ im HAU1.

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