Die OpenID Foundation http://openid.net/foundation hat gestern, Donnerstag, bekannt gegeben, dass ab sofort fünf große Unternehmen im Board of Directors der Foundation vertreten sind. Das Quintett umfasst neben dem lange bekannten OpenID-Unterstützer VeriSign sowie Google, IBM und Yahoo jetzt auch offiziell Microsoft. Nach dem Beitritt zu Dataportability http://dataportability.org ist Microsoft damit nun auch bei der Schlüsseltechnologie OpenID sichtbar involviert.
Im Gegensatz zu Yahoos Ankündigung, OpenID-Provider nach den aktuellen Spezifikationen 2.0 zu werden und Googles inzwischen direkter Unterstützung von OpenID 1.1 mit Blogger hat die aktuelle Ankündigung umgehend zu Skepsis in der Online-Community geführt. Microsoft werde OpenID in irgendeiner Form unterminieren, lauten verbreitete Befürchtungen. Dabei testet Microsoft bereits selbst seit geraumer Zeit OpenID-Server, wie OpenID-Kenner Thomas Huhn, Betreiber des OpenID Blog Germany http://openidgermany.de, gegenüber pressetext erklärt.
Die OpenID-Technologie sei besonders im Zusammenhang mit Social Networking-Aktivitäten wie Blogging interessant, spiele aber auch im Bereich Sicherheitsvorkehrungen im Web eine Rolle, heißt es von IBM. „Angriffe auf die Privatsphäre im Internet, bei denen Informationen verloren gehen oder Missbrauch mit Web-Identitäten betrieben wird, nehmen in letzter Zeit immer mehr zu“, erklärt Anthony Nadalin, IBM Distinguished Engineer und Chief Security Architect bei IBM Tivoli Software. IBM will nun die eigene Expertise in den Bereichen Internet Security und Open Source einbringen, um die Sicherheit der Web-Identitäten zu fördern.
Sollte es zur kolportierten Übernahme von Yahoo durch Microsoft kommen, könnte sich OpenID als Lösungsansatz zur Integration der Web-Services beider Unternehmen entpuppen. Sollte die Windows Live ID zu einer OpenID mutieren, wäre dies wohl auch ohne vollkommene Öffnung der Services nach außen möglich. Das hat Yahoo bereits vorgemacht. Zwar ist das Unternehmen OpenID-Provider und die Verwendung der Yahoo-ID ist bei anderen Anbieter möglich. Besitzt der User jedoch eine OpenID eines anderen Onlinedienstes – beispielsweise von Google – so bleibt der Zugriff auf Yahoo dennoch verwehrt.