ZDF und ARD brauchen Werbung

"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk braucht die Einnahmen aus Werbung und Sponsoring". Auf diesen kurzen Nenner brachte ZDF-Intendant Markus Schächter in der Sitzung des ZDF-Fernsehrats die Argumente gegen einen öffentlich geforderten Werbeverzicht zu Gunsten der privaten Fernsehanbieter.

Bei einer Abschaffung von Werbung und Sponsoring müsse die Fernsehgebühr zum Ausgleich um 1,42 Euro steigen, erläuterte Schächter am Freitag in Düsseldorf. Die Einnahmen aus Werbung und Sponsoring sicherten wenigstens ein Minimum an Wettbewerb auf dem Werbemarkt, stärkten die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Anbieter und seien häufig Voraussetzung, um überhaupt für den Kauf von Übertragungsrechten an Großsportereignissen mitbieten zu dürfen.

Die öffentliche Diskussion übersehe zuweilen, dass die werbetreibende Wirtschaft selbst vehement für die Beibehaltung der Werbemöglichkeiten bei ZDF und ARD eintrete, sagte Schächter. Entgegen anderslautenden Darstellungen in der Öffentlichkeit seien die privaten Senderfamilien keineswegs auf die Werbeeinnahmen der öffentlich-rechtlichen Sender angewiesen. Bereits seit 2006 verzeichne der Fernsehwerbemarkt in Deutschland einen deutlichen Aufschwung, der sich auch 2007 fortgesetzt habe. Schächter: „Wer aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage EBIT-Margen von bis zu 30 Prozent anstrebt, ist nicht auf die Werbeeinnahmen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten angewiesen“. Ohnehin sei nicht davon auszugehen, dass die jetzigen Werbebuchungen von ZDF und ARD bei einem Werbeverzicht automatisch auf die privaten Fernsehanbieter übergingen, da sie völlig verschiedene Zuschauerschichten ansprächen.

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