„Green IT“ – ein Anfang ist gemacht

Greenpeace-Studie vergleicht Umweltverträglichkeit von Elektronik-Produkten.

„Green IT“ ist heute schon möglich. Die Hersteller müssen vorhandene Innovationen aber konsequenter nutzen. So lautet das Fazit der Studie „Searching for Green Electronics“, die Greenpeace heute auf der CeBIT präsentiert. Im Fokus der Studie steht, in wie weit Hersteller bereits auf gefährliche Chemikalien verzichten. Auch die Energieeffizienz und Wiederverwertbarkeit der Geräte ist Teil der Untersuchung. Der Laptop Sony Vaio TZ11, das Mobiltelefon Sony Ericsson T650i und der PDA P1i von Sony Ericsson schneiden am besten ab. Dennoch: Selbst die besten der insgesamt 37 Produkte erfüllen nur gut die Hälfte der von Greenpeace angelegten Kriterien.

„Ein wirklich grünes Produkt können uns die Hersteller noch nicht präsentieren“, sagt Ulrike Kallee, Chemieexpertin von Greenpeace, „Aber es gibt vielversprechende Ansätze. Die IT-Branche ist auf dem richtigen Weg.“ So sind in den Geräten von Sony und Sony Ericsson weniger Schwermetalle, bromierte Flammschutzmittel und PVC als bei der Konkurrenz. Dell setzt dagegen auf Energieeffizienz. Dagegen schneidet Toshiba beim Ersatz von Umweltgiften vergleichsweise schlecht ab.

Für die Studie forderte Greenpeace im vergangenen Jahr Unternehmen auf, die Daten von maximal drei Geräten (Laptop, Desktop PC, Mobiltelefon, PDA) einzureichen. 14 Unternehmen sind dem nachgekommen, so dass insgesamt 37 Produkte bewertet werden konnten.

Insbesondere im Hinblick auf „grünes Design“ lassen viele Produkte noch zu wünschen übrig. Nach wie vor produzieren viele Hersteller potenzielle Einwegprodukte, bei denen der Akku teurer ist als ein neues Gerät. Deshalb wächst der Technik-Müllberg schneller als der jeder anderen Branche: Nach Schätzungen der Vereinten Nationen entstehen jährlich bis zu 50 Millionen Tonnen Elektroschrott. Ein Großteil wird nicht recycelt oder wiederverwertet. „Green-IT ist mehr als nur sparsame Geräte. Die Hersteller müssen sich den gesamten Lebensweg ihrer Produkte vornehmen: vom Abbau der Rohstoffe über die Produktion bis hin zur Wiederverwertung der Altgeräte.“ so Ulrike Kallee.

Greenpeace setzt sich bereits seit 2005 für umweltfreundliche Elektronik ein. Zahlreiche Hersteller haben seitdem ihre Umweltrichtlinien geändert. So hat Apple im vergangenen Jahr, als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne „Green my Apple“ angekündigt, auf PVC und bromierte Flammschutzmittel zu verzichten. Dell hat Greenpeace zugesichert in Zukunft ausgediente Geräte zurückzunehmen.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.