Der Branchentreff Dokville diskutiert am 5. und 6. Juni in Ludwigsburg die Veränderungen, das Internet für Produktion, Recherche und Vertrieb von Dokumentarfilmen bedeutet. “Dokumentarfilm 2.0 – Gefangen im Netz oder völlig neue Möglichkeiten?” heißt das Thema, das vom Haus des Dokumentarfilms organisiert wird. Zu Wort kommen neben Filmmachern auch Internet-Experten, Vertreter von etablierten und neuen TV- Sendern sowie Wissenschaftler. Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro (ermäßigt 25 Euro).
Zur Eröffnung wird Regisseur Peter Krieg am Beispiel des Dokumentaristen Knut P. darstellen, welche Abenteuer, Chancen und Probleme auftauchen, hat man sich für eine Zukunft im Netz entschieden. Dass dies durchaus funktionieren kann, zeigt die Fotoagentur Magnum, die längst mehr Geld im Netz verdient als mit dem klassischen Verkauf von Fotos an Printmedien. Neue Geschäftsmodelle sind also gefragt oder müssen entwickelt werden – ob sich dadurch die Produktion von Filmen finanzieren lässt, wird zu diskutieren sein; ebenso die Konkurrenz durch „user-generated content“, beispielsweise in Form von Filmen bei YouTube.
“Digital Diary” heißt ein neues Format der Gebrüder Beetz für den ZDFdokukanal. Es greift diese Bewegung auf, bietet den Filmen aus dem Netz einen Sendeplatz im Fernsehen. Durch VOD und IPTV gibt es neue Möglichkeiten, seinen Film zu vertreiben. Auf einem Panel diskutieren Ingo Wolf (Grid TV), Vicky Hummitzsch (Dailymotion), Thomas Lipke (4.seasons.tv), Cay Wesnigk (OnlineFilm AG) und Max Härtenstein (Maxdome) diese neuen Perspektiven.
Auch die klassischen Fernsehsender gehen neue Wege. Neben dem Aufbau attraktiver Internetauftritte werden von allen Sendern Mediatheken aufgebaut, mit denen man eine Auswahl des Programms zeitversetzt sehen oder Klassiker des Programms online bestellen kann. Einige Produzenten nutzen das Internet, um ihre Zielgruppen zu informieren und an sich zu binden. Sehr erfolgreich ist Boomtownmedia („Rhythm is i“t, „Trip to Asia“) – Thomas Grube wird ihre Strategien erläutern. Neue Dramaturgien und interaktive Erzählweisen sind gefragt, wie die Autorin Beate Ehrmann und der Berliner Medienkünstler Florian Thalhofer erläutern werden.
Als Partner von Dokville sind die MFG Filmförderung, die Film & Medien Festival gGmbH, die Stadt Ludwigsburg sowie die Filmakademie Baden-Württemberg aktiv. Mehr Informationen und das komplette Programm finden sich auf der Dokville-Website.
Weiterführende Links:
- Dokville 2008
