Kaspersky Lab veröffentlicht Aufsatz über Botnetze

Botnetze gibt es schon seit etwa 10 Jahren und ungefähr genau so lange warnen Experten vor der Gefahr, die von ihnen ausgeht. Trotzdem wird das Problem nach wie vor unterschätzt.

Mittlerweile haben sie sich zur bedeutendsten Bedrohung und einer der wichtigsten Einnahmequellen für Kriminelle im Internet entwickelt. Ein Aufsatz von Vitaly Kamluk, Virenanalyst bei Kaspersky Lab, mit dem Titel „Botnetze – Geschäfte mit Zombies” erläutert das Phänomen der Botnetze. Der Artikel beschäftigt sich mit dem Aufbau und Einsatz dieser Zombie-Netze. Die Analyse eröffnet eine Reihe von Artikeln zum Thema Botnetze.

Ein Botnetz ist ein Zusammenschluss von Computern, die mit einem Schadprogramm infiziert sind, das es Cyberkriminellen ermöglicht, die befallenen Rechner remote (also aus der Ferne) zu steuern. Die speziell zum Aufbau von Botnetzen entwickelten Schadprogramme nennt man Bots.

Botnetze verfügen über gewaltige Rechenressourcen, sie sind eine bedrohliche Waffe im Cyberspace und zudem ein effektives Mittel zum illegalen Gelderwerb. Die zu einem Botnetz gehörenden Computer können von Cyberkriminellen von jedem beliebigen Standort aus gesteuert werden und die Struktur des Internets gewährleistet den Botnetz-Betreibern dabei Anonymität. Der Anwender eines befallenen Computers ahnt in der Regel nicht, dass sein Rechner von Ganoven genutzt wird. Bei den meisten Zombies handelt es sich um PCs von Heimanwendern.

Botnetze können zu einer Vielzahl von kriminellen Aktivitäten genutzt werden – von der Versendung von Spam über Erpressung, Phishing und Datendiebstahl bis hin zu Angriffen auf staatliche Netzwerke. Cyberkriminelle, die Botnetze zu ihren Zwecken einsetzen wollen, benötigen heute weder spezielle Kenntnisse noch größeres Eigenkapital. Die illegale Botnetz-Industrie bietet allen Interessenten zu moderaten Preisen Botnetze im Gesamtpaket: Darin enthalten sind Software, fertige Netze und anonyme Hosting-Services.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehören Botnetze zu den wichtigsten illegalen Einnahmequellen im Internet, und in den Händen von Kriminellen sind sie eine gefährliche Waffe. Man kann also kaum davon ausgehen, dass die Cyberkriminellen freiwillig auf ein derart effektives Instrument verzichten werden, und IT-Sicherheitsexperten erwarten für die Zukunft mit Sorge eine weitere Entwicklung der Botnetz-Technologie.

Nicht nur Cyberkriminelle könnten an dem Aufbau von internationalen Botnetzen interessiert sein, sondern auch Staaten, die bereit sind, Zombie-Netze als politisches Druckmittel und Waffe in Cyberkriegen gegen andere Staaten einzusetzen.

Netzwerke, die die Ressourcen von Dutzenden, mehreren hunderttausend und zum Teil Millionen infizierten Computern in sich vereinen, verfügen über ein äußerst gefährliches Potential, resümiert Kamluk. Dabei stützt sich diese geballte Cyber-Macht auf infizierte Computer von Heimanwendern, die die überwiegende Mehrheit der Zombie-Computer stellen und von den Kriminellen zu ihren Zwecken ausgenutzt werden.

Weiterführende Links:

  • Der gesamte Aufsatz

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