Produktionsnotizen zum 3D-Abenteuer Winx Club

Adaption der Zeichentrickserie als Kinofilm / Umwandlung von 2D zu 3D / Gründung des 3D-Animationsstudios Rainbow CGI in Rom

Die Idee für die Geschichte, die im Film erzählt wird, stand schon fest, als das Winx-Club-Projekt noch am Anfang stand. Iginio Straffi kreierte die gesamte Winx-Saga

um die Figur des jungen Mädchens Bloom herum, die entdeckt, dass sie über

besondere Fähigkeiten verfügt und Teil einer Geschichte ist, die noch viel größere

Dimensionen hat, als sie ahnt und die sie auch erst mit der Zeit aufdecken wird.

Regisseur Iginio Straffi über die Produktion

Eine Geschichte, in der sich das Rätsel ihrer wahren Herkunft lösen wird und die

ihr die große Herausforderung offenbart, der sie sich stellen muss. Ausgangspunkt

ist die Vorstellung, dass jedes Kind etwas Besonderes, etwas Magisches in sich

trägt, das sie oder ihn einzigartig macht. Etwas, das jedem Kind die Kraft gibt, seine eigene Identität zu finden und sich zu einer individuellen Persönlichkeit zu

entwickeln, die sich jeder Herausforderung stellen kann. Diese eigene innere

Energie ist die entscheidende Kraft, die in Winx metaphorisch zu einer “magischen“

Fähigkeit wird.

Wie bei anderen Animationsfilmen war auch für “Winx Club – Das Geheimnis des verlorenen Königreichs” eine lange Vorbereitungsphase nötig, doch in diesem Fall

mussten wir sogar ein völlig neues 3D-Computeranimationsstudio in Rom gründen:

Rainbow CGI.

Der Hauptsitz in Rom wurde Anfang 2006 fertig gestellt und das Managementteam

entwarf das gesamte Projekt – von der technischen Planung bis hin zur Aufteilung

der Innenräume. Denn das Studio soll ein dynamisches Arbeiten ermöglichen und

logistisch so anpassungsfähig sein, dass es auf alle nur erdenklichen

Produktionsanforderungen einstellbar ist. Es stehen Audio-Videoanlagen zur Vor- und

Nachproduktion zur Verfügung, sowie eine Rechnerabteilung, die zu den

Fortschrittlichsten in Italien zählt. Wir planen gerade den weiteren Ausbau für

unsere nächsten Kinoprojekte, wobei auch eine Winx-Fortsetzung in Planung ist.

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Das erste Produktionsmeeting fand im November 2005 statt, aber wir brauchten für

die endgültige Fertigstellung des Drehbuchs, also von der ersten Idee bis zu den

finalen Änderungen, drei Jahre und schließlich zwei Jahre für die Produktion

selbst. Wir zeichneten 4.000 Vorbereitungsskizzen, bevor wir die finale 3D-Produktion der 50 Szenenbilder und 200 Modelle umsetzten. Dabei mussten vor

allem auch die zahlreichen Verwandlungen berücksichtigt werden, die die 170

Charaktere im Film durchlaufen.

Die vielen Figuren, die im Film vorkommen, machen ihn im Vergleich zu herkömmlichen Produktionen sehr komplex: es gibt allein sechs Protagonisten, nicht nur einen. Zu jeder Winx gibt es jeweils verschiedene Modelle und Outfits, circa sieben verschiedene für jede Winx im Film (für alle zusammen also insgesamt mehr

als 42 Modelle). Insgesamt gibt es circa 170 Figuren mit unterschiedlichen Kleidern und Frisuren und für manche Figuren mindestens zwei Versionen, zum Beispiel für die Winx: die Feenversion und ihre unverwandelte Version.

Der Film besteht aus circa 125.000 Frames und mehr als fünf Millionen Ebenen (wobei ein Bild jeweils aus verschiedenen Ebenen besteht). Dazu kamen die vielen Details einer jeden Figur, denn der Film stellt die Winx in ihrer komplexesten Verwandlungsart dar, dem Enchantix, mit schimmernden Flügeln, flatternden Kleidern und außergewöhnlichen Frisuren. Um einen besonders realistischen Effekt zu erzielen, wurden beim Entwurf der 3D-Haare Führungslinien benutzt, auf die dynamische Bewegungen übertragen werden, und um die das Programm das sich bewegende Haar aufbaut. Dabei wird jede Bewegung für jede Linie einzeln erstellt, um den Eindruck von sich frei bewegendem Haar zu erzeugen.

Normalerweise wird dieses komplizierte Vorgehen vermieden, in dem beispielsweise ein einziger Haarkopf verwendet wird, der sich dann als Ganzes bewegt. Doch bei den Winx ist das Haar eines der wichtigsten Merkmale, denn jede Fee zeichnet sich durch ihre einzigartige Frisur aus.

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Eine weitere Herausforderung bestand darin, einem 3D-Model, das von einer 2D-Zeichnung stammte, Leichtigkeit und Körper zu verleihen. Deswegen beginnt der

Film als 2D-Trickfilm. Denn in 3D ergeben sich gewisse anatomische Probleme, die

in 2D kaschiert werden können, natürlich abhängig vom Frame. In 3D jedoch

müssen diese gelöst und beseitigt werden. Um das Problem der Umwandlung von

2D in 3D zu lösen investierten wir viele Arbeitsstunden, um sicherzugehen, dass

die 3D-Versionen der Winx von ihren Fans auch erkannt und angenommen werden

würden.

Insgesamt arbeiteten bei Rainbow CGI circa 400 Animatoren, Coloristen,

Programmierer und weitere technische und gestalterische Mitarbeiter an diesem

Projekt. Außerdem waren zahlreiche externe Studios beteiligt: Rainbow SPA, in

Loreto, Italien, das Studio in dem Winx als 2D-Fernsehzeichentrickserie seinen

Anfang nahm, mit ca. 140 internen und externen Künstlern; Brain Zoo Studios,

Kalifornien, mit ca. 25 Künstlern und GDC International Limited, Hong Kong, mit

ca. 100 Mitarbeitern.

Abhängig davon, wie komplex die Szene gestaltet war, stellte jeder Animator zwischen 0,2 und 2 Filmsekunden täglich fertig. Bei den Programmen, die wir hauptsächlich verwendeten, handelte es ich um Maya 3D, Lightwave als 3D Software und zahlreiche andere für die Montage, Bildbearbeitung, Komposition und vieles mehr. Zur Darstellung waren tausende von Rendering-Nodes nötig. Wir initiierten außerdem interne Diskussionsgruppen, um bestimmte Zielvorgaben zu besprechen und umzusetzen und Simulationen mit den Art Direktoren, die die komplexeren Szenen für die Animatoren erläuterten, um ihnen eine genauere Vorstellung der Beweggründe und Gefühle der Charaktere zu geben.

“Winx Club – Das Geheimnis des verlorenen Königreichs” ist eine romantische

Komödie, in der sich komische und dramatische Momente abwechseln. Der Film

stellt eine wichtige Entwicklung in der Winx Club Saga dar: die Lösung des Rätsels

um Blooms Herkunft und die Aufklärung der Geheimnisse der Winx Dimension.

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