Google & Co durchsuchen nun auch Flash-Inhalte

Dynamische Textinhalte werden von Webcrawlern erfasst.

Adobe hat heute, Dienstag, bekannt gegeben, sich in Zusammenarbeit mit Google und Yahoo um umfassendere Suchergebnisse für dynamische Web-Inhalte zu bemühen. Adobe stellt den Suchmaschinen-Betreibern optimierte Flash-Player-Technologie zur Verfügung, die laut Unternehmen eine bessere Indexierung von Inhalten im Flash-Dateiformat SWF ermöglicht. Damit sollen Mio. von Rich-Internet-Anwendungen (RIAs) und andere dynamische Webangebote auf Flash-Basis besser für die Einbindung in Internet-Suchen erschlossen und Anwendern somit leichter zugänglich gemacht werden. Bei Google ist eine erweiterte Suche für Textinhalte bereits implementiert, die jeweiligen Entwickler müssen dazu an ihrem Flash-Content nicht einmal Änderungen vornehmen.

Bisher konnte der Inhalt von Flash-Angeboten von Suchmaschinen nur sehr begrenzt indexiert werden – ein Problem, das andere Rich-Internet-Technologien wie Microsofts Silverlight oder Java teilen. Bei SWF-Dateien war es zwar möglich, statische Textinhalte zu erfassen, aber der wichtige dynamische Content blieb den Webcrawlern der Such-Betreiber verschlossen. Das genügt nicht den Anforderungen des Web 2.0. „Unternehmen bauen ihre Webseiten inzwischen teils komplett in Flash“, erklärt Adobe-Sprecher Alexander Hopstein gegenüber pressetext. Die optimierte Technologie verspricht nun, bei Flash-Content mehr des Webinhalts für die Crawler und damit letztendlich die Suchmaschinen-Nutzer sichtbar zu machen. Bei Google kommt die Technologie bereits zum Einsatz, in Verbindung mit eigenen Entwicklungsbestrebungen des Such-Marktführers.

Nach Angaben in Googles Webmaster-Central-Blog erfasst die Google-Suche ab sofort sämtliche dynamische Textinhalte aus SWF-Dateien, die Besuchern einer Webseite zu sehen bekommen. Die erweiterte Indexierung von Flash-Webangeboten erfolgt automatisch, Webentwickler müssen dazu keine Veränderungen an den SWF-Dateien vornehmen. Bilder dagegen werden derzeit nicht erfasst. „Wenn Google weniger informative Inhalte wie Copyright- oder Ladehinweise ignorieren soll, ziehen Sie in Erwägung, den Text durch ein Bild zu ersetzen“, heißt es daher im Blog. Bei normalen HTML-Seiten besteht die Möglichkeit, Crawler durch entsprechenden Code anzuweisen, einzelne Teile eines Webangebots bei der Indexierung zu ignorieren. Damit besteht auch die Möglichkeit, die Indexierung einer SWF-Datei komplett zu unterbinden. Ein gezieltes Einschränken der Suche für einzelne Teilbereiche innerhalb eines Flash-Angebots sei derzeit allerdings nicht möglich, so Google auf Anfrage von pressetext.

Bei Yahoo, im Bereich Suche weltweit die Nummer zwei hinter Google, soll die erweiterte Suche in Flash-Inhalten in einem kommenden Update implementiert werden. Ob und wann auch weitere Suchanbieter wie AOL, Ask.com und Microsoft eine mithilfe von Adobe erweiterte Flash-Suche anbieten werden, scheint offen. „Wir haben vor, die Verfügbarkeit dieser Fähigkeit auszuweiten“, heißt es seitens Adobe. Genauere Angaben wurden allerdings nicht gemacht. Der Rich-Internet-Mitbewerb schläft indes nicht. Eine Erweiterung der Such-Indizierung für Silverlight sei definitiv geplant, heißt es seitens Microsofts gegenüber pressetext. Eventuell könnten schon im Rahmen der Worldwide Partner Conference, die kommende Woche in Houston stattfindet, Details bekannt gemacht werden.

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