Hasbro bringt Brettspiele ins Kino

Spielzeug-Gigant kooperiert mit Universal Studios

Der Spielzeughersteller Hasbro will seine erfolgreichsten Brettspiele nun auf die Kinoleinwand bringen. Wie das Wall Street Journal berichtet, befindet sich der Spielzeug-Gigant derzeit in Hollywood auf der Suche nach potenziellen Regisseuren und richtet sich bei Kooperationspartner Universal ein eigenes Büro ein. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die beiden Konzerne auf eine Partnerschaft zur Verfilmung von Spiele-Klassikern wie Monopoly oder Ouija geeinigt. Hasbro gibt die Lizenzrechte an den Brettspielen und Charakteren an Universal weiter. Das Filmstudio übernimmt die Produktion und die damit verbunden Kosten. Die Kinoeinnahmen gehen dann wiederum direkt an Universal.

Hasbro seinerseits kümmert sich um das Geschäft mit den jeweiligen Spielzeugen und gibt einen kleinen Teil der Verkaufserlöse an Universal weiter. Für den Spielzeughersteller entstehen bei der Partnerschaft kaum Risiken, außerdem darf das Unternehmen bei der kreativen Umsetzung der Filme mitreden. Laut Hasbro soll sichergestellt werden, dass auf der Kinoleinwand nichts vom jeweiligen ursprünglichen Charakter der verfilmten Brettspiele verloren geht. Mit „Transformers“ hat das Unternehmen bereits den ersten Schritt in Richtung Hollywood gewagt. Dabei handelte es sich zwar noch nicht um ein Brettspiel, aber die Verfilmung des Kult-Spielzeugs wurde zum Erfolg.

„Die mehr als 100-jährige Geschichte des Mediums Film hat bewiesen, dass es kaum Grenzen für die Fantasie gibt. Wir vertrauen auf die Expertise der Kollegen in Hollywood“ sagt René Wörns, Commercial Director bei Hasbro Deutschland, gegenüber dem Nachrichtendiens pressetext.de. Was die konkrete Auswahl der Spiele betrifft, die auf die Kinoleinwand sollen, habe Universal mit Hasbro bereits eine erste Themen-Vorselektion getroffen. „Grundsätzlich fokussiert sich Hasbro auf eine möglichst globale Optimierung seines Markenportfolios, sodass die starken internationalen Themen gemeinhin auch die Top-Themen hierzulande sind“, ergänzt Wörns. Die Vereinbarung zwischen Hasbro und dem Filmstudio umfasst bis auf weiteres mindestens vier Filme innerhalb von sechs Jahren. Der erste Streifen soll 2010 in die Kinos kommen.

Nach dem Vorbild von Comic- oder Superheldenverfilmungen erhofft sich der Spielzeugkonzern auch Brettspiele erfolgreich in Szene setzen zu können. Ob sich die Umsetzung letztlich so einfach gestaltet wie bei Spiderman & Co bleibt allerdings abzuwarten. Die Verfilmung von Cluedo im Jahr 1985 – damals noch eigenständig von Parker vertrieben – stellte sich jedenfalls als Kino-Flop heraus. Mittlerweile gilt die Krimikomödie aber immerhin in Fankreisen als Kult. Hasbro will sich zu den möglichen Flop-Gründen nicht äußern und verweist darauf, dass der Film vor der Übernahme von Parker im Jahr 1991 entstanden war.

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