„Visuelle Kommunikation ist ein zukunftsträchtiges Berufsfeld“

Am 19. Juli fand die Preisverleihung des ersten „Medienpreises“ der Macromedia Fachhochschule der Medien in München statt.

Oberstufenschüler aus ganz Bayern waren aufgerufen, ihre künstlerischen Arbeiten einzureichen. Die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung soll die zunehmende Bedeutung visueller Kommunikation in der Arbeitswelt verdeutlichen und dabei helfen, künstlerisch begabten Schülern Wege in verschiedene kreative Berufe aufzuzeigen.

Das schwierige Wechselspiel zwischen geborgenem Bei-sich-Sein und der Veräußerlichung in einer globalisierten Medienwelt der Kriege und Katastrophen erleben Besucher der Installation „Innenungleichaußenunddochzusammen“ am eigenen Leib. In eine überlebensgroße Koje in Form einer Gebärmutter gekauert, werden sie über Monitor mit Leid und Tod der täglichen Nachrichtenbilder bombardiert. Mit dieser Multimedia-Installation überzeugte die 14-Jährige Schülerin Lena Loy aus Weißenburg die Jury und verwies die nächstbesten Nachwuchskünstler auf die 2.-5. Plätze mit den Trostpreisen. „Mir ist es wichtig, Leute mit einzubeziehen, Kunst zum Anfassen und zum Erleben zu machen“, so Preisträgerin Loy.

Die Preisträger:

Platz: „Innenungleichaußenunddochzusammen“ von Lena Loy, Werner-von-Siemens-Gymnasium Weißenburg

Platz: „Denn alles Glück will Ewigkeit“ (Gips-Skulptur mit Acryllack) von Hannah Ott, Laurentius-Gymnasium Neuendettelsau

Platz: „Die Farbe Blau/Die Farbe Rot“ (Malerei), Klassenarbeit des Grundkurses Kunst (Lehrerin Ingrid Köhler) des Gymnasiums Grafing

Platz: „Le Theatre“ von Nicolas Mercier (Foto-Installation), Europäische Schule München

Platz: „Torso 2“ (Sandstein-Skulptur) von Jonas Göb, Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Schwebheim

Schülern künstlerische Berufswege aufzeigen

„Der Preis soll talentierte Nachwuchskünstler darin bestärken, ihr Talent beruflich weiter zu entwickeln. Denn visuelle Kommunikation ist ein sehr zukunftsträchtiges Berufsfeld“, so Initiator des Medienpreises Prof. Eckhard Rocholl. Der Leiter des Studiengangs Digitale Medienproduktion der Macromedia Fachhochschule der Medien (MFM) meint: „Wir wollen den Kontakt zwischen Hochschule und Schule intensivieren, um einen nahtlosen Übergang ins Studium zu ermöglichen.“ Mit der Auszeichnung, mit der ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro verbunden ist, soll bei Schülern, Eltern und Lehrern ein Bewusstsein für die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten rund um Mediendesign und Animation geschaffen werden.

$$$$

Die Bewertungskriterien

Die eingesandten Arbeiten nach den Kriterien Idee/Thema, Transformation in ein Medium, Formale Umsetzung sowie Gesamtpräsentation bewertet. Bei der Idee spielten Innovation und gesellschaftlicher Bezug eine Rolle, bei der formalen Umsetzung die Wahl der Technik und deren Anwendung sowie die erkennbare persönliche Identifikation mit der Arbeit. Mitglieder der Jury sind Elina Deberdeeva, Norbert Maier, Eckhard Rocholl und Michael Schmidt-Ott. „Die Arbeit von Lena Loy überzeugte in allen Punkten, besonders hervorzuheben ist die Eigenständigkeit der Arbeit“, so Jury-Mitglied Deberdeeva.

Alle Arbeiten, bei denen die Ausschreibungsbedingungen eingehalten wurden, werden im Anschluss im Internet veröffentlicht: www.macromedia-fh.de/medienpreis.

Über die Jury

Elina Deberdeeva absolvierte die Hochschule für Kunst in Charkow in der Ukraine ihre Ausbildung zur Bühnen- und Kostümbildnerin. Danach studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Jürgen Reipka Malerei und Grafik. Im Jahr 2000 erwarb sie ihr Diplom als Meisterschülerin und präsentierte sich seitdem als freischaffende Malerin mit zahlreichen Ausstellungen der Öffentlichkeit.

Norbert Maier spezialisierte sich während seines Studiums an der FH Augsburg auf Grafikdesign und Illustration. Seit 1988 arbeitete er für Werbeagenturen und Verlage und konzentrierte im Rahmen verschiedener Trickfilmproduktionen früh auf den Bereich Animation Layout. In dieser Funktion war er auch bei Walt Disney Feature Animation/USA unter anderem an den Spielfilmen „Mulan“ oder „Lilo & Stitch“ tätig. Zuletzt war er Set Designer für die Tim Burton Spielfilm-Produktion „9“.

Prof. Eckhard Rocholl war nach seinem Studium „Kommunikationsdesign und Neue Medien“ an der Folkwang Schule Essen u. a. für den WDR und die ARD tätig, erarbeitete u. a. das grafische Erscheinungsbild der Olympischen Spiele in Albertville und Lillehammer. 1986 wechselte er zum Filmdesign und arbeitete für Bavaria Film / Bavaria Design Center (Rolf Zehetbauer). Seit Jahren lehrt er an Hochschulen im In- und Ausland. Zu seinen Kunden als Mediendesigner zählen Unternehmen aus der Medienbranche wie ProSiebenSat1, RTL, Premiere, aber auch Automobilhersteller wie BMW und Ford.

Michael Schmidt-Ott

Nach seinem Studium „Industrial Design“ an der Hochschule der Künste in Berlin war Michael Schmidt-Ott europaweit für das Messedesign der REHAU AG zuständig, arbeitete danach für die Allianz Stiftung zum Schutz der Umwelt sowie einige Jahre im Bereich On-Air-Design und 3D-Animation für den Bayerischen Rundfunk in München. Seit 1999 leitet Michael Schmidt-Ott an der Macromedia Fachhochschule die Abteilung Werbung und PR, lehrt nebenberuflich an der Macromedia Fachhochschule und ist Kommunikationsberater für Organisationen im Nonprofit-Bereich.

Weiterführende Links:

  • Weitere Infos

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.