Kaspersky Lab entwickelte auf Anfrage der niederländischen Polizei eine detaillierte Anleitung, wie die Malware von infizierten Rechnern zu entfernen ist. Die High Tech Crime Unit dirigiert die Betroffenen auf eine Unterseite der Homepage von Kaspersky Lab, auf der ein Programm zur Entfernung des Schadcodes (Removal-Tool) bereitgestellt wurde. Gleichzeitig können sich die Opfer über eine Internetseite mit einer formellen Beschwerde direkt an die Polizei wenden.
“Dieser Fall zeigt deutlich, wie fruchtbar es für die Exekutive sein kann, eng mit der Sicherheitsindustrie zusammen zu arbeiten”, so Eddy Willems, Security Evangelist bei Kaspersky Lab Benelux, der in diesem Fall der direkte Ansprechpartner für die High Tech Crime Unit war. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft lobt die Kooperation zwischen Staatsanwaltschaft, niederländischer Polizei und Kaspersky Lab, die „zur vollen Zufriedenheit“ stattgefunden habe.
Als Botnetz bezeichnet man einen Zusammenschluss infizierter Rechner zu einem illegalen, von einer Person oder Gruppe ferngesteuerten Netzwerk. Das Botnetz wird ohne Wissen oder Zustimmung der Opfer kontrolliert und hauptsächlich für Spam-Versand, Webseiten-Attacken oder Diebstahl vertraulicher Daten wie beispielsweise Kreditkartennummern genutzt. Das so genannte Shadow-Botnetz verknüpft weltweit bis zu 100.000 Rechner. Vergangene Woche nahm die niederländische Polizei einen 19-jährigen Niederländer fest, als dieser versuchte, das Botnetz an einen – mittlerweile ebenfalls inhaftierten – Brasilianer zu verkaufen. Die Festnahmen waren das Ergebnis einer Kooperation der High Tech Crime Unit and des FBI.