Bildergalerie zu „FarCry“

FAR CRY entstand in Uwe Bolls bevorzugtem Produktionsland Kanada rund um Vancouver, darunter in einem riesigen Holzwerk in der Mud Bay in Surrey (ein südöstlicher Stadtteil von Groß-Vancouver), das als Tarnung für Dr. Kriegers geheimes Labor herhalten musste.

Sämtliche Nachtaufnahmen, etwa Jacks und Valeries Ankunft auf der Insel oder die Bootexplosion drehte Boll nördlich von Vancouver in Brittania Mine Beach, in der Nähe von Squamish. Weitere Drehorte waren Deep Cove Marina, wo Jack Carver als Touristenführer arbeitet, Coal Harbour und die Tauch- und Wasserversuchsanlage der Universität von British Columbia, wo alle Unterwasseraufnahmen entstanden.

Uwe Boll, seit 2002 auf die Verfilmung von Videospielen spezialisiert, setzte auch bei der Adaption des erfolgreichen Ego-Shooters FAR CRY auf eine ganze Reihe altbewährter Mitarbeiter: Das Drehbuch schrieben Michael Roesch und Peter Scheerer, die bereits Uwe Bolls ALONE IN THE DARK (2005) verfassten. Hier sorgten sie für Action im Sekundentakt. Für die spektakulären Bilder war einmal mehr Bolls langjähriger Kameramann Mathias Neumann zuständig. Seit sie sich Mitte der 90er Jahre bei einem Musikvideo-Dreh kennenlernten, haben sie bereits ein gutes Dutzend mal zusammengearbeitet. Auch Bolls jüngster Kinofilm SCHWERTER DES KÖNIGS – DUNGEON SIEGE (2007) und den kommenden Kriegsfilm 1968 TUNNEL RATS (2008) hat Neumann fotografiert. Der versierte Kameraprofi weiß, was Boll auf der Leinwand sehen will. Und das war bei FAR CRY ein rasanter Mix aus Verfolgungsjagden, Explosionen, Stunts und Actionszenen, bei dem der Zuschauer keine Sekunde zur Ruhe kommt.

Sechs Wochen dauerten die Dreharbeiten. „Die zweite Hälfte verging wie im Flug. Alles lief reibungslos ab, bis auf ein paar verletzte Stuntleute und ein paar Szenen, die neu gedreht werden mussten“, sagt Boll.

Die einzigen Probleme, die es gab, waren ortsgebunden und nicht zu ändern: Die riesigen Lichtquellen, die man für die Nachtdrehs benötigte, lockten Statisten an, auf die Cast und Crew liebend gern verzichtet hätten: gewaltige Mücken- und Moskitoschwärme, die den Schutzmittelverbrauch in enorme Höhen trieben.

Unabhängig vom Dreh zog sich Til Schweiger am Set eine äußerst schmerzhafte Rippenprellung zu. Dazu Boll: „Er machte Krafttraining mit einem speziellen Gummiband, das ihm einer der russischen Stuntleute empfohlen hatte. Doch das hielt der Belastung nicht stand, riss und klatschte ihm voll auf den Bauch. Aber selbst mit der Prellung brachte Til den Film später sauber über die Bühne“. Dabei war die Situation gar nicht ungefährlich. „Ich bekam zwei Minuten lang keine Luft mehr und der Notarzt war schon unterwegs“, sagt Schweiger. Später, als sich die Situation wieder beruhigt hatte, sei er von seinen Kollegen natürlich anständig hochgenommen worden – und eine Narbe sei als Erinnerung auch zurückgeblieben.

Dennoch brachten die Dreharbeiten Til Schweiger viel Spaß, da er sich ganz auf die Schauspielerei konzentrieren konnte, und nicht, wie in letzter Zeit so häufig, auch noch für Regie, Buch und Produktion zuständig war. „Ich hatte eine tolle Zeit“, sagt er. Zumal mit Ralf Moeller und Udo Kier alte Bekannte auf der Besetzungsliste standen. „Es war sehr witzig mit Ralf, wir sind seit 15 Jahren befreundet. Und Udo Kier ist sowieso einer der liebsten, lustigsten und nettesten Kollegen, die ich kenne“, so Schweiger, der Kier prompt in seinem nächsten eigenen Film 1 ½ RITTER – AUF DER SUCHE NACH DER HINREISSENDEN HERZELINDE (2008) besetzte. Auch sein eigenes Stuntdouble gefiel Schweiger so gut, dass er ihn für seine Komödie verpflichtete.

Udo Kier, mit 180 Filmrollen unbestritten der erfahrenste Schauspieler am Set, genoss ebenfalls die lockere Atmosphäre und Stimmung.

Er sagt: „Ich will eine schöne Zeit haben und wähle Projekte auch danach aus, wer mitspielt“. Dass er auch hier einmal mehr den Bösewicht abgibt, stört ihn nicht: „Das Böse in einem Film ist doch viel interessanter als das Gute, weil ihm keine Grenzen gesetzt sind“, sagt er und fügt weiter an: „Außerdem muss, wer das Böse spielt, im wirklichen Leben ein Engel sein.“ Vielleicht haben sich Kier und Natalia Avelon deshalb so gut verstanden, bilden sie doch, wenn man so will, ein Bösewicht-Dreamteam. „Ich bin wahnsinnig froh, dass ich Udo Kier kennengelernt habe. Er ist so kokett, sexy und mysteriös“, findet sie. Und Ralf Moeller sei ein Pfundskerl, nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes, der sie bei ihrem ersten Actionfilm sehr unterstützt habe.

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Ralf Moeller und Natalia Avelon erinnern sich beide gern an ihre gemeinsamen Kampfszenen. „Das war schon sehr amüsant, Natalia ist ja sehr zierlich“, so Moeller. Avelon bringt es mit einem Vergleich auf den Punkt: „Es war wie eine Ameise, die einem Elefanten gegenübersteht“, sagt sie und lacht. Trotz Muskelaufbaudiät: „Ich bekam einen Personalcoach und musste sechs- bis achtmal am Tag essen, süße Kartoffeln, braunen Reis, Proteinshakes, keine Süßigkeiten und kein Obst“. Mit Muskelpaket Moeller konnte sie natürlich trotzdem nicht mithalten. Doch fehlende Körperkraft kompensiert sie als skrupellose Tchernov mit eiskalter Grausamkeit und Waffengewalt.

„Die Actionszenen wurden lange im Voraus geplant und mittels Storyboard exakt festgelegt“, so Boll. Schließlich sind die sorgfältig choreographierten Sequenzen das Herzstück des Films. Gleich zu Beginn muss eine ganze Einheit ihr Leben lassen, als Dr. Krieger einen perversen Test durchführt.

Später kommt es zu einer spektakulären Verfolgungsjagd im Wald mit Militärfahrzeugen, bei der Jack und Valerie mittels einiger Handgranaten ihre Verfolger abschütteln. Samt Fahrzeug hängen sie sich mit einem Widerhaken an einen Hubschrauber, der sie vor einem Abgrund rettet und dann mit ihnen spektakulär ins Meer stürzt. Leider war das Wasser der Versuchsanlage der Universität von British Columbia, wo alle Unterwasseraufnahmen entstanden, durch Algen und ähnliches so verdreckt, dass die Produktion das komplette Schwimmbecken leerpumpen und durch klares Wasser ersetzen musste, bevor gedreht werden konnte. Außerdem musste man aus dem Fahrzeug penibel sämtliche Flüssigkeiten wie Öl und Benzin ablassen.

Zu den weiteren spektakulären Actionsequenzen gehören eine Verfolgungsjagd mit Booten, in der Darsteller Chris Cooper als Carvers unfreiwilliger Passagier für humorvolle Höhepunkte sorgt. Und natürlich Ralf Moellers furioser Kampfrausch als genmanipulierter Colonel Max, der Dr. Kriegers Labor in Schutt und Asche legt, bevor es zum mitreißenden Showdown auf dem Holzfabrikgelände kommt. Grandios choreographierte Zweikämpfe sorgen für großartige Action-Höhepunkte.

„Jede Einstellung von den genmanipulierten Soldaten bearbeiteten wir hinterher im Computer, damit sich die Darsteller anders bewegen als normale Menschen. Diesen Verfremdungseffekt hat es im Film zwar schon häufiger gegeben. Aber wir sind die ersten, die in derselben Einstellung zeigen, wie sich Menschen in Zeitlupe bewegen, während andere extrem schnell laufen“, so Boll begeistert. Stolz fügt er an: „Dieses Verfahren wurde extra für den Film von Doug Oddys Technicolor Team entwickelt.“

Für das Gelände der Holzfabrik galten umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, da der gesamten Crew überall Verletzungsgefahr drohte. Weil das Werk noch in Betrieb war, durfte sich niemand außerhalb der Absperrungen bewegen. Wie gefährlich der Aufenthalt dort gewesen ist, zeigte sich zwei Wochen nach dem Ende des Drehs, als unsachgemäß gestaute Holzstämme zwei Mitarbeiter des Betriebs schwer verletzten.

Wie üblich galten auch bei den vielen Explosionen und pyrotechnischen Tricks höchste Sicherheitsvorkehrungen am Set. Für Udo Kier kann es dagegen gar nicht heiß genug sein: „Explosionen und Feuer finde ich immer gut. Je mehr, desto besser“, sagt der Schauspielveteran. FAR CRY, gespickt mit aufregenden Actionszenen, hat ihm diesen Wunsch sicher mehr als erfüllt.

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