Evolution der Unterwasserfotografie

Neueste Techniken der Unterwasserfotografie auf der Photokina-Sonderaustellung "Underwater Imaging" (Halle 5.1, Stand F 30)

Seltene Meereswesen, exotische Farben… schwerelos durch tropische Korallenriffe schweben und die zauberhaften Szenen mit der Kamera einfangen … Das ist der Traum eines jeden Tauchers.

Aber mancher Taucher und Schnorchler war in der Vergangenheit von seinen Unterwasserfotos enttäuscht, wenn er nach dem Urlaub seine Bilder sah. Das hat sich im Zeitalter der Digitalfotografie geändert: Man sieht gleich die Bilder auf der Kamera und kann somit Korrekturen machen. Die schlechten werden gelöscht, die guten den Freunden daheim per E-Mail zugeschickt oder als Videos per You-Tube der ganzen Welt mitgeteilt.

Neue Technologien der Unterwasserfotografie bieten faszinierende Möglichkeiten, z.B. bietet eine Unterwasserkamera mit einem „Spion-Modus“ die Möglichkeit, kontinuierliche, automatische Aufnahmen in Abwesenheit des Fotografen zu machen, etwa um sehr scheue Meereswesen aufzunehmen oder sich selbst in Aktion zu fotografieren. Andere technische Neuerungen zielen darauf, die speziellen Probleme der Unterwasserwasserfotografie, die durch die ungewöhnlichen Lichtverhältnisse entstehen, auf neue Art zu lösen, z.B. der Blau-Effekt, die Reflektionen von Schwebeteilchen, unscharfe Bilder, Aufnahmeverzögerungen, oder die für Digitalkameras typische Überbelichtung bei reflektierenden Fischen.

Auf der Photokina werden nun in einer Sonderausstellung „Underwater Imaging“ (Halle 5.1 F30) zum ersten Mal alle neuen Techniken, Kameras, und Zubehörgeräte für die Unterwasserfotografie vorgeführt und von Profis erklärt. Da gibt es Dutzende von wasserdichten Kunststoffgehäusen für praktisch jede Landkamera. Aber es werden auch speziell für die Unterwasserfotografie hergestellte Kameras gezeigt, und es gibt Metallgehäuse für professionelle Spiegelreflexkameras.

Auf der Bühne und in Aquarien werden von den Stars der Unterwasserfotografie die besten, und – als Lehrbeispiele – die schlechtesten Bilder vorgeführt.

Wer als Schnorchler oder Taucher die mystischen Meereswesen im Bild festhalten will, kann sich als Einstieg ein Kameragehäuse für die eigene Digitalkamera besorgen. Diese werden in der Mehrzahl über das Internet verkauft, denn kaum ein Händler kann die Unzahl von Gehäusen für jedes Kameramodell bevorraten.

Allerdings sind digitale Landkameras nicht immer den ungewöhnlichen Unterwasserbedingungen gewachsen. In der lichtschwachen Unterwasserwelt stellt sich die Kamera auf eine lange Belichtungszeit ein. Jedoch bewegt sich unterwasser alles: Meereswesen, wogende Korallenarten, und auch Taucher sowie besonders der Schnorchler, die an einer welligen Wasseroberfläche schwimmen, sind in ständiger Bewegung. Landkameras mit Aufnahmeverzögerung fangen gerade noch die Schwanzflosse eines andernfalls interessanten Fischs ein, und der dicht am Objektiv eingebaute Blitz beleuchtet für das Auge unsichtbare Schwebeteilchen und lässt sie wie Tennisbälle erscheinen. Die roten und gelben Farben des Sonnenlichts werden vom Wasser ausgefiltert, was den berüchtigten „Blau-Effekt“ erzeugt, und wenn das noch nicht genug Probleme ergibt, so verlangt die Bedienung der kleinen Knöpfe und Tasten auf den Kameras vom Taucher oft mehr als man in der Kürze der Zeit bewältigen kann.

Die Spezialkameras für Taucher haben diese Problem mit besonderen Programmen, genannt „Firmware“ gelöst, die auch wie Computerprogramme (denn eine Digitalkamera ist im Grunde ein kleiner Computer) über das Internet regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden können. Die besonderen Techniken, das Zubehör, die spezielle Bedienung und Ergonometrie von Tauchkameras kann der Besucher auf der Photokina selbst ausprobieren.

Eine ganz neue Dimension eröffnen neuartige kompakte, gummiarmierte, und extrem robuste Unterwasserkameras, die jetzt aus der Meerestiefe auf das Land aufsteigen.

Denn einige der von Tauchern für Taucher entwickelten Features sind in der Sport- und Freizeitfotografie ebenso von Nutzen, und es scheint sich aus der Unterwasserfotografie ein neuer Trend zu entwickeln: Die Allround Fotografie mit extrem robusten Kameras für alle Wassersportarten, einschließlich Tauchen und darüber hinaus für Forschung und Sicherheitsdienste.

„Ich warf die Kamera von fünf Meter Höhe auf Beton und machte dann perfekte Aufnahmen“, berichtet ein Surfer im Testbericht einer amerikanischen Tageszeitung.

Der erwähnte „Spion-Modus“ wird bereits bei Wildaufnahmen verwendet und Kayaker machen Videoaufnahmen von Wildwasserfahrten mit ihrer kompakten „Tauchkamera“.

Als Zubehör wird von den Spezialherstellern generell ein externer Unterwasserblitz angeboten. Er ermöglicht jedem Taucher tiefere, schönere Farben und vermeidet Reflektionen von Schwebeteilchen. Auch wird dem Taucher die Verwendung von Weitwinkel- oder „Fish-Eye“-Objektiven empfohlen, da die besten Fotos in einer Entfernung von oft nur wenigen cm gelingen. Die Hersteller von solchen Spezialitäten sind oft kleinere Unternehmen, die sich auf bestimmte Anwendungen spezialisieren, und die man häufiger auf Fachmessen oder beim Tauchshop antrifft als im Massenmarkt.

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