Die Deutschen“ – eine zehnteilige ZDF-Reihe

Von 26. Oktober an sind die jeweils 45-minütigen Folgen jeweils sonntags um 19.30 Uhr und dienstags um 20.15 Uhr zu sehen.

Zum ersten Mal im deutschen Fernsehen entsteht eine aufwändige zehnteilige Dokumentarreihe zur Geschichte der Deutschen für die beste Sendezeit. Sie spannt den historischen Bogen von den Anfängen unter Otto dem Großen im zehnten Jahrhundert bis zur Ausrufung der ersten deutschen Republik durch Philipp Scheidemann im November 1918. Es geht um ein Jahrtausend wechselvoller Vergangenheit, um die Entstehungsgeschichte einer „föderativen Nation“, um Einheit und Vielfalt.

Entscheidende Wendepunkte werden – eingebettet in dokumentarische Sequenzen – szenisch rekonstruiert. Hochkarätige 3D-Grafiken und Computeranimationen, fast 500 insgesamt, eindrucksvolle Aufnahmen von historischen Schauplätzen, geschichtlich bedeutungsvollen Bauten und typischen Landschaften fließen in die Filme ein. In den Titeln der zehn Folgen sind bekannte historische Namen aufgeführt. Doch geht es nicht um die Darstellung biografischer Porträts, sondern um einen personalisierten Zugang, der Einblicke in die verschiedenen Epochen und die jeweilige Lebenswelt der Deutschen gewähren soll.

Die zehn Folgen:

Folge 1, „Otto und das Reich“ richtet den Blick auf das 10. Jahrhundert und führt am Beispiel des Monarchen Otto I. vor Augen, wie Territorialherrscher und Könige von Anfang an um die Vormacht auf deutschem Boden rangen, und wie eine Bedrohung von außen – damals durch die Ungarn – die Reichseinigung beförderte.

Folge 2, „Heinrich und der Papst“, dokumentiert, wie auch der Streit um weltliche und kirchliche Vormacht deutsche Geschichte prägte. Im Investiturstreit kam es zwischen dem Salierkönig Heinrich IV. und Papst Gregor VII. zu einer entscheidenden Machtprobe: dem berühmten „Gang nach Canossa“, bei dem sich ein Monarch erstmals dem Papst unterwarf.

Folge 3, „Barbarossa und der Löwe“ zeigt am Beispiel des mythischen Staufer-Kaisers Friedrich I. Barbarossa, wie deutsche Herrscher hin- und her gerissen waren zwischen den Herausforderungen des deutschen Königtums und des christlich-römischen Kaisertums. Rivalen wie Heinrich der Löwe stellten die Macht des Monarchen immer wieder in Frage.

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Folge 4, „Luther und die Nation“, führt vor Augen, wie die Reformation die Deutschen gleichermaßen einte und spaltete. Die Bibel-Übersetzung Martin Luthers schuf erstmals eine einheitliche deutsche Literatursprache, die Kirchenspaltung führte jedoch zu schweren Religionskriegen. Ohne religiöse Toleranz waren künftige Konflikte nicht zu verhindern.

Folge 5, „Wallenstein und der Krieg“ zeigt am Beispiel des umstrittenen Heerführers, wie der gewaltsame Kampf um Glauben und Macht in ein sinnloses Gemetzel führte. Erst der Ausgleich der Konfessionen und die territoriale Teilung in der Mitte Europas brachten nach dreißig Jahren Krieg den Frieden – und eine neue Rolle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Folge 6, „Preußens Friedrich und die Kaiserin“ stellt dar, wie der Aufstieg Brandenburg-Preußens in den Konflikt zwischen König Friedrich dem Großen und der Habsburger Kaiserin Maria Theresia mündete. Der Dualismus Preußen-Österreich prägte die deutsche Geschichte bis ins 19. Jahrhundert und wirkte sich nachhaltig auf die Nationenbildung aus.

Folge 7, „Napoleon und die Deutschen“, zeigt, wie der französische Kaiser die Deutschen unfreiwillig in ihr nationales Zeitalter katapultierte. Als Reformer trug er die Ideale der französischen Revolution weiter und weckte er die Hoffnung auf Freiheit, als machtbesessener Kriegsherr den Willen zur politischen Einigung der in Kleinstaaten zersplitterten Nation.

Folge 8, „Robert Blum und die Revolution“, porträtiert einen zu Unrecht vergessenen demokratischen Revolutionär, dessen Schicksal beispielhaft ist für das Scheitern des ersten gesamtdeutschen Parlaments von 1848. Das Doppelziel „Freiheit und Einheit“ wurde zwar nicht erreicht, doch stellte die Paulskirche Weichen für eine künftige Einigung der Deutschen.

Folge 9, „Bismarck und das Deutsche Reich“, zeigt, dass die preußisch-deutsche Staatsgründung nach dem Sieg über Frankreich 1871 zwar „von oben“ kam, aber auch „von unten“ mitgetragen wurde. Die „kleindeutsche Lösung“ schuf einen deutschen Nationalstaat ohne Österreich. Die innere Vereinigung blieb jedoch hinter der äußeren Einheit zurück.

Folge 10, „Wilhelm und die Welt“ stellt dar, wie Hohenzollern-Kaiser Wilhelm II. das Deutsche Reich – im Gegensatz zu Otto von Bismarck – zur Weltmacht erheben wollte. Der Erste Weltkrieg führte einmal mehr vor Augen, dass Deutschland nicht gegen, sondern nur im Einklang mit Europa bestehen konnte – auch die Gründerväter der Weimarer Republik standen vor dieser Herausforderung.

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