T-Mobile launcht Google-Handy G1

Vorstellung in Hamburg / Handy lässt sich mit kostenlosen Download-Anwendungen personalisieren / Google-Suche und weitere Dienste integriert

T-Mobile hat in Hamburg das weltweit erste Handy mit Googles Betriebssystem Android vorgestellt: Das Modell G1 wird über Touchscreen, Trackball und Tastatur gesteuert und lässt sich durch eigens dafür programmierte Applikationen erweitern, die bis auf weiteres kostenlos angeboten werden. Damit konkurriert es direkt mit Apples iPhone, das jedoch ausschließlich per Touchscreen bedient wird.

Verkaufsstart des Google-Handys ist der 2. Februar. T-Mobile vertreibt es exklusiv und bietet es ab 1 Euro an, wobei der günstigste Tarif 44,95 Euro pro Monat kostet. Ohne Tarifbindung soll das vom taiwanischen Hersteller HTC gefertigte Handy rund 450 Euro kosten. Die in Deutschland angebotenen Handys werden ohne SIM-Lock ausgeliefert und sind in schwarz oder weiß erhältlich.

T-Mobile setzt große Erwartungen in das G1. In den USA, wo es schon seit Ende Oktober letzten Jahres zu haben ist, hat es sich zum erfolgreichsten Handy entwickelt, das der Konzern je angeboten hat, erklärt Hamid Akhavan, CEO von T-Mobile International. Verkaufszahlen nennt er jedoch nicht. Durch die Integration von Google-Anwendungen wie Suche und Mail, einen integrierten GPS-Empfänger und dadurch mögliche, ortsbezogene Dienste soll das G1 die mobile Internet-Nutzung wesentlich vorantreiben. T-Mobile zufolge hat sich das mobil übertragene Datenvolumen vom 3. Quartal 2006 bis zum 3. Quartal 2008 verdreizehnfacht. Nutzer des G1 würde noch mehr Datenverkehr generieren als iPhone-Eigner, erklärte Akhavan.

Derzeit stünden im Android Market, dem Pendant zu Apples AppStore, über 700 Anwendungen für das Android-Betriebssystem bereit, sagte Christoph Schläffer, Group Product & Information Office bei der Deutschen Telekom. Diese Applikationen sind bislang kostenlos. Das Vertriebsmodell sei in der Zukunft allerdings auch für kommerzielle Programme offen, betonte Schläffer.

Während der Telekommunikationskonzern hofft, durch das G1 die mobile Internet-Nutzung zu erhöhen – und damit auch seinen Umsatz mit Datentarifen – ließ Googles Nordeuropa-Chef Philipp Schindler durchblicken, was das strategische Ziel des Suchspezialisten ist: Es gäbe weltweit zwei Milliarden Mobilfunkverträge, aber die meisten Anwendungen würden noch für den PC entwickelt. „Android soll das ändern“, stellte Schindler klar.

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