100-Dollar-Laptop bekommt Hardware-Update

Generation 1.5 mit VIA-Prozessor und aufgerüsteten Komponenten.

Der 100-Dollar-Laptop „XO“ des IT-Entwicklungshilfeprojekts One Laptop per Child (OLPC) wird künftig von Prozessoren aus dem Hause VIA angetrieben. Bislang verbauten die Ingeniere den Geode LX-700 von AMD, in den Modellen der Generation 1.5 wird der C7-M zu finden sein. Dieser Hardware-Refresh wurde von Entwicklungschef John Watlington angekündigt. Der neue stromsparende Chip sei deutlich leistungsfähiger als der bislang verwendete AMD-Prozessor. Das Rechnerdesign wird sich allerdings gegenüber der ersten Version des OLPC-Laptops nicht verändern, so Watlington.

Der Wechsel zu dem Chip von VIA hat sich bereits abgezeichnet, als sich AMD gegen die Produktion von Prozessoren für den Low-End-Netbook-Markt ausgesprochen hat. Bei AMD geht man davon aus, dass diese Mini-Notebook-Gattung mit der Zeit wieder verschwinden wird. Für die Weiterentwicklung des Geode-Prozessors war das das Aus und die OLPC-Entwickler mussten sich um Ersatz umsehen. Für den als energiesparend konzipierten Laptop bietet sich der Low-Voltage-Chip von VIA an. Der C7-M verfügt darüber hinaus über den Vorteil, dass er je nach Bedarf getaktet werden kann. Die Taktfrequenz wechselt dynamisch von 400 Megahertz bis zu einem Gigahertz. Der Stromverbrauch variiert in dem Fall zwischen 1,5 und 5,0 Watt.

Neben dem neuen Prozessor verpassen die Ingenieure dem XO eine Rundum-Hardware-Erneuerung. Die CPU wird von dem Chipsatz VX855 unterstützt, der ebenfalls von VIA kommt. Dieser umfasst sowohl das Speicher-Interface wie auch 3D-Grafikkern, HD-Video-Decoder und die Unterstützung von USB-Schnittstellen. Der Arbeitsspeicher des Rechners wird ebenfalls vergrößert und verfügt über die Kapazität von einem Gigabyte. Bislang mussten die Geräte mit 256 Megabyte auskommen. Der interne Flash-Speicher wird auf vier Gigabyte vergrößert und soll somit genügend Platz für Videos, Musik und weitere Dateien bieten. Optional können zudem acht Gigabyte verbaut werden. Trotz der verbesserten Ausstattung seien die Fertigungskosten dennoch geringer, hält Watlington fest.

„Die Hardware der XO-1-Geräte hat mittlerweile doch schon einige Jahre auf dem Buckel. In den beiden vergangenen Jahren hat gerade sich im Notebook- und mobilen Bereich sehr viel getan“, sagt Christoph Derndorfer von OLPC Österreich gegenüber dem Nachrichtendienst pressetext.de. „Wenn man bedenkt, dass die XOs auf eine Lebenszeit von etwa fünf Jahren ausgelegt sind, dann ergibt es natürlich Sinn, die Geräte an neue Entwicklungen und Komponenten anzupassen.“

Äußerlich wird sich der XO 1.5 nicht von dem ersten Modell unterscheiden. Ebenso bleiben der Bildschirm sowie die Batterie unverändert. Die Betriebsdauer des Akkus soll trotz der veränderten Hardware-Konfiguration in jedem Fall gleich bleiben, hebt der Chef-Entwickler hervor. „Die ersten Modelle werden Ende Mai an die Entwickler ausgeliefert, eine größere Anzahl an Prototypen wird voraussichtlich im August zur Verfügung stehen“, sagt Derndorfer. Nach ausgiebigen Tests der Hard- und Software wird der XO 1.5 anschließend in Serienproduktion gehen.

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