Ubiquitous Audio – Allgegenwärtig hören (Der gute (digitale) Ton zum Film)

4. Ringvorlesung am Mittwoch, 27. Mai 2009, 17:00-18:30, "Medienkonsum im Wandel", mit Dr. Cornelius Bradter, Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", diesmal in der HFF Potsdam Babelsberg.

Moderne Audio-Verarbeitung besteht aus den Bereichen Erfassung von akustischen Szenen, Auswertung und Verarbeitung von Audio-Signalen bzw. auch der Generation neuer Signale und der Realisierung von Audio-Szenen für unterschiedliche Situationen. Zu erfassende akustische Szenen können dabei so unterschiedlich sein wie ein klassisches Konzert, die Geräusche in einem Wohnraum oder die akustischen Spuren von bestimmten Handlungen oder Aktionen in einer Alltagssituation. Ebenso unterschiedlich können die Wiedergabesituationen sein. In Echtzeit zu erstellende akustische Welten eines Computerspiels, der Verlegung eines berühmten Konzertsaals in das eigene Wohnzimmer für die Wiedergabe beliebiger Musik oder die Simulation oder Rekonstruktion der akustischen Umgebung für Personen mit Hörbeeinträchtigungen, ohne dass andere Personen gestört werden, sind nur einige Beispiele.

Für jeden dieser Bereiche existiert eine Vielzahl von Konzeptionen und Technologien, die sich von der klassischen Audiotechnik z. T sehr weit entfernt haben. Zu den Schlüsseltechnologien gehören die Zerlegung von Audio-Szenen in einzeln zugreifbare Elemente, die automatisierte Erkennung und Verarbeitung der Einzelelemente und ein ebenfalls automatisiertes Arrangement der Elemente unter Berücksichtigung des aktuellen Wiedergabekontextes. Die konsequente Zerlegung von Audiosignale in einzeln zu verarbeitende Elemente ist die Voraussetzung dafür, individuelle Verarbeitungsschritte und kontextabhängige Neuarrangements zu realisieren. Diese Vielzahl von Einzelelemente kann jedoch nicht mehr manuell bewältigt werden. Eine intelligente Erkennung von Audiomerkmalen und die Automatisierung der Verarbeitungsschritte bilden daher den Kern der Anforderungen an die moderne Audiotechnik.

Vita Dr. Cornelius Bradter

– Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Deutschen Philologie an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster

– Spezialisierung Musikpsychologie, Abschlussarbeit über kognitive Musiktheorien

– Arbeit als Toningenieur in verschiedenen Tonstudios, vornehmlich im Bereich klassische Musik, Werbung und Industriefilme

– Technischer Service für Tonstudios

– Entwicklung von analogen Geräten für spezielle Audio- und Messaufgaben

– Promotionsstudium an der Technischen Universität Berlin im Fachgebiet Kommunikationstechnische Grundlagen von Sprache und Musik, Schwerpunkte Gehörmodelle, Akustik und Informatik

– Lehrbeauftragter an der TU-Berlin

– Lehrbeauftragter in FB Informatik und Medien an der Technischen Fachhochschule Berlin

– Lehrbeauftragter an der Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam Babelsberg

– Wissenschaftlich-künstlerischer Mitarbeiter an der HFF

– Kooperation mit dem Institut für Informatik der Universität Potsdam zum Thema „Semantic Audio“ und tubIT, dem IT Zentrum der Technischen Universität Berlin

– Aufbau des „Thiele-Krause-Online-Archivs für Audiovisuelle Medientechnologien“ und des „Studio Babelberg Historical Project“

– Durchführung des Forschungsprojekts „Die semantische Strukturierung von digitalen Medienarchiven zur Teilautomatisierung des Audioproduktionsprozesses“

Die Veranstaltung ist wie immer kostenlos und öffentlich. Den o.a. Hörsaal HFF 2115 (Große Videovorführung), an der Hochschule für Film und Fernsehen HFF finden Sie in der Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Potsdam-Babelsberg / Bus 10 min ab S-Bahnhof Griebnitzsee, zu Fuß etwas länger

Weiterführende Links:

  • Lageplan HFF Potsdam

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