Der Berliner Filmsommer wird wild

Medienboard fördert Rapper-, Vampir- und Friseusen-Kino.

Insgesamt rund 7,5 Mio. Euro Fördermittel hat das Medienboard Berlin-Brandenburg in seiner dritten Förderrunde in 2009 an 53 Projekte vergeben. Bei einer Rekordeinreichung von 107 Projekten war die Antragssumme mit knapp 20. Mio. Euro dreimal so hoch wie die vergebenen Fördermittel.

In der Kategorie Produktionsförderung erhalten 30 Projekte insgesamt 6,96 Mio. Euro:

Achtung bei Dämmerung, in Berlin sind die Blutsauger unterwegs! Unter der Regie von Dennis Gansel beginnen in der Hauptstadtregion demnächst die Dreharbeiten zu dem Vampirfilm „Wir sind die Nacht“ (Rat Pack Filmproduktion, 1 Mio. Euro). In der Fördersumme enthalten sind 500.000 Euro zurückgezahlte Produktionsförderung von Gansels Vorgängerfilm „Die Welle“, den im letzten Jahr 2,5 Mio. Kinobesucher gesehen haben.

Achtung, Freunde des guten Geschmacks: „Zeiten ändern sich“ (Constantin Film Produktion, 650.000 Euro) ist das Biopic über den Berliner Skandal-Rapper Bushido, der sich nach anfänglichen Negativschlagzeilen inzwischen einer stetig wachsenden Fangemeinde erfreut. Nach „Der Baader Meinhof Komplex“ die nächste Zusammenarbeit von Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Uli Edel.

Achtung, Berlin! Hendrik Handloegten („Was nützt die Liebe in Gedanken“) dreht die Uhr zurück: Der Liebesthriller „Das Fenster zum Sommer“ (Zentropa Entertainments Berlin, 450.000 Euro) spielt in der Hauptstadt, allerdings auf verschiedenen Zeitebenen. Derweil geht Doris Dörrie nach Marzahn und erzählt in „Die Friseuse“ (Collina Filmproduktion, 350.000 Euro) die Geschichte der alleinerziehenden Kathi, die aufgrund ihrer Leibesfülle keinen Job bekommt und schließlich ihren eigenen Friseursalon aufmacht.

Achtung, Kinder! Der erste Teil hat in diesem Jahr schon über 1 Mio. junge Kinogänger begeistert – jetzt wird die Fortsetzung „Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan“ (blue eyes fiction, 500.000 Euro) gedreht. Und für die fußballbegeisterten Jungs werden die „Teufelskicker“ (UFA Cinema, 350.000 Euro) bald über die große Leinwand stürmen.

Achtung, BRD! Für den Dokumentarfilm „Cycling the Invisible Frame“ (Filmgalerie 451, 60.000 Euro) umrundet Tilda Swinton das ehemalige West-Berlin auf einem Diamant-Fahrrad: Dieses einzigartige Berlin-Dokument wird zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls im November uraufgeführt. Bereits 1988 radelte die britische Schauspielerin unter der Regie von Cynthia Beatt an der Mauer entlang – damals war das noch „Cycling the Frame“. Eine andere Dokumentation beschäftigt sich mit der Biografie von „Joschka Fischer – Der letzte Rock’n Roller der Politik“ (quinte film, 100.000 Euro). Pepe Danquarts filmisches Porträt des Grünen-Politikers erzählt zugleich auch die Geschichte von 60 Jahren Bundesrepublik.

Achtung, großes Fernsehen! Daneben entstehen auch große TV-Flime in der Hauptstadtregion: Für „Die Grenze“ (teamWorx Television & Film, 1.500.000 Euro) von Roland Suso Richter stehen Thomas Kretschmann, Benno Fürmann und Marie Bäumer vor der Kamera. Maria Furtwängler spielt die Hauptrolle in „Vom Glück nur ein Schatten“ (teamWorx Television & Film, 300.000 Euro) nach dem Buch von Uwe-Karsten Heye.

Sieben Projekte erhalten Verleih- und Vertriebsförderung in Höhe von insgesamt 345.000 Euro, darunter Quentin Tarantinos Cannes-Wettbewerbsbeitrag „Inglourious Basterds“ (Universal Pictures International Germany, 80.000 Euro, Kinostart: 20.08.2009), Andreas Dresens Komödie „Whisky mit Wodka“ (Senator Film Verleih, 70.000 Euro, Kinostart: 03.09.2009), Hans-Christian Schmids Berlinale-Wettbewerbsfilm „Sturm“ (Piffl Medien, 60.000 Euro, Kinostart: 10.09.2009) und Sinan Akkus Komödie „Evet, ich will!“ (Maxximum Film und Kunst, 50.000 Euro, Kinostart: 01.10.2009).

Darüber hinaus fördert das Medienboard sechs Projekte mit 102.000 Euro in der Stoff- und Projektentwicklung und zehn Sonstige Vorhaben mit 47.950 Euro.

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