Babelsberg als Synonym für deutsche Filmgeschichte

Seit über 95 Jahren steht Babelsberg als Synonym für deutsche Filmgeschichte. Dieses Jahr wird Ende Oktober der animago AWARD in Babelsberg verliehen. Damit findet der wichtigste europäische Animationspreis in der Filmstadt eine neue Heimat.

Babelsberg hat eine wechselvolle Geschichte. Seit über 96 haben namhafte Personen in der Filmstadt gearbeitet und Geschichte geschrieben. Im Jahre 1911 baute die Firma Bioscop ihr erstes – gläsernes – Filmatelier in Babelsberg. Gläsern, weil nur bei natürlichem Licht gedreht werden kann.

Schon Februar 1912 erfolgten die ersten Dreharbeiten zu Urban Gads Stummfilm „Der Totentanz“. Nach dem Ersten Weltkrieg fusionierte die Deutsche Bioscop Gesellschaft mit der deutschen Niederlassung des französischen Filmkonzerns Eclair „Decla“ in Babelsberg zur „Decla Bioscop“. 1921 ging die Decla Bioscop in der 1917 gegründeten Universum Film AG (Ufa) auf. Diese errichtete 1926 für die Großfilmproduktion „Metropolis“ von Fritz Lang das inzwischen „Marlene Dietrich Halle“ genannte Großatelier.

Mit dem Bau des ersten deutschen Tonfilmateliers in Babelsberg im Jahre 1929, dem „Tonkreuz“, beginnt ein neues Kapitel der Filmgeschichte. „Melodie des Herzens“ mit Willy Fritsch ist der erste deutsche komplett vertonte Spielfilm Deutschlands. Es folgt 1930 die Uraufführung von „Der Blaue Engel“ von Josef von Sternberg mit Marlene Dietrich und Emil Jannings in den Hauptrollen.

Heute steht das Studio Babelsberg hervorragend dar. Vor kurzem verkündete man die Geschäftszahlen für das Jahr 2008. Die Studio Babelsberg Gruppe erreichte bei einem Gesamtumsatz von 65,9 Mio. Euro ein Ergebnis in Höhe von 3 Mio. Euro nach Steuern. Die Gesamtleistung betrug unverändert zum Vorjahr 93 Mio. Euro. Die AG (Einzelabschluss) erwirtschaftete ein positives Ergebnis in Höhe von 3,5 Mio. Euro nach Steuern.

Trotz der positiven Geschäftszahlen 2008 haben Vorstand und Aufsichtsrat entschieden, der Hauptversammlung eine auf 0,10 Euro je Aktie reduzierte Dividende vorzuschlagen. Damit läge die Dividende zwar um 0,10 Euro unter der Dividende für das bisherige Rekordjahr 2007, jedoch auf Höhe der Vorjahre 2005 und 2006. Mit den im Unternehmen bleibenden Finanzmitteln soll die Realisierung zukünftiger Geschäftsaktivitäten abgesichert werden. Die Entscheidung beruht auf der derzeit international angespannten Finanzmarktlage und der damit verbundenen schwierigeren Refinanzierung von Spielfilmvorhaben.

2008 wurden in Studio Babelsberg insgesamt sieben Produktionen realisiert. Insbesondere die Warner Bros. / Silver Pictures / Dark Castle Produktion Ninja Assassin erteilte den Geschäftsbereichen Studio Babelsberg Motion Pictures, Art Department Studio Babelsberg und den Ausstattungsbereichen eine entsprechende Auftragslage. Über den im Jahr 2008 abgeschlossenen Filmpaket-Deal mit Joel Silver hinaus, beabsichtigt Studio Babelsberg weitere Kooperationen mit international ausgerichteten Produzenten einzugehen. Ziel dieser Koproduktionsstrategie ist neben der Auslastungskomponente für das Studiogelände auch die mögliche Erlösbeteiligung aus der weltweiten Verwertung der Filme. Trotz widriger Rahmenbedingungen in der Gesamtwirtschaft und einer Eintrübung des internationalen Filmproduktionsgeschäftes erwartet Studio Babelsberg aus heutiger Sicht für 2009 insgesamt eine positive Unternehmensentwicklung.

Dieses Jahr wird zudem der animago AWARD in Babelsberg stattfinden.

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