Wie wird man eigentlich Game-Designer und -Developer?

Angesagte Multimedia-Berufe als Berufsziele

Vom 20. bis 23. August 2009 treffen sich Vertreter und Interessenten der Game-Industrie auf Europas größter Spielemesse in Köln, der gamescom. Dabei machen die große Anzahl von mehr als 300 Ausstellern, ein erwarteter Besucherandrang von über 200.000 Gästen sowie stetig steigende Umsätze der Branche deutlich, wie bedeutend die Industrie ist. Dies hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. So ist die Spiele-Industrie händeringend auf der Suche nach Nachwuchskräften. Jedoch ist Vielen oftmals unklar, welche speziellen Berufsfelder die Branche bietet und welche Ausbildungsmöglichkeiten es gibt.

Berufsfelder mit Zukunftsperspektive

Die ersten Gehversuche bei der Entwicklung von Computerspielen haben vor rund 50 Jahren stattgefunden. Heute zählt die Game-Industrie zu einer der weltweit wichtigsten Zukunftsbranchen, die mittlerweile höhere Umsätze als Hollywoods Filmindustrie erzielt. Im Zuge immer komplexer werdender Anforderungen, wie beispielsweise eine immer ausgefeiltere Grafik oder realitätsnahes Spielverhalten, haben sich verschiedene Berufsbilder wie Game-Designer und -Developer in der Branche etabliert.

Game-Designer

Der Beruf des Game-Designers hat im Wesentlichen zwei Ausrichtungen. Zunächst gibt es den eher strategischen Bereich, bei dem Personen für die konzeptionelle Planung bei der Entwicklung eines Computerspiels verantwortlich sind. Sie entwickeln die Spielevision, machen Vorgaben bezüglich der Spielewelt, erschaffen Charaktere und definieren Spielregeln. Sie sind sozusagen Regisseure, die wie in einem Film die Handlung festlegen und das dazugehörige Spieleverhalten sowie die Interaktionweise eines Spiels konzipieren. Daneben gibt es Personen, die für die konkrete grafische Umsetzung verantwortlich sind. Ihre Aufgabe ist es, die Spielefiguren, Objekte, Landschaften und Texturen gestalterisch in 2D- und 3D Welten zu modellieren.

Game-Developer

Die Spezialisierungsrichtung Game-Developer ist sehr technisch orientiert. Klassische Grundlagen der Programmierung wie C++, DirectX, Scriptsprachen sowie 3D-Grafik-Engines zur Visualisierung bilden das nötige Handwerkszeug. Sie sind unter anderem für die Programmierung der Spezialeffekte wie Explosionen oder Wasseroberflächen verantwortlich. Da moderne Spiele immer bessere und ausgefeiltere Gegner fordern, müssen diese mit einer künstlichen Intelligenz versehen werden. Auch hier kommt der Game Developer ins Spiel, der Reaktionen und Verhaltensweisen bei den computergesteuerten Charakteren programmiert.

„Wer sich für einen Beruf in der Game-Industrie interessiert, sollte eine Passion für Computerspiele haben, wie auch eine Affinität für Mathematik und Informatik mitbringen“, erklärt Götz Hannemann, Marketingleiter bei SAE Institute, einer internationalen Bildungseinrichtung in den Bereichen Audio, Digitalfilm & Animation, Webdesign & Development sowie Gamedesign. „Die Branche wächst stetig und der Zenit scheint noch lange nicht erreicht. Besonders gute Berufschancen haben Absolventen der techniklastigen Bereiche. Mathematiker und Programmierer mit speziellem Fokus auf die Game-Industrie sind rar gesät und daher sehr begehrt.“

Breite Grundlagenvermittlung und Praxisbezug sind Vorraussetzung

Interessenten sollten sich nach Ausbildungsprogrammen erkundigen, in denen sie zu Beginn eine möglichst breit gefächerte Grundlagenvermittlung erhalten. Denn ob Game-Designer oder -Developer, die Aufgabenspektren der Berufsbilder sind eng miteinander verzahnt und erfordern Wissen aus allen Bereichen. Weiterhin sollte man darauf achten, dass die Ausbildung neben der Vermittlung von Theorie auch praxisorientiert ist.

Neben Fachhochschulen und Universitäten gibt es auch zahlreiche spezialisierte Institutionen, die spezifisch auf die Game-Branche zugeschnittene Abschlüsse anbieten. Weltweit führend auf diesem Gebiet ist das Qantm Institute, eine Tochter des SAE Institutes. Es bietet in Deutschland in Berlin und München Ausbildungsprogramme in den Bereichen Game Design und Development sowie Animation an. Dabei bereitet das so genannte „Interactive Entertainment Program“ auf eine Karriere in der professionellen Gaming-Industrie vor. Vermittelt werden zunächst wichtige Grundlagen der Programmierung und des Designs, bevor sich die Studenten dann für eine der Vertiefungsrichtungen entscheiden.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.