Babelsberg goes Berlin

Filme von und mit HFF-Studierenden, Lehrenden und Alumni auf der Berlinale

Wenn sich am kommenden Donnerstag der rote Vorhang zu den 60. Internationalen Filmfestspielen Berlin hebt, beginnen für zahlreiche HFF-Studierende, Lehrende und Alumni spannende Festivaltage.

Ins offizielle Berlinale-Programm haben es vier HFF-Produktionen geschafft. Als einziger HFF-Wettbewerbsbeitrag in der Sektion Berlinale Shorts läuft „Geliebt“ von Jan Soldat. Der kontrovers diskutierte Dokumentarfilm hinterfragt die Beziehung zwischen Mensch und Tier im Spektrum von Liebe und Abhängigkeit. Jan Soldat realisierte seinen Film mit seinen Kommilitonen Julia Rau, Johannes Waltermann, Philipp Schneider, Héctor Marroquin und Peter Golovtchiner bereits im ersten Studienjahr.

Zwei weitere HFF-Filme laufen in der Perspektive Deutsches Kino. „WAGs“ von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf – ein im Fußballer-Milieu angesiedelter Diplom, der letztes Jahr einen First Steps Award gewann – und der Kurzfilm „Lebendkontrolle“ von Florian Schewe, der das Porträt eines Strafgefangenen zeichnet, der während eines kurzen Aufenthalts in Freiheit an sich selbst zerbricht.

Das Panorama zeigt „Barriere“, eine Produktion des Studiengangs Schauspiel in der Regie von HFF-Alumnus Prof. Andreas Kleinert. Der Film erzählt von neun jungen Schauspielern, die sich in der Provinz für das Sommertheater in einer Kirchenruine bewerben. Aus der anfangs grotesken Geschichte wird bald eine Tragödie. In den Hauptrollen: Klara Manzel, Volkram Zschiesche, Julia Gorr, Nora Rim Abdel Maksoud, Jessica Richter, Jan Dose, Matthias Ransberger, Christoph Humnig, Moses Leo, Juliane Götz und Thomas Lawinky. Alle studieren an der HFF bzw. haben ihr Studium bereits abgeschlossen.

Felix Gönnert, Alumnus und Vertreter einer Professur im Studiengang Animation, zeigt in der Reihe Generation Kplus seinen jüngsten Film APOLLO, für den er mit Max Knoth, Ina Marczinczik und Rudi Zieglmeier weitere HFF-Ehemalige mit ins Boot holte. Der sechsminütige Trickfilm erklärt, warum Jungs Raketen immer noch genauso toll finden wie vor 50 Jahren. In die internationale Jury der Sektion wurde Margret Albers berufen. Bis 1996 studierte sie AV-Medienwissenschaften an der HFF: Sie zählt heute als Leiterin des Deutschen Kinder-Medien-Festivals „Goldener Spatz“ zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Kindermedienlandschaft.

Prof. Martin Steyer ist erneut Jury-Mitglied der Score Competition im Rahmen des Talent Campus. Der Kompositionswettbewerb findet zum 5. Mal statt und bietet drei Komponisten während der Berlinale die Möglichkeit einer Musikaufnahme mit dem Babelsberger Filmorchester und der anschließenden Postproduktion im HFF-Tonstudio. Allen, die sich für Martin Steyers Arbeiten als Mischtonmeister interessieren, seien YELLA (R: Christian Petzold, Retrospektive), IM SCHATTEN (R: Thomas Arslan, Forum) und WIEGENLIEDER (R: Tamara Trampe, Johann Feindt, Panorama) empfohlen.

Im Berlinale Special läuft BOXHAGENER PLATZ (R: Matti Geschonneck) Prof. Torsten Schulz schrieb die gleichnamige Romanvorlage und das Drehbuch. Das Szenenbild ist von HFF-Professor Lothar Holler und mit Dieter Montag und Thomas Lawinky spielen auch zwei Schauspiel-Absolventen mit.

Auch von und mit HFF-Ehemaligen laufen viele Filme auf der diesjährigen Berlinale. Die Perspektive Deutsches Kino eröffnet mit RENN, WENN DU KANNST von Dietrich Brüggemann, dem Berlinale-Publikum bereits mit „Neun Szenen“ (2006) bekannt. Wieder schrieb er das Buch gemeinsam mit seiner Schwester Anna und drehte mit einem HFF-Alumni Team (Alexander Sass, Vincent Assmann, Martin Frühmorgen, Holger Lehmann, Immo Trümpelmann und Robert Gwisdek).

Als einer der fünf Finalisten des Berlin Today Award 2010 läuft JONAH AND THE VICARIOUS NATURE OF HOMESICKNESS, den die HFF-Absolventin Anna Wendt mit ihrer Filmproduktion mit Medienboard-Förderung und Sachbeistellungen der Filmwirtschaft im letzten Jahr realisieren durfte. Der Siegerfilm wird von einer Jury aus prominenten Filmschaffenden bestimmt und mit dem Berlin Today Award 2010 ausgezeichnet.

Die Retrospektive bietet ein Wiedersehen mit Rainer Simon und seinem Film DIE FRAU UND DER FREMDE (DDR 1984). Rainer Simon hat bis 1965 an der HFF Regie studiert und gewann auf der Berlinale 1985 ex aequo den Goldenen Bären. Am 18. Februar 2010 nimmt Rainer Simon in der Deutschen Kinemathek an der Diskussion zum Thema „Berlin um die Ecke, und zurück. Die DEFA und die Berlinale“ teil.

Und außerdem…

German Cinema: Die Filmmusik zu MEIN KAMPF (R: Urs Odermatt) ist von Enis Rotthoff. Udo Kramer entwarf das Szenenbild zu LILA LILA (R: Alan Gsponer), Sound Design Noemi Hampel und Mischung von Lars Ginzel. Forum: Cutterin Szilvia Ruszev, zuletzt für ihre kluge Montage von „Wagah“ gelobt, hat SCHNUPFEN IM KOPF geschnitten. Hommage: SOMMER VORM BALKON (2005, R: Andreas Dresen) – Kamera Andreas Höfer, Schnitt Jörg Hauschild. SOLO SUNNY (R: Konrad Wolf) – Kamera Eberhard Geick. DER AUFENTHALT (R: Frank Beyer) – Kamera Eberhardt Geick, Dramaturgie Dieter Wolf, mit Hans-Uwe Bauer. Berlin Special, Gala: Das Szenenbild zu DIE FRISEUSE von Doris Dörrie ist von Susanne Hopf. HFF-Schauspielabsolvent Misel Maticevic ist in IM SCHATTEN (R: Thomas Arslan, Forum) und in IM ANGESICHT DES VERBRECHENS (R: Dominik Graf, Special Screening) zu sehen.

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