Christie projiziert Weltpremiere in der Alten Oper

"Metropolis", ein Klassiker des Stummfilms kommt zurück

Am 10. Januar 1927 hatte Fritz Langs Mammut-Projekt „Metropolis“ Premiere, doch offenbar war das Publikum für solche Filmkunst noch nicht reif, denn notgedrungen wurde sofort gekürzt und vieles verworfen. Filmmaterial, das für immer verschollen schien. Trotzdem wurde der Film als einer der erster überhaupt dem Weltdokumentenerbe der UNESCO hinzugefügt – als einer der großartigsten Science-Fiction-Filme aller Zeiten.

2008 fand man dann in Buenos Aires eine vollständige Kopie der Langfassung und die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung machte sich an die langwierige und mühsame Wiederherstellung der Urfassung. Uraufgeführt wurde diese schließlich am 12. Februar 2010 in der Alten Oper in Frankfurt und zeitgleich im Berliner Friedrichstadtpalast. Die Berliner Aufführung wurde zudem live vor der Brandenburger Tor übertragen und von ARTE im Fernsehen gezeigt. Das ausführliche Vorprogramm mit Reden von Berlinale-Festivaldirektor Dieter Kossilik, Roland Koch oder Bernd Neumann wurde sowohl aus Berlin als auch aus Frankfurt live übertragen, erklärt Christie.

Für die Musik in der Alten Oper sorgte das Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Helmut Imig. Für die künstlerische Leitung der Restaurierung der Musik war hingegen Frank Strobel verantwortlich, weltweit gefragter Dirigent speziell für das Genre „Film und Musik“. Er gründete schon vor zehn Jahren zusammen mit Beate Warkentien die EUROPÄISCHE FILMPHILHARMONIE in Berlin. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 recherchiert die EUROPÄISCHE FILMPHILHARMONIE unter Leitung von Frank Strobels kontinuierlich nach Originalmusiken und Neuvertonungen sowie nach restaurierten Filmkopien.

Die Alte Oper war mit ihren 2.400 Plätzen komplett ausverkauft. Für die technische Umsetzung der Frankfurter Aufführung war die Firma Big cinema aus Leipzig verantwortlich, die dabei direkt mit den Fernsehspezialisten von ZDF beziehungsweise ARTE zusammen arbeitete. In der Alten Oper kam ein Christie CP2000-XB zum Einsatz, ein 2K DLP-Cinema® Projektor aus dem Material-Pool von Big cinema. Als Back-up Gerät stand ein Christie CP2000-M für den Fall des Falles parat.

Die Christie-Projektoren entsprachen dabei den hohen technischen Anforderungen an die Produktion des Films, der in 2K restauriert worden ist, erklärt das Unternehmen weiterhin. Dabei diente das digitale Master als Vorlage für die digitale Ausspielung auf HDcam SR und als Digital Cinema Package (DCP), das in Frankfurt auf die Bildwand gebracht wurde.

Bei einem Projektionsabstand von rund 70 Metern wurde eine Bildwand von etwa 13,7 mal 10 Metern bespielt, das tatsächliche Bildformat entsprach in etwa dem 4:3 Format.

Als Zuspieler diente ein D-Cinema-Server vom Typ Doremi DCP2000. Außerdem wurde ein HDcam-SR Player Sony HDW5600 via Timecode synchon verkoppelt was als Backup-Medium diente. Das Backup- und Vorprogramm Signal wurde über den Christie Scaler CineIPM2K geroutet.

Die Projektoren wurden für diese Produktion in den originalen Projektionskabinen der Alten Oper installiert, die sich dort hinter der letzten Reihe ganz oben befinden, quasi wie im Kino. Die schwierigste Aufgabe bestand dabei darin, die Projektoren in die schwer zugängliche Kabine zu bringen. Es ging über eine enge Wendeltreppe, die genau fünf Zentimeter breiter war als der Projektor! Big cinema installierte zudem eine eigene Vollklimatisierung der Kabine, um die Projektoren vor Überhitzung zu schützen.

Am Ende gab es einen donnernden Applaus, zum einen natürlich für die Musiker, die 145 Minuten volle Konzentration gebracht hatten und für den Film selbst, bei dem jeder Zuschauer über lange Strecken gar nicht mehr daran gedacht hatte, dass es sich um einen Stummfilm handelte. Aber auch die Bildqualität selbst der digitalen Projektion überraschte und erstaunte so manchen Besucher.

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