NAB 2010: Interview mit DVS

Die NAB Show in Las Vegas gibt jährlich im Broadcast-, Video- und Postproduktionsbereich die technologische Marschrichtung vor. Auch der deutsche Hersteller DVS nutzt den jährlichen Branchenankerpunkt als Ausgangsplattform für zahlreiche Neuheiten, um 2010 die digitalen Weichen der Studio-Workflows mit zu definieren.

Auf der diesjährigen NAB stellt DVS für sein Flaggschiff Clipster unter anderem ein weiterentwickeltes Feature-Set vor, das beispielsweise den Support für zahlreiche RAW-Formate beinhaltet oder 4K-DCI-Mastering in Echtzeit erledigt. Auch beim Videoserver Venice gibt es zahlreiche Neuerungen, etwa die aktuelle native Verarbeitung aller wichtigen Codecs, umfangreiche Playlist-Features und einen neuen Transcoding Mode. Erstmalig launcht DVS Atomix, das jüngste Mitglied der Videoboards-Familie, sowie Fuze, eine Workstation, die speziell für den Bereich Digital Cinema Delivery entwickelt wurde.

Die DP interviewte Bernhard Reitz, Head of Product Management von DVS zu der Vielzahl an NAB-Neuheiten.

DP: DVS-Flaggschiff Clipster hat sich nicht nur fest in vielen deutschen Studios etabliert, sondern ist nun auch fester Bestandteil zahlreicher internationaler Highend-Produktionsstätten. Ein Grund dafür sind sicherlich die sukzessive Erweiterung von Feature-Sets und der gute Support von DVS.

Bernhard Reitz: Die Qualität unserer Produkte soll sich auch in der Güte unseres Services widerspiegeln: Unsere Kunden können von einer individuellen Betreuung, fachkundigem Support und passgenauem Training profitieren. Clipster hat sich dank der sukzessiven Erweiterung des Feature-Sets mittlerweile weltweit einen Ruf des Standard-DI-Tools erarbeitet. Zur NAB bietet Clipster Echtzeit-DCI-Mastering in 4K mit 3D Subtitling und den Support für Zwischenformate in JPEG2000 RGB 500 Mbit wie das IMF-Format, um unterschiedliche Multimedia-Deliverables zu kreieren. Für das Generieren von RAW dailies führen wir zur NAB neben RED, Arri und Phantom nun die Unterstützung der Silicon-Imaging-SI-2K-Kamera mittels Cineform RAW ein – wie schon Tradition in Clipster alles in Echtzeit.

DP: Welche Vorteile bringen DVS-Produkte im Hinblick auf die neuen stereoskopischen Workflow-Anforderungen?

Bernhard Reitz: Stereoskopisches Arbeiten erfordert grob gesagt die doppelte Performance, die doppelte Bandbreite und die doppelte Kapazität. Diesen hohen Leistungsanspruch erzielt man nur, wenn Software und Hardware optimal aufeinander abgestimmt sind. Zusammen mit unserem Know-how im Storage-Bereich und der System-Entwicklung können wir diesem Leistungsanspruch für stereoskopisches Arbeiten gerecht werden. Bei Clipster profitieren Postproduktionshäuser vor allem von den neuesten DCI-Möglichkeiten: Unsere DI-Workstation generiert 3D DCPs (Digital Cinema Packages) in Echtzeit, bietet Subtitling mit Tiefenbearbeitung ebenfalls in Echtzeit an und erlaubt eine Qualitätskontrolle eines 3D DCP ebenfalls in Echtzeit. Die Hardware von Clipster bietet zudem noch weitere Möglichkeiten, stereoskopisches Material optimal verarbeiten zu können. Zur IBC wollen wir dann weitere 3D-Tools für den stereoskopischen Workflow vorstellen.

DP: Mit der Atomix-Videoboard-Reihe vermeldet DVS spannende Neuzugänge. Für welche Einsatzgebiete sind die Boards in erster Linie geeignet – welche besonderen Features bringen diese mit?

Bernhard Reitz: Die neue Atomix-Karte verarbeitet unkomprimiertes 4K-Bildmaterial in Echtzeit. Sie ist optimal auf die Anforderungen der Highend-Postproduktion sowie des Präsentations-Business zugeschnitten. Atomix bewältigt auch stereoskopisches 2K-Material und ermöglicht das Ausspielen von unkomprimiertem 4K in Echtzeit. Darüber hinaus stehen ein Up- und Downscaler und eine 3D LUT zur Verfügung. Weitere Key Features sind Aufnahme und Ausspielen über dual-link 3.0 Gbps SDI, 1D LUT in Echtzeit, 16 eingebettete Audio-Kanäle sowie 16 AES/EBU-Kanäle. Atomix LT passt aufgrund seiner beiden Kanäle und seiner 2K-Fähigkeit ausgezeichnet in den Broadcast-Markt. Atomix LT gibt Material in den Auflösungen von SD bis 2K in Echtzeit aus. Das PCIe Videoboard bietet ein umfangreiches Feature-Set, das unter anderem zwei unabhängige Kanäle enthält, sowie 3 Gpbs auf den beiden SDI In- und Outputs.

Eine Migration von anderen DVS Videoboards wie zum Beispiel Centaurus II wird durch die Beibehaltung des SDKs stark vereinfacht. Kunden, die bereits das DVS SDK für Videoboards nutzen, können somit schnell und zügig die neuen Funktionen der Atomix- und Atomix-LT-Karte für ihre Produkte einsetzen und sind somit auf dem aktuellsten Stand der Technik.

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