EuGH-Urteil zu „gebrauchten“ Software-Lizenzen

Das Urteil vom europäischen Gerichtshof verschafft dem Verbraucher mehr Rechte - und auch dem CGI-Artist, der nun ebenfalls auf gebrauchte Lizenzen zurückgreifen darf.

Anlass für dieses Urteil war ein Rechtsstreit der Firma Oracle gegen das Unternehmen UsedSoft, welches mit Lizenzen handelt, die es Oracle-Kunden abgekauft hat.

Der Gerichtshof führt in seinem Urteil aus, dass der Grundsatz der Erschöpfung des Verbreitungsrechts nicht nur dann gilt, wenn der Urheberrechtsinhaber die Kopien seiner Software auf einem Datenträger (CD-ROM oder DVD) vermarktet, sondern auch dann, wenn er sie durch Herunterladen von seiner Internetseite verbreitet.

Stellt der Urheberrechtsinhaber seinem Kunden nämlich eine – körperliche oder nichtkörperliche – Kopie zur Verfügung, und schließt er gleichzeitig gegen Zahlung eines Entgelts einen Lizenzvertrag, durch den der Kunde das unbefristete Nutzungsrecht an dieser Kopie erhält, so verkauft er diese Kopie an den Kunden und erschöpft damit sein ausschließliches Verbreitungsrecht. Durch ein solches Geschäft wird nämlich das Eigentum an dieser Kopie übertragen. Somit kann sich der Rechtsinhaber, selbst wenn der Lizenzvertrag eine spätere Veräußerung untersagt, dem Weiterverkauf dieser Kopie nicht mehr widersetzen.

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