Forderung nach digitalem Filmerbe

Das Geld des Bundesetats soll knapp sein, dennoch will nun die Bundesregierung beim Fortschritt zur Digitalisierung des Filmerbes helfen.

Die EU-Kommission hatte in einem Bericht angeprangert, dass rund eine Million Stunden historisches Filmmaterial in Archiven weggeschlossen ist. Und nur 1,5 Prozent des europäischen Filmerbes bereits digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sei – so könnten einige wichtige Filme aus der analogen Zeit ohne rechtzeitige Digitalisierung verloren gehen.

Der Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschloss daraufhin mit den Stimmen der Regierungsfraktion, dass die deutsche Bundesregierung eine Kostenabschätzung für die Pflichtarchivierung und Digitalisierung aller deutschen Filme vorlegen soll. Zusammen mit dem Kinemathekenverbund soll nun ein Bestandskatalog aufgebaut werden, in dem steht, an welchem Ort sich Filme in welchem Format befinden, die archiviert werden müssen. Darüber hinaus soll die Regierung prüfen, welche Gelder dafür aus dem Bundesetat zur Verfügung stehen.

Die EU-Kommission hofft, dass weitere Forschungen zu Scanning-Techniken dabei die Digitalisierungskosten senken können. Die Linksfraktion der Bundesregierung forderte, dass 6 Millionen aus dem Bundeshaushalt für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden sollen, während denselben Betrag noch einmal die Filmbranche und die filmtreibende Werbewirtschaft bereitstellen soll. Auch der Finazierungsvorschlag, eine zweckgebundene Abgabe von fünf Cent pro verkaufter Kinokarte zu machen, um die langfristige Sicherung von Filmmaterial zu gewährleisten, wurde gemacht.

Nachdem schon 3D-, HFR- und Überlängenzuschläge auf die Kinokarten fällig werden und die Eintrittspreise auf diese Weise drastisch in die Höhe getrieben wurden, wären diese fünf Cent für Zuschauer sicher nicht mehr das Zünglein an der Waage, warum sie nicht mehr das Kino besuchen.

Durch die Digitalisierungsaktion soll auch das Angebot der Online-Bibliothek Europeana erweitert werden: http://www.europeana.eu/portal/

Bild: Kevin Northover

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