Starkes Programm beim animago

Bei der diesjährigen animago AWARD & CONFERENCE können sich die Besucher auf zwei Tage voller Themen-Highlights freuen.

Endspurt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die animago-Trophäen werden schon mal poliert – nächste Woche öffnet die animago AWARD & CONFERENCE 2014 ihre Tore in der Metropolis Halle in Potsdam-Babelsberg.

Vom 16. bis 17. Oktober erwartet die Besucher ein starkes Konferenzprogramm: Dieses Jahr begrüßen wir unter anderem The Moving Picture Company, Framestore, The Mill, Pixar, Industrial, Light & Magic, Rise, Pixomondo, Arri oder Ubisoft.

Die Referenten gewähren mit Making-ofs einen Blick hinter die Kulissen des TV- und Kinojahres 2014. Hier ein paar Highlights des diesjährigen CONFERENCE-Programms: 

Framestore: VFX-Arbeit mit Sandra Bullock und Audrey Hepburn
Mike McGee spricht über die technische Umsetzung der Effekte im Oscar-nominierten Film „Gravity“ mit Sandra Bullock und über einen Werbespot für „Galaxy Chocolate“ – mit einer CG-Audrey Hepburn. McGee ist Mitgründer des Londoner Studios Framestore. Mit über 25 Jahren Berufserfahrung ist er ein Veteran der Branche, der sowohl als Live-Action-Regisseur als auch als VFX-Supervisor agieren kann. McGee hat einige der bekanntesten Marken im englischen Raum in Werbespots umgesetzt. Zugleich hat er Erfahrung in VFX-Filmen wie BBCs „Dinosaurier – Im Reich der Giganten“ oder „Your Highness“.

Bessere Character animieren mit Pixar

Pixar-Urgestein Scott Clark zu Gast bei der animago CONFERENCE! Clark kam 1996 zu den Pixar Animation Studios – als erster Praktikant im Animation Department. Kurz nach seinem Abschluss in Illustration an der Rhode Island School of Design im selben Jahr wurde er fest angestellt – und hat seitdem die technische Entwicklung der Branche hautnah miterlebt. Neben seiner Arbeit bei Pixar ist Clark seit fast zehn Jahren Dozent für Computer Animation an der Academy of Art University in San Francisco. Am American Conservatory Theater studierte er zudem Schauspielerei – grundsätzlich ein empfehlenswertes Fach für Animation-Artists. So lautet auch Clarks Vortrag: „Step Away From the Computer! and Other Advice on Creating Great Character Animation.“

Arri: VFX für „Saphirblau“
Referent Jürgen Schopper ist Professor für Film & Animation an der renommierten Georg-Simon-Ohm Fachhochschule Nürnberg. Er fungierte bei „Saphirblau“ als Creative Director bei Arri Film & TV Services und verantwortete auch die VFX bei der Verfilmung des zweiten Teils der „Edelstein“-Trilogie von Jugendbuchautorin Kerstin Gier, die aus den Büchern „Rubinrot“, „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ besteht.
Die Münchener Postproduktion setzte die Zeitreise- und Fantasy-Thematik ebenso wie im ersten Teil visuell um. Im zweiten Teil kam mit dem Wasserspeier-Dämon „Xemerius“ eine CG-Figur dazu.

M.A.R.K.13 präsentiert die neue „Biene Maja“
Seit dem 11. September läuft die Neuauflage der 70er-Jahre-Zeichentrickserie „Biene Maja“ als 3D-Animationsfilm in den Kinos. Die Biene musste für ihren Auftritt eine gewaltige Strecke zurücklegen, denn der Film entstand in australisch-deutscher Koproduktion. Die in Sydney beheimateten Flying Bark Productions waren für Animation, Set Dressing und die Auflösung der Story verantwortlich. In Stuttgart kümmerte sich M.A.R.K.13 um den Look. Auf dem animago berichten Head of Animation Holger Weiss und CG-Supervisor Tino Nettling von M.A.R.K.13 von der Produktion.

MPC: Making-of „X-Men“
Referent Tony Micilotta arbeitete als R&D Lead an „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ und stellte sich den technischen Herausforderungen der „Sentinels“. Im neuesten Teil der „X-Men“-Reihe müssen sich die Mutanten in der Zukunft hoch entwickelten Robotern stellen. Die sogenannten Sentinels stehen kurz davor, die Filmhelden zu vernichten. Da sie sich auf die Kräfte eines jeden Mutanten einstellen und diese gegen ihn verwenden können, sind sie unbesiegbar. Die letzte Rettung der X-Men besteht darin, das Problem in der Vergangenheit zu lösen.
Für den Blockbuster werkelten elf Studios an insgesamt 1.311 VFX-Einstellungen. The Moving Picture Company verantwortete als Lead-Studio 372 Shots und kümmerte sich um das Herzstück des Films: die Sentinels, für die auch die meiste Entwicklungsarbeit anfiel.

Mackevision: Making-of „Game of Thrones“
Die Arbeit an den Effekten der vierten Staffel von „Game of Thrones“ (GoT) stellt Jörn Großhans vom Studio Mackevision vor, das im Jahr 2013 eine VFX-Abteilung gegründet hat. Das Stuttgarter Unternehmen wurde zusammen mit anderen beteiligten Studios für seine Arbeit an GoT mit dem Emmy Award ausgezeichnet. VFX-Supervisor Jörn Großhans (vormals Pixomondo) hat bereits für die dritte Staffel einen Emmy gewonnen und leitete nun zusammen mit VFX-Producerin Katharina Keßler ein über 40-köpfiges Team. Für die vierte Staffel übernahm Mackevision insgesamt 72 VFX-Shots in einem Zeitraum von 6 Monaten. Die Arbeit des Teams konzentrierte sich auf Crowd-Szenen, CGI-Schiffe inklusive Wassersimulation und das Generieren digitaler Environments.


Rise: Unsichtbare Effekte für „Die Bücherdiebin“

Der im Jahr 2OO5 erschienene Roman „Die Bücherdiebin“ handelt von der neunjährigen Liesel, die zur Zeit des Nationalsozialismus lebt. Rise | Visual Effects verantwortete die aufwendigen visuellen Effekte, die aber für die Kinobesucher nicht offensichtlich sein durften. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildeten die Erfassung der Sets mit LIDAR-Scannern und die anschließende Verarbeitung der gewaltigen Datenmengen. animago-Referent Florian Gellinger agierte bei diesem Projekt als Production VFX-Supervisor am Set. Jonathan Weber leitete als Inhouse Supervisor zusammen mit Kerstin Kensy als VFX-Producer das 27-köpfige Team.

ILM: VFX für Lucy, Transformers und Pacific Rim
Referent Florian Witzel arbeitet als Regisseur, Designer und CG-Artist bei Industrial Light & Magic in San Francisco. Seine Spezialgebiete sind die Simulation von Fluid-Dynamics und das Rendering von Wasser und Feuer sowie anderer natürlicher Phänomene, die so ihren Weg auf die große Leinwand finden. In seinem animago-Vortrag berichtet er über den Einsatz von prozeduraler Animation in drei großen Blockbustern, die 2013 und 2014 zu sehen waren: Michael Bays vierte Roboterschlacht „Transformers: Ära des Untergangs“, Guillermo del Toros „Pacific Rim“ und Luc Bessons „Lucy“. 

The Mill: Character in Werbefilmen
Referent Jorge Montiel Meurer arbeitet als Head of Animation bei The Mill in London. In dieser Funktion betreute er einen Werbespot mit einem CG-Eichhörnchen für die irische Biermarke Smithwick’s. Das fotorealistische Tier braut mit Präzision und Handwerkskunst das perfekte Pint. Meurer berichtet in seinem animago-Vortrag von der Einbindung von CG-Charakteren in Werbefilmen und die dafür notwendigen Prozesse anhand internationaler Arbeiten von The Mill. So wurde zum Beispiel für die Johnny-Walker-Kampagne „Change The Game“ die thailändische Musiklegende Rewat wieder zum Leben erweckt. Dieses Projekt im Auftrag von BBH China umfasste Facial Performance Capture sowie eine perfekte Replikation des verstorbenen Musikers. Oder für die Margarine-Marke Fruit d’Or galt es, einen fotorealistischen CG-Vogel namens „Hugo“ zu schaffen.

Johnny-Walker-Kampagne

Fruit D’Or – Vogel

Und das sind nur einige Punkte des diesjährigen Programms. Begleitet wird die Konferenz von einer kostenfreien Fachausstellung. Zudem wird auch in diesem Jahr eine Recruiting/Network Area geboten, um mit Experten von (inter)nationalen Studios in Kontakt treten zu können und sich und seine Arbeiten zu präsentieren.

Hier können Sie sich das Konferenzprogramm herunterladen.

Alle Infos rund um den animago erhalten Sie hier.

Bild: Ulf Büschleb

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