Neue Frauen braucht das Ländle

Dank der guten Ausbildung am Animationsinstitut setzen auch immer mehr Animationsfilmerinnen Impulse am Standort Stuttgart und Umgebung.

Die weiblichen Alumni des Instituts für Animation, Visual Effects und digitale Postproduktion der Filmakademie Baden-Württemberg sorgen für neue Akzente im lange von Männern dominierten Animationsbusiness. Gerade am Animationsstandort Stuttgart realisieren die Absolventinnen inzwischen verstärkt selbstinitiierte Projekte und feiern damit vielversprechende Erfolge.

Kellerkind und Zebra

Schon mit ihrem Diplomfilm Kellerkind (2012) sorgte Animationsfilmerin Julia Ocker für Aufmerksamkeit. Ihr düsterer Experimentalfilm über eine Mutter, die ihr Kind versteckt, überzeugte auf nationalen wie auch internationalen Festivals und gewann unter anderem den First Steps Award 2012. Nach ihrem Abschluss realisierte Ocker für das erfolgreiche SWR-Kindermagazin „Ich kenne ein Tier“ den lustigen Trickfilm Zebra,der sich stark von der ernsten Thematik ihres Diplomfilms abhebt und damit Ockers Vielfältigkeit als Filmemacherin zeigt.

Prämiert wurde Zebra unter anderem auf dem Chicago International Children’s Film Festival 2014. Anfang März diesen Jahres wählte die Kinderjury der 25. Bamberger Kurzfilmtagen den Short zum „Besten Kinderfilm“. Aus der Grundidee von Zebra entwickelt Julia Ocker aktuell die Serie Animanimals für das Stuttgarter Studio Film Bilder.

Lebensader und Schmusedecke

Auch Angela Steffen, die 2009 ihr Studium am Animationsinstitut mit dem Diplomfilm „Lebensader“ abschloss, hat sich seitdem als Animationsfilmerin in Stuttgart etabliert. „Lebensader“ ist ein 2D-Zeichentrickabenteuer, in dem ein Kind faszinierende Welten entdeckt, die sich ihm in einem Blatt offenbaren.

Unter anderem wurde „Lebensader“ 2010 auf dem Festival d’Animation in Annecy sowie dem Fargo Film Festival ausgezeichnet. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete Angela Steffen 2013 für das Studio Film Bilder an der Trickfilmserie „Meine Schmusedecke“.

Rabenjunge und Latte Igel

Schließlich überzeugt auch Andrea Deppert seit ihrem Diplomfilm „Rabenjunge“ (2011) als Animationsfilmerin sowohl Fachjurys als auch das Publikum. Kreativ bringt Deppert in „Rabenjunge“ Puppenspiel und Animation zusammen, indem sie handgefertigte Marionetten in eine computergenerierte 3D-Welt implementiert.

Der Kurzfilm lief 2012 unter anderem im Programm der „Next Generation Short Tiger“ in Cannes und in der Sektion „Generation“ auf der Berlinale. Gerade arbeitet Deppert an einer filmischen Umsetzung von „Latte Igel und der Wasserstein“, einem Klassiker der Kinderbuchliteratur (Autor: Sebastian Lybeck, 1958). Das Projekt befindet sich aktuell in der Finanzierungsphase und wird von der in Stuttgart ansässigen Eagle Eye Filmproduktion zusammen mit den internationalen Studios Grid in Belgien und Parka Pictures in Dänemark und Woodblock produziert.

Auf der FMX 2014 durften wir mit einer weiteren weiblichen Animationshoffnung aus dem Animationsinstitut ein Interview zu ihrem Projekt „Perfect Woman“ führen, Lea Schönfelder. Das Interview finden Sie in der DP-Ausgabe 05 : 2014.

Perfect Woman Trailer 2014 from UCLA Game Lab on Vimeo.

Auch ihr Adult-Spiel „Ute“ ist ein lustiger Zeitvertreib für Zwischendurch. Falls „Shades of Grey“ Ihnen auch zu albern ist mit zu viel Lovestory.

Auch die FMX wird sich in diesem Jahr in einem Diskussionpanel dem Thema „Frauen in Visual Arts“ annehmen, Freitag 12:00 Uhr in der König-Karl-Halle.

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