Da die für die Patente nötigen Lizenzzahlungen von H.265 einer freien Weiterverteilung widersprechen und zudem extrem hoch sind, treibt die Industrie die Entwicklung von AV1 (Langform: AOMedia Video 1) stetig voran. Zu diesem Zweck haben sich verschiedene Unternehmen aus sämtlichen Bereichen als Konsortium Alliance for Open Media (Aomedia) zusammengeschlossen. Dazu zählen beispielsweise Hardware-Entwickler wie Intel, AMD oder Nvidia, Streaming-Dienstleister wie Netflix oder Amazon sowie Google und Cisco. Alle haben aufgrund der komplizierten Lizenzvorgaben von H.265 Interesse an dem neuen, freien Codec. AV1 gilt als der Nachfolger von Googles VP9, der dem HEVC/H.265 von der Moving Picture Experts Group die Stirn bieten soll.
Hohe Qualität von AV1
Bei einem solchen Kompetenzzusammenschluss der Entwickler ist natürlich viel zu erwarten. Laut Golem kann der Codec insbesondere bei kleinen Bitraten in den Details im Vergleich zu H.265 mit einer besseren Qualität überzeugen. Wie gut die Verbesserungen inzwischen sind, wird im direkten Vergleich mit H.264 deutlich. Ein Problem hat AV1 jedoch noch: den noch sehr langsamen Encoder. Der lizenzkostenfreie Videocodec ist noch nicht fertig, in wenigen Monaten könnte es aber bereits so weit sein.