Dritte Affenrunde für Weta

Am 3. August startet in Deutschland der letzte Teil der "Planet der Affen"-Trilogie im Kino. In diesem Video sieht man einiges der Technik, die hinter dem epochalen VFX-Werk steckt, für das Weta verantwortlich zeichnete.

„War for the Planet of the Apes“ war der bislang aufwendigste Teil der Reihe. Regie führte Matt Reeves, Die Rolle des Affenanführers Caesar übernahm erneut Andy Serkis.

Auf der FMX 2014 führten wir ein Interview mit dem Schauspieler, der sich als Motion-Capture-Darsteller vor allem mit seiner Performance als Gollum in der „Herr der Ringe“-Trilogie einen Namen machen konnte.

Hier ein Auszug, das komplette Interview lesen Sie in der DP-Ausgabe 04 : 16:

DP: Wie hat sich Perfomance Capturing seit dem Beginn Ihres ersten Einsatzes verändert?
Andy Serkis: Von der Technikseite her immens: Bei „Herr der Ringe“ filmten wir auf 35 mm, ich wurde als Schauspieler mit den anderen Darstellern am Set gefilmt und musste dann noch einmal separat alle Szenen im Motion-Capture-Studio wiederholen. Damals gab es noch kein Gesichts-Capturing, die Animatoren haben meine Gesichtsmimik lediglich kopiert. Bei „King Kong“ begannen wir zwar Gesichtsmarker zu verwenden, aber wir hatten immer noch keine Headmounted-Kameras. „Avatar“ war dann schon ein großer Sprung, weil mehrere Darsteller gleichzeitig im Studio aufgenommen werden konnten. „Planet der Affen – Prevolution“ war das erste Projekt, bei dem wir in der Lage waren, Performance Capturing am Set selber mit Headmounted-Kameras zu nutzen, ohne es im Studio noch einmal wiederholen zu müssen. Außerdem hat sich inzwischen die Wahrnehmung des Themas in der Branche und bei den Zuschauern entscheidend verändert, es wird stärker akzeptiert.

DP: Sie haben schon so viele CG-Charaktere gespielt, welche ist Ihre Lieblingsrolle?
Andy Serkis: Zu Gollum habe ich natürlich eine starke Bindung, weil mit ihm meine ganze Performance-Capture-Reise begann. Gollum als Charakter zu finden, war zunächst schwierig, nachdem das Konzept aber erst einmal stand, war seine Rolle nicht allzu kompliziert. Bei ihm geht es nicht darum, was er denkt oder fühlt, er redet stattdessen die ganze Zeit – seine Psychologie ist einfach gestrickt. Caesar ist dagegen subtiler, und ihn echt wirken zu lassen war wesentlich komplizierter. Deshalb ist mir dieser Charakter auch sehr ans Herz gewachsen.

DP: Wie konnten Sie sich in die Rolle eines Affen hineinversetzen – ohne Maske oder andere Hilfsmittel?
Andy Serkis: Vor dem Dreh haben wir uns lange vorbereitet: Wir hatten eine Art Affen-Camp, in dem alle Schauspieler die Kommunikationsweise und die Interaktionsart von Affen analysiert haben. Da die meisten Affen-Charaktere schon im ersten Teil dabei waren, wussten wir, wie Caesar sich ihnen gegenüber verhalten würde.

DP: Warum haben Sie The Imaginarium (Anm. der Red.: Andy Serkis eigenes Performance-Capture-Studio) in London und nicht in Los Angeles oder Kanada gegründet?
Andy Serkis: In erster Linie weil London meine Heimat ist. 2005 habe ich die Regie für das Performance Capturing des Games „Heavenly Sword“ übernommen. Wir begannen bereits mit den Proben, entwarfen ein Skript und besetzten die Rollen, stellten dann aber fest, dass wir in Europa keinerlei Möglichkeiten für einen Performance-Capture-Dreh hatten. So musste ich mit dem Team für die Dreharbeiten ans andere Ende der Welt reisen, nach Neuseeland. Was ich bizarr fand, denn die Firma Vicon Motion Systems kommt aus Oxford, die Motion-Capture-Software aus Cambridge und alle Game-Schauspieler stammten aus London. In Europa, insbesondere in England, herrscht großes Unverständnis für das Thema Performance Capturing – und daher ist auch die Technologie unterrepräsentiert. Mit dem Studio möchte ich meine bisherige Erfahrung aus der Filmindustrie in diesem Bereich mit neuen Techniken kombinieren und dort eigene Projekte realisieren.

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