Panasonic Lumix GH5: Ein persönliches Review

Panasonic hat mit der GH4 ein wahres Erfolgsmodell im Independent-Film- und Videobereich hingelegt. Insbesondere die Luftbildmacher favorisierten die GH4 wegen ihres Formfaktors und geringen Gewichts. So wurden selbst hochwertigste Kino- und TV-Spielfilmproduktionen wie auch High-end-Werbung, die am Boden mit RED oder Arri gedreht wurden, mit Luftaufnahmen aus der GH4 kombiniert. Hier kommt der Nachfolger.
Panasonic Lumix GH5: Ein persönliches Review
Panasonic Lumix GH5: Ein persönliches Review

Bei gutem Licht reichten auch die knapp 12 Blenden Dynamikumfang der GH4 völlig aus, selbst bei direktem Sonnengegenlicht fiel der geringere Dynamikumgang gegen RED oder Arri nicht ins Gewicht, vorausgesetzt es wurde optimal belichtet.

Produktzyklen

Panasonic hat sich Zeit gelassen mit dem Nachfolger, deutlich über zwei Jahr. Das ist auf der einen Seite gut, da man als Andwender nicht ständig durch neue Mini-Produktupdates zum Neukauf gezwungen wird oder sich doch zumindest ständig darüber Gedanken machen muss. Dass einem die Konkurrenz mit anderen Kameras davonläuft, wie der Sony A7s MK1 oder MK2, ist aber immer ein Thema – mit BetaSP-Kameras hatte man locker 6 bis 10 Jahre Ruhe, und konnte sich damit beschäftigen, schöne Bilder zu machen.
Was die Konkurrenz an vergleichbaren Bewegtbildkameras angeht, machen wir es kurz: Die A7s ist die einzige ernstzunehmende Mitbewerberin, rund 50% teurer und ein Vollformater, aber ungeschlagen in der Lowlight-Empfindlichkeit, die jedoch nur bei nahezu keinem Kunstlicht in der Nacht ihre vollen Vorteile ausspielt – selbst ein Feuerwerk bei Nacht kann man mit der GH4 aufnehmen. Den Blutmond allerdings nur mit der A7s.
Dafür bringt die A7s auch Nachteile, wie zum Beispiel geringere Frameraten, nur 8 Bit interne wie externe Aufzeichnungsmöglichkeiten und die wesentlich geringere Detailauflösung sowie insbesondere (wenn es um Stabilisierung geht) schlechtere interne Sensorstabilisierung. Und die Bedien­funktionalität? Kein Vergleich.

Review vs. Realität

Bevor wir uns nun an das ernsthafte Review machen, müssen wir diverse andere Behauptungen über die GH5 relativieren. „All 4K footage taken using full width of sensor (oversampled from 5.1K footage)” klingt gut, aber im Detail bedeutet es Folgendes: Ja, hier werden alle Pixel verwendet, wie auch etliche andere Kameras dies getan haben – zum Vergleich: eine Canon 5d MKII hat immer durch Pixelauslassen das HD-Video erzeugt, entsprechend viele Moirés hatte das Bild. Alle Pixel auszuwerten und in ein Videofile auch einzuberechnen, kostet viel Rechenpower und Speicher und damit auch viel Energie, ein Problem, mit dem insbesondere Kameras von Sony zu kämpfen haben. Kurze Akkulaufzeiten, Überhitzung beim Videorekorden – das kann im schlimmsten Fall schon mal den einen oder anderen schönen Shot kosten. Hier hatte die GH4 eine ihrer großen Stärken: exzellente Arbeit beim Design ihrer Processing Engine und Hitzeabführung, dazu energieeffizient bei mehr Pixelmengenverarbeitung als bei allen vergleichbaren.
Die Laufzeiten der GH5 seien dramatisch schlechter als bei der GH4 – wie diverse Youtube-Reviews behaupten. Das kann ich nicht ansatzweise bestätigen. Selbst bei 4k60p ist die GH5 immer noch Top im Vergleich zur Konkurrenz.

Auflösungsfragen

Wenn wir in weiteren Reviews lesen „oversampled from 5.1k footage“ oder „6k-Foto-Video schießen“, um dann auf 4K „runterzuskalieren“, ist das im Detail technisch betrachtet auch recht ordentlicher Unsinn. Der Sensor der GH5 hat 5.184 x 3.888 Pixel. Das sind insgesamt 20,2 MP bei 4:3, bei 16:9 sind es logischerweise weniger.
Ein 16:9 UHD-TV hat 24 MP und ein 4K-DCI-Projektor wirft 26 MP auf die Leinwand. Von Oversampling zu 4K zu reden ist … nun, ich erspare es mir, das nochmal zu bewerten. Dennoch ist das deutlich mehr Auflösung, als die breite Konkurrenz zu bieten hat: Die Sony A7s hat 12 MP, eine Sony FS7 hat 8 MP, eine Arri Amira / Alexa hat bei 16:9 nicht einmal mehr 6 MP. Wie sinnig es ist, diese Menge in ein 26-Megapixel-File hochzuskalieren, wie es die Amira bei ProRes 444 HQ für 4K tut, das sollte man sich auf einem 4K Projektor anschauen. Und spätestens, wenn man doch noch mal hineinzoomen möchte, jammert dann später der Colorist – auch wenn noch so viele Kamera­hersteller es als Feature verkaufen, dass man nochmal hineinzoomen kann.
8 Megapixel sind nur wenig Overhead zu HD (welches 6,3 Megapixel benötigt, um brauchbar zu sein) – da hatte die GH4 schon fast doppelt so viel Overhead an Auflösung als eine FS7. Aber wirklich bemerkt hat es (wenn überhaupt) erst der Colorgrader, der dann Mühe hatte, die niedriger aufgelösten Kamera­bilder nachzuschärfen, damit sie matchen. Wenn man mit Colorgradern darüber spricht, was sie selbst bei HD- oder 2K-Filmen am meisten reparieren müssen, ist es der Mangel an Bildschärfe, dem ein Mangel an Auflösung voransteht. Mangelhaft scharf gestellt ist aber auch ein Fluch der Vollformat-DSLRs. Ein weiterer Vorteil der GH4/GH5: Der Micro-FourThirds-Sensor entspricht eher 16 mm und ist auch weniger anfällig für Scharfstellfehler.
Ein weiterer Grund für einen Mangel an Auflösung ist die Bildrate. Um 4K-Auflösung auch zum Zuschauer zu bringen, braucht es höhere Bildraten bei kürzeren Belichtungszeiten. Wie Arri selbst schön demonstriert, ist selbst bei 2K schon zu sehen, dass 60p deutlich mehr Detailauflösung auf die Leinwand zaubert. Bei 4K ist es erst recht sinnfrei, in 24p, 25p oder 30p zu drehen. Der Motionblur macht jede Auflösung schon oberhalb von 1 bis 2K zunichte. Und hier ist ein erster großer Pluspunkt: Die GH5 ist die erste Foto/Video-SLR, die 4K60p-Aufzeichnung bei rund 20-Megapixel-Auflösung möglich macht – und das schon intern (intern 8 Bit, extern über den HDMI Ausgang in 10 Bit).

8 Bit vs. 10 Bit mit V-Log, C-Log, S-Log, Canon-log, Vlog?

Alle wollen mit Log drehen, weil sie glauben, jetzt wird alles besser – leider auch ein weit verbreiteter Irrglaube. Log ist ein Kompressionsverfahren, das aus den Anfängen der digitalen Workflows stammt, und man treibt mit Log auch nur einen Teufel mit dem Belzebub aus. Wer in der VFX was auf sich hält, arbeitet schon lange ausschließlich linear und nicht in Log. Ich will zu dem Thema kein neues Fass aufmachen, aber kurz gefasst lohnt Log nur, wenn man Szenen mit viel Dynamic Range hat und zusätzlich mindestens mit 10 Bit aufzeichnen kann – 8 Bit erzeugt schnell Bandings, erst recht wenn wenig Dynamic Range vorhanden ist.
Da Kameraleute auch noch mehrheitlich dieses Format unterbelichten – sie lieben es offensichtlich, Coloristen zu quälen – sind Bandings und Bildrauschen ein häufiger Grund für aufwendigere Reparaturarbeiten beim Grading, zumindest bei Lowcost-Recording-Formaten wie H.264 in 4:2:0 – 8 Bit, aber auch bei 10 Bit.
Nun bietet die GH5 endlich und als erste in der Preisspanne 10 Bit intern bis 4K30p oder 10 Bit extern bei 4K60p. Und jetzt erst fängt es an, dass Vlog Sinn macht und man damit fast 12 Bit Farbtiefe in die Post kippt. Vlog ist allerdings nach wie vor ein kostenpflichtiges Update. Es gab aber schon bei der GH4 einen Trick, mehr Farbtiefe in die Post zu kippen: 4K aufzeichnen und z.B. per AE nach 10 Bit 4:4:4 ProRes HQ in HD skalieren. Durch das Runterskalieren verdichtet man die Pixelmenge, man hat reichlich Overhead und der Skaler in After Effects ist sehr gut. Man spürt den Unterschied im Grading. Auch die Kompressionsartefakte werden dann kleiner und es rauscht weniger.

Beide Bilder der GH4, Aputure Lensregain, 1O5 mm Sigma Macro Canon Mount, f2.O durch Lensregain ca. 15O mm bezogen auf 35 mm Sensor
Beide Bilder der GH4, Aputure Lensregain, 1O5 mm Sigma Macro Canon Mount, f2.O durch Lensregain ca. 15O mm bezogen auf 35 mm Sensor

Sensorstabilisierung, oder wer braucht noch ein Gimbal?

Für Filmaufnahmen hat man sich die stabile Kamera (Dolly oder Steadycam) nur bei hohen Budgets leisten können. Umso mehr haben Gimbals die Low-Cost-Produktionen aufgewertet und der breiten Masse eine Bildqualität beschert, die zuvor unbezahlbar war. Jetzt sind wir mit der GH5 und ihrem Dual IS (Dual Image Stabilization) auf fast dem gleichen Level wie eine GH4 mit Gimbal. Waren die Optical Stabilizer in den Optiken meist nur für Foto geeignet, so konnte man beim Film kaum schwenken. In dem neuen Modell spürt man jetzt selbst bei sehr spontanen Schwenks keine Hänger mehr. Praktisch gesehen ist es nun eine Freude, bei „Run & Gun“ auch noch „just in time“ auf Aktionen reagieren zu können und sich hinterher in der Post über das stabile Bild zu freuen – ohne dafür auf dokumentarische Beweglichkeit und Atmen zu verzichten. Da können sich alle anderen Kamerahersteller noch was abschauen, das Feature ist derzeit konkurrenzlos. Hier ein Beispiel gefilmt mit dem 100-300 mm auf 300 mm aus der freien Hand mit Dual IS in 4K50p auf 50%, also 4K25p verlangsamt.

Autofokus

Wer ein wenig Youtube Reviews der GH5 geschaut hat, ist zwangsläufig auf das heiße Thema gestoßen, das viel Aufregung produziert hat, geradezu einen „Battle der Vlogger“ hatte es gegeben – und wie so oft ein Sturm im Wasserglas. Meine Erfahrung war anders und hat auch was damit zu tun, dass Vlogger anders drehen und andere Ansprüche haben als ein echter Kameramann.
Vlogger wollen eine schwarze Produkt­verpackung 10 Zentimeter vor die Kamera halten und träumen, dass das sofort scharfgestellt wird.
Ich habe (wie viele Kameraleute) Autofokus bisher für Video als untauglich eingestuft und deswegen sogar gewisse Berührungsängste, so ein Feature überhaupt ernst zu nehmen. Erst als die Sony a6300 herauskam, wurde Autofokus verwendbar – allerdings sieht man damit etliche Vlogger unscharf im Auto fahren oder durch die Gegend laufen. Im Rahmen der HandsOnXk habe ich, um mal schnell ein Making-of zu drehen, das erste Mal gewagt, den Autofokus anzulassen – und war überrascht, wie gut das in der Praxis nutzbar gemacht worden ist. Eine große Hilfe ist der neue Joystick, mit dem man das Autofokusfeld schnell verschieben kann (z.B. wenn sich zwei Personen gegenüberstehen und niemand in der Mitte).

In der Praxis von Filmaufnahmen hat sich gezeigt, dass die Custom-Settings für viele Anwendungsfälle nicht zwingend Vorteile bringen…
In der Praxis von Filmaufnahmen hat sich gezeigt, dass die Custom-Settings für viele Anwendungsfälle nicht zwingend Vorteile bringen…
…so liefert die Empfehlung von Panasonic, mit dem Custom-Mode off und dem 1-Area Mode als Suchfeld auch nach meiner Erfahrung die besten Ergebnisse.
…so liefert die Empfehlung von Panasonic, mit dem Custom-Mode off und dem 1-Area Mode als Suchfeld auch nach meiner Erfahrung die besten Ergebnisse.
Unterstützend eingreifen kann man durch Halbdurchdrücken des Auslösers, sodass die Autofokus-Auslösung erzwungen wird.
Unterstützend eingreifen kann man durch Halbdurchdrücken des Auslösers, sodass die Autofokus-Auslösung erzwungen wird.

Speedbooster: Filmlook und das Spiel mit der Unschärfe

Nichtsdestotrotz, ich bin ein doch recht trainierter manueller Fokuszieher, und wenn man den Filmlook bevorzugt und mit möglichst viel Unschärfe den Hintergrund verstecken will, dann geht das mit einem M43 Sensor mithilfe eines Lensregainers oder auch Speedboosters. Wenn man eine Vollformatlinse auf Microfourthirds adaptiert, mittels eines weiteren Linsenpakets, wird der größere Lichtkreis z.b. einer Canon-EF-Linse auf den kleineren Microfourthirds-Kreis komprimiert und damit rund eine Blende Lichtgewinn erzielt, natürlich bezogen auf das Vollformat.
Das Canon f1.4 50 mm wird so ein f1.0 75 mm, wenn man noch den Cropfaktor mit umrechnet – das ergibt einen tollen Look. Ich verwende das Apurtur Lensregain – dieses hat den Vorteil, dass man einen Funkremote­griff dazu bekommt, den man z.B. auch an ein Gimbal montieren könnte.
Damit kann man schnell zwei Fokuspunkte programmieren und diese anschließend präzise abfahren. So ein Feature bietet die GH5 auch in ihren eigenen Menüs, allerdings kommt man da nicht zu leicht heran. Das wäre eher was für die Arbeit mit einem Slider, wo man sich ohnehin mehr Zeit lässt für die Einstellung.

Erstes Bild aus der Fokus-Stacking Serie (von 18)
Erstes Bild aus der Fokus-Stacking Serie (von 18)
Photomerge/Aligned Compositing im Photoshop CC aus 18. Einzelbildern
Photomerge/Aligned Compositing im Photoshop CC aus 18. Einzelbildern

400 Mbit All-Intra Kompression kommt noch

Ein Feature, das die GH5 endgültig auf den Thron der Independent-Kameras hebt, wird ein postproduktionstauglicher IntraCodec bei 400 Mbit Bitrate sein, der im Sommer kommen soll. Warum wird die Funktion jetzt noch nicht freigegeben?
Technisch wäre die Kamera dazu in der Lage. Die Performance ist da, allerdings haben die Kartenhersteller bis vor kurzem noch keine Karten auf den Mark gebracht, welche hinreichend Performance liefern. Auch das Thema wurde in diversen Foren schon heiß diskutiert, sind doch 400 Mbit „nur“ rund 50 Megabyte/s. Die für die GH4 als optimal eingestuften Sandisk-Karten hatten doch schon seit über einem Jahr rund 280 Mbyte/s als Performance-Angabe auf der Karte stehen?
Tja, wie das so ist mit den technischen Angaben: wenn keine Details dazu veröffentlicht werden, was damit gemeint ist bzw. unter welchen Bedingungen das überhaupt erreicht werden kann, kann der Käufer auch nur träumen, was damit geht oder nicht. Tatsächlich ist damit der mögliche Peak gemeint und der wird nur erreicht, wenn man Einzelbilder in kurzen Schüben speichern möchte, wie zum Beispiel beim Schießen von Serienbildern. Wer allerdings konstant Film aufzeichnen möchte, der wird heftig enttäuscht, dass das nur mit knapp 30 Mbyte/s bei einer 280 MB/s Peak SD-Karte geht.
Für die SD-Karten hat man daher einen neuen Standard definiert, der nun als Label klarer Auskunft darüber gibt, was als konstante Schreibrate für Film möglich ist: „Vxx“. V steht für Video und xx z.B. für 30 also „V30“ wären rund 30 Mbyte/s. Die 280 MB/S Karte ist tatsächlich also eine V30-Karte. 400 Mbit braucht aber 50 Mbyte/s, also mindestens eine V60-Karte. Solche müssen ja auch erst produziert und dann von Panasonic getestet und damit qualifiziert werden und die Firmware gegebenenfalls nochmals angepasst werden – und es kommen noch die Treiberupdates für den Cardreader. Also müssen wir uns in Geduld üben, die ersten V60-Karten sind gerade erst im Markt aufgetaucht.

Mehr coole Features: Fokusbraketing, 180 fps Slomo

Kannte man bisher im Fotobereich die Belichtungsreihen für mehr Dynamikumfang, also HDR, so gibt es das gleiche nun auch für Fokus. Ein Feature um z.B. ungewöhnliche Texturen im Macrobereich zu generieren. Ist man sich nicht sicher, ob die Ohren oder das Auge scharfgestellt wurden, so kann die Kamera nun um den Fokuspunkt herum die Schärfe weiterführen und man kann hinterher in der Post den richtigen Fokuspunkt aus den Bildern heraussuchen – nie mehr unscharfe Bilder.
Ein weiterer Vorteil für diese Technik ist, man kann z.B. für die Makrofotografie die gleiche Technik einsetzen, um hinterher in der Post die Bilder mit der Schärfeziehreiche zusammen zu mergen, ähnlich dem HDR-Prinzip, um einen größeren Schärfebereich zu definieren, als per Optik/Blendenkombination möglich gewesen wäre.

Zu finden unter Edit > Auto-Blend Layers
Zu finden unter Edit > Auto-Blend Layers
Daraufhin hat man einen – sauber maskierten – Ebenenstapel.
Daraufhin hat man einen – sauber maskierten – Ebenenstapel.

Stacking Workflow

Zuerst geht es in Photoshop auf Datei > Automate und hier auf Photomerge. Daraufhin öffnet sich das Interface, in dem wir unsere Bilder in Reihenfolge laden, mit dem Layoutvorschlag auf „Auto“. Wichtig ist hier, den Haken bei „Blend Images Together“ zu entfernen.
Damit werden so viele Layer angelegt, wie Bilder geladen wurden, und automatisch ausgerichtet, was praktisch ist, wenn man aus der Hand fotografiert und sich dabei die Kamera bewegt hat, oder auch um das optische Pumpen bei den Fokuspunktverschiebun­gen auszugleichen. Danach selektiert man alle Layer und wählt die Auto-Blend-Funktion.

180 fps Slomo

Die GH4 konnte maximal 96 fps Slow Motion und das Bild sah eher aus wie hochgerechnetes und dementsprechend verpixeltes SD. Die 180 fps der GH5 sehen demgegenüber drastisch besser aus, und das Bild lässt sich in HD auch zumeist gut anschauen – ich würde es auf gute 720p Auflösung einstufen. Wenn man das in der Post ein wenig nachschärft, wird den allermeisten normalen Zuschauern nicht mehr auffallen, dass Auflösung fehlt, ein Profi sieht das noch. Allerdings: Bis auf Arri schafft kein Sensorhersteller 180 fps bei voller Sensorauflösung, selbst bei den REDs ist bei 120 fps meist Schluss. Bei der GH5 sind die 20 Megapixel mit immerhin 4K60p möglich. Gegenüber einem 24p-Youtube-Stream wäre das bei fast dreifacher Slow Motion schon extrem ansehnlich. Wer es nicht glaubt: Auf Youtube finden sich bereits einige gute Beispiele.

Professioneller Audiosupport als optionale Erweiterung

Einfacher gelöst als mit dem riesigen Adapter der GH4, der neben SDI auch Tonanschlüsse lieferte, hat Panasonic den Audiosupport als Blitzschuhadapter umgesetzt. Der bietet zwei symmetrische XLR-Anschlüsse auf der Rückseite. Das Bild unten zeigt die von Broadcast-Kameras gewohnten vollständigen Audio­funktionen. Mehr Audiosupport hat noch keine DSLR oder DSLM zur Verfügung gestellt bekommen.

Fazit

Das Review hat nicht alle neuen Funktionen beleuchtet, lediglich die, welche für die Film/TV-Branche am interessantesten sind. Aus meiner persönlichen Perspektive ist die GH5 ein Must-have für jeden, der was zum Filmen und Fotografieren braucht. Eine 5D Mk III kann da nicht mehr mithalten – entsprechend viele Canon-Umsteiger erlebt man in den GH4/GH5 Foren.
Wer zudem eine gute Timelapse-Kamera sucht: das konnte schon die GH4 perfekt. Besonders klasse ist die Funktion, gleich in der Kamera ein Quicktime Movie zu berechnen – deswegen habe ich auch schon zwei GH4s: Eine zum Filmen und die Zweite, um nebenher Timelapses laufen zu lassen. Jetzt noch die GH5, dann kann ich auch mal zwei GH4s für Timelapse- und Zoom-in-Effekte parallel laufen lassen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ungeschlagen. Für die seltenen Fälle, wo die A7s einen Vorteil bietet, kann man diese schon fast überall mieten, und zudem kommt bald die A7s III. Als Sony-Käufer muss man schon gehörig leidensfähig sein.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.