Förderung: FilmFernsehFonds Bayern

Seit über 2O Jahren schon fördert der FilmFernsehFonds bayerische Film- und Fernsehproduktionen, damit eine leistungsstarke und wettbewerbsfähige Film- und Fernsehlandschaft in Bayern geschaffen und ausgebaut wird. Games fördert der FFF seit 2OO9, die VR-Förderung wurde in diesem Jahr installiert. Im Interview erklärten uns die FFF-Förderreferenten, welche Projekte mit welchen Beträgen in diesen Bereichen aktuell gefördert werden.
Schauspieler Jürgen Vogel als Ötzi in „Der Mann aus dem Eis“
Schauspieler Jürgen Vogel als Ötzi in „Der Mann aus dem Eis“

Der FFF Bayern, in dem neben dem Freistaat Bayern öffentlich-rechtliche und private Fernsehanstalten zusammenwirken, hat die Aufgabe, eine quantitativ und qualitativ hochwertige Filmförderung in Bayern durchzuführen sowie zusätzliche Serviceleistungen für die Filmbranche anzubieten. Zu den Gesellschaftern gehören der Freistaat Bayern, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), der Bayerische Rundfunk, das ZDF und die privaten Fernsehanbieter ProSiebenSat.1 und RTL.
Eine allgemeine Bedingung für eine FFF-Förderung ist, dass der sogenannte Bayern-Effekt für die bayerische Film- und Medienlandschaft erfüllt wird. Im Jahr 2016 betrug die Gesamtfördersumme für alle Bereiche rund 37 Millionen Euro. In 2017 wird der FFF laut dem Bayerischen Staatsministerium über 2 Millionen an Fördersumme speziell für den VFX- und Animationssektor bereitstellen.
Neben seiner Fördertätigkeit nimmt der FFF Bayern umfassende Beratungs- und Informationstätigkeiten für die Film- und Fernsehbranche wahr. Die zahlreichen Aktivitäten im Bereich Presse, Information und Service haben zum Ziel, die Leistungsfähigkeit der bayerischen Film-und Fernsehbranche herauszustellen und mit Publikationen, Websites und Veranstaltungen für Filme „made in Bavaria“ im In- und Ausland zu werben.

DP: Was war der Anlass, die Guidelines der internationalen Koproduktionsförderung anzupassen und so in Bayern als erstes Bundesland direkt die Leistung von Kreativstudios zu fördern, ergänzend zur traditionellen Produktionsförderung?
Förderreferenten: Die in Bayern ansässigen Studios, die als ausführende Produzenten tätig sind, stehen im internationalen Wettbewerb. Eine Förderung im Rahmen des Sonderprogramms ermöglicht ihnen, sich in größerem Umfang um internationale Projekte zu bewerben und so ihre Leistungsfähigkeit und Konkurrenzfähigkeit mit internationalen Studios unter Beweis zu stellen.

Flankierend zum Film „Ostwind“ wurde das Game „Ostwind – Das Spiel“ released, welches der FFF gefördert hat.
Flankierend zum Film „Ostwind“ wurde das Game „Ostwind – Das Spiel“ released, welches der FFF gefördert hat.

DP: „Drachenreiter“ erhielt einen Ausnahmebetrag an Förderung von 2 Millionen. Was machte dieses Projekt besonders förderwürdig?
Förderreferenten: Der Förderhöchstbetrag bei einem Projekt beträgt laut Richtlinien 2 Millionen Euro. In der Produktion der Animation des Films wird ein wesentlicher Anteil
in Bayern produziert. Dies trägt zur Qualifizierung der hier ansässigen Animationsstudios und Produzenten für internationale Projekte bei.

DP: „Jim Knopf“ erhielt neben drei weiteren Projekten die Höchst-Fördersumme von 2 Millionen. Warum?
Förderreferenten: Die Förderung aus dem Sonderprogramm internationale Koproduktion an „Jim Knopf“ wurde vom Produzenten wieder zurückgegeben, da die Anforderung entsprechend des Sonderprogramms nicht mehr erfüllt werden konnten. Das Projekt wurde daraufhin in der Vergabesitzung des FFF Bayern im Oktober 2016 mit 800.000 Euro gefördert.

DP: Welche Games hat der FFF zuletzt gefördert?
Förderreferenten: Mit der Erhöhung der Gamesfördersumme um das Vierfache und der Aufstockung der Zahl der Vergabesitzungen von zwei auf drei Sitzungen können wir jetzt auf eine Reihe von vielversprechenden Projekten verweisen, die in diesem Jahr mithilfe der Förderung auf den Weg gebracht wurden. Vier davon möchten wir exemplarisch hervorheben: Zwei Games entstehen in Zusammenarbeit mit einer bekannten Film-IP, nämlich „Ostwind – Das Spiel“, das Ende Juli erschienen ist. Und in der letzten Sitzung haben wir eine Prototypenförderung basierend auf der IP „Das Boot“ gefördert. Natürlich gibt es aber auch Projekte, die unabhängig von einer Film-IP funktionieren und die gefördert werden, weil sie ein großes Potenzial versprechen und für den Gamesstandort Bayern wichtig sind. Dazu zählen Projekte wie „Can‘t Drive this“, das bereits im Early Access auf Steam internationale Aufmerksamkeit erfahren hat. Ein anderes nennenswertes Vorhaben war die Konzeptförderung „Late for Work“, die technologisch innovativ das Zusammenspiel von VR mit anderen Darstellungsmodi in einem Koop-Spiel ausprobiert hat und jetzt bereits ohne weitere Förderung als spielbarer Prototyp auf Steam von allen Interessierten getestet werden kann.

„Euphoria“: Zwei Schwestern (Alicia Vikander, Eva Green), die sich viele Jahre nicht gesehen haben, treten eine bewegende Reise an. Der FFF förderte das komplett in Bayern (München und Dennenlohe) gedrehte Projekt.
„Euphoria“: Zwei Schwestern (Alicia Vikander, Eva Green), die sich viele Jahre nicht gesehen haben, treten eine bewegende Reise an. Der FFF förderte das komplett in Bayern (München und Dennenlohe) gedrehte Projekt.

DP: Anhand welcher Kriterien wird beurteilt, ob ein Game förderberechtigt ist?
Förderreferenten: Die Gamesförderung erfasst thematisch eine große Bandbreite: Von Lern-Apps über Wirtschaftssimulationen bis zu Echtzeitstrategiespielen vor historischem Hintergrund und humorvollem Piratenrollenspiel. Förderwürdig sind diejenigen Vorhaben, die kulturell und/oder pädagogisch werthaltig sind, Innovationen vorantreiben und den Standort stärken.

DP: Wie hoch ist die Einreichanzahl in diesem Bereich und wie viele wurden letztlich mit einer wie hohen Summe gefördert?
Förderreferenten: In diesem Jahr hatten wir bis jetzt 28 Einreichungen, 14 davon wurden mit insgesamt 479.000 Euro gefördert. Diese Zahlen spiegeln in etwa die Einreichungen der vorherigen Jahre wider. Aber in diesem Jahr wird es eine weitere Vergabesitzung geben, sodass am Ende des Jahres sowohl die Fördersumme als auch die Anzahl der geförderten Projekte wesentlich höher sein werden als in den Vorjahren.

Eines der, aufgrund der Beteiligung von Trixter für die VFX, jüngst geförderten internationalen Feature-Film-Projekte in Bayern: „Spider-Man – Homecoming“
Eines der, aufgrund der Beteiligung von Trixter für die VFX, jüngst geförderten internationalen Feature-Film-Projekte in Bayern: „Spider-Man – Homecoming“

DP: Welche VR-Projekte wurden gefördert?
Förderreferenten: Seit Beginn der VR-Förderung im Januar 2017 wurden drei unterschiedliche VR-Projekte gefördert mit dem Ziel, den bayerischen Produzenten zu ermöglichen, technisch und inhaltlich Know-how aufzubauen, um sich national wie international in der VR-Branche zu etablieren. Die geförderten Projekte sind von einem Reality-Comedy-Format über ein fiktionales Science-Fiction-Projekt bis zu einem historischen Dokumentarfilmprojekt breit aufgestellt. Darüber hinaus fördern wir auch in den anderen Förderbereichen VR-Projekte, zum Beispiel in der Gamesförderung.

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