Fusions Reactor

Während der echte Fusionsreaktor (ohne Leerzeichen) noch in weiter Ferne steht, ist Reactor für Blackmagic Fusion Realität. Und während der Fusionsreaktor ganz unglaublich viel Energie produziert, spart Fusions Reactor extrem viel Energie. Nämlich die Energie, die man als Fusion Artist normalerweise aufwenden muss, um im Netz nach all den vielen kleinen Erweiterungen zu suchen, die die Community in den letzten Jahrzehnten für Fusion entwickelt hat: Reactor ist der zentrale, direkt in Fusion eingebundene Marketplace für Scripts, Fuses, Macros und Templates. Entwickelt von den Urgesteinen der Fusion Community für die Fusion Community.
Fusions Reactor
Fusions Reactor

Statt also langwierig nach dem Macro zu googeln, das man irgendwann mal irgendwo gefunden hatte, aufgrund der multimedialen Reizüberflutung aber nicht mehr weiß wo, genügt es heute, den Reactor hochzufahren, die Funktionalität ins Suchfeld einzutippen und das Atom (unter diesem Begriff werden die einzelnen Add-ons passenderweise zusammengefasst) mit nur einem Klick zu installieren. Oder zu deinstallieren, wenn man es dann eventuell doch nicht benötigt. Wie bei Fusion üblich sind die Tools frei editierbar und dienen so auch als exzellentes Lernmaterial für den Neueinsteiger. Die allermeisten Atoms, von ein paar Spezialisten wie den genialen Krokodove-Plug-ins mal abgesehen, funktionieren dabei nicht nur in Fusion Studio, sondern auch in der kostenlosen Version.

Für den Motiongrafiker ist sicherlich Arrooows interessant, mit dem sich alle Arten von (un-)möglichen 3D-Pfeilen erstellen und animieren lassen.
Für den Motiongrafiker ist sicherlich Arrooows interessant, mit dem sich alle Arten von (un-)möglichen 3D-Pfeilen erstellen und animieren lassen.

Ein erstes Update: In den 4 Monaten seit Release wurde der Reactor Installer zu dem mit Abstand am häufigsten heruntergeladenen Asset von WeSuckLess. Das positive Feedback der User war überwältigend – und seit dem 22.05.gibt es jetzt Reactor 2.0. – der leuchtet nicht nur in Fusion, sondern auch in Davinci Resolve 15. Eine neue Statusspalte gibt Auskunft über die Kompatibilität des jeweiligen Addons mit der Hostapplication (Fusion/Resolve/beide), die Ladezeit wurde dramatisch verkürzt, und ein verbessertes error-handling integriert.

Reactor 4 Devs

Reactor bietet aber nicht nur schnelle Ergebnisse für den Anwender, sondern auch neue Möglichkeiten für die Entwickler. Je nach Gusto kann man beim Einchecken eines Atoms einen Spendenaufruf hinzufügen. Frei nach dem Motto: „Wenn Dir dieses Tool gefällt, spendier mir doch einen Kaffee.“ Und zwar mit direkter Verlinkung zu PayPal und Co. Gezwungen wird dazu natürlich niemand. Dem Benutzer steht es vollkommen frei, die angebotenen Tools auch ohne Kaffeespende zu verwenden. Es sollte jedoch gemeinhin bekannt sein, dass großzügig bemessene Kaffeerationen den Entwicklergeist in der Regel zu Höchstleistungen anspornen.

Für den PipelineTD ist mit Sicherheit das ScriptScript einen näheren Blick wert. Innerhalb eines Script-Frameworks können hier kleine Codeschnipsel als eigene Funktionen eingebaut und nutzerfreundlich dokumentiert werden.
Für den PipelineTD ist mit Sicherheit das ScriptScript einen näheren Blick wert. Innerhalb eines Script-Frameworks können hier kleine Codeschnipsel als eigene Funktionen eingebaut und nutzerfreundlich dokumentiert werden.

Ein eigenes Atom hochzuladen ist dabei fast genauso einfach wie der Download. Auf dem wohl freundlichsten Fusion Forum des bekannten Universums, WeSuckLess, kann man nicht nur den Installer für den Reactor herunter-, sondern auch die eigenen Atoms hochladen.
Um die Community vor Schadcode zu schützen, werden die Atoms von Hand kontrolliert, bevor sie in den Reactor verfrachtet und auf die Öffentlichkeit losgelassen werden.

In eine ganz andere Richtung geht der SuckLess Audio Modifier, mit dem beliebige Parameter in Fusion mithilfe einer .wav-Datei gesteuert werden können.
In eine ganz andere Richtung geht der SuckLess Audio Modifier, mit dem beliebige Parameter in Fusion mithilfe einer .wav-Datei gesteuert werden können.

Subatomare Teilchen

Das Fundament besteht aus liebevoll gemauerten Lua Scripts und ist vollkommen offen und einsehbar. Der Datenaustausch selbst findet über einen dedizierten GitLab-Account statt, ist also ebenfalls völlig offen. Die Installation ist denkbar einfach: Den Installer für den Reactor von WeSuckLess herunterladen (ebenfalls ein offenes Lua Script) und die Datei auf Fusions Console Area ziehen. Der Rest passiert von alleine.
Alles in allem ist Reactor ein gelungenes Paket, auf das die Fusion Community schon lange gewartet hat und das in keiner Fusion-Installation fehlen sollte. Ganz besonderer Dank gilt hier den Entwicklern, gestandenen VFX-Veteranen, die dieses Tool in ihrer kargen Freizeit entwickelt haben, allen voran Andrew Hazelden und Pieter van Houte die selbstredend auf We­SuckLess nicht nur eifrig unterwegs sind, sondern auch gerne jede Frage beantworten. Jetzt wo der Reactor läuft und kreative Funken sprüht, ist es an der Community, ihn mit Brennstoff zu versorgen – sei es durch Code, durch eigene Atoms, oder einfach dadurch, die verfügbaren Tools zum Spaß und zur persönlichen Weiterbildung zu nutzen. Fusion rocks. With Reactor even more so. Zur Transparenz: Dieser Artikel wurde von jemandem geschrieben, der mittlerweile sein halbes Leben mit Fusion verbracht hat, und seine Begeisterung noch nie so richtig unterdrücken konnte … 🙂

Für den Compositor interessant ist Pieter van Houte‘s KickAssKeyer. Und der MoGraph-affine Wissenschaftler freut sich über Chemicals. Mit diesem Script lassen sich Json-Atommodelle aus wissenschaftlichen Datenbanken in Fusion als komplexe 3D- Modelle darstellen.
Für den Compositor interessant ist Pieter van Houte‘s KickAssKeyer. Und der MoGraph-affine Wissenschaftler freut sich über Chemicals. Mit diesem Script lassen sich Json-Atommodelle aus wissenschaftlichen Datenbanken in Fusion als komplexe 3D- Modelle darstellen.

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