Weil wir gefragt wurden …

Ein Monitor zum Straßenpreis von 500 Euro. Solides Teil, ohne nutzlose Extras.

Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Digital Production 03 : 2020.

In Sachen Monitore bekommen wir immer die Frage: „Ich bin kein Grader, und die Kohle für so was habe ich nicht. Ein Drittel von dem, was eure Empfehlung kostet, würde ich ausgeben.“ Challenge accepted! Wir haben einen Monitor mit Straßenpreis 500 Euro gefunden, der mit ein bisschen Kalibrierung solide arbeitet und nicht mit nutzlosen Extras belastet ist.

Dieser Test lief schon eine ganze Zeit. Alle möglichen Hersteller, an die man nicht unbedingt denkt, sind durch unser Labor gelaufen, und der Screen, den wir momentan empfehlen, ist von Philips. Unter dem eingängigen Namen 272P7VPTKEB/00 kommt ein 4K-IPS-Monitor in 27 Zoll daher – Straßenpreis auf Amazon: 450 Euro. Was ist im Paket? Ein IPS-Panel in 68,5 cm (27 Zoll) im 16:9-Format mit 3.840 x 2.160 Pixeln bei 60 Hertz – das klingt doch schon gut, oder? Das Ganze bei 350 Candela, einer Auflösung von 163 Ppi sowie HDMI, Displayport In und Out, Mini-Displayport (1.2), VGA und MHL 2.0.

Dazu dreimal USB 3, einer davon mit Fast Charging, sowie Audio In und Kopfhörer Out.

Das ist schon alles, was man im Alltag braucht – und mit dem VGA sogar noch ein Retro-Extra, das aber hin und wieder praktisch ist. Gerade wer noch eine Dockingstation von der Resterampe hat, kann so wenigstens vergrößern.

Des Weiteren ist eine akzeptable Webcam verbaut, die ins Gehäuse eingelassen ist, und nur bei Bedarf ausgeklappt wird, was wir als Superlösung für Leute erachten, die nicht den ganzen Tag Videokonferenzen haben. (Und was vor Corona sicherlich eine Nischenfunktion war, aber bei den aktuellen Webcam-Preisen durchaus ein relevanter Punkt ist.)

Dazu kommt ein Power-Sensor, der erkennt, wenn sich niemand vor dem Bildschirm befindet. Der hat im Test auch funktioniert, aber wer des Öfteren mal in einem Multimonitor-Setup etwas unergonomisch wie eine gekochte Spaghetti auf dem Schreibtisch fläzt, wird eventuell außerhalb des Sensorbereichs landen. Aber das kann man mit ein paar Klicks schnell abstellen.

Abgesehen davon hat uns das USB-In- Out-Karussell sehr gut gefallen – Handy bzw. Laptop via USB laden ist schon angenehm, und bei einem parallel laufenden Test war auch das Handy am großen Screen überraschend tauglich. Also ist hier am Philips alles im grünen Bereich. Apropos grün: Was machen die Farben?

Der Monitor selbst

Nun gibt es hier schon mehr zu meckern als zum Beispiel bei dem Eizo von Seite 118. Auch wenn die Eckdaten theoretisch identisch sind, ist der Unterscheid am Panel sichtbar: Das Gamma ist näher an 2,6 als an 2,2. Die Helligkeitsverteilung ist bei allen gemessenen Helligkeitsstufen zwischen 2 und 3, und das Farbdelta ist im Bereich von 2.

„Ohgottohgott“, denkt sich jetzt der eine oder andere vielleicht. Aber ganz locker bleiben. Das bedeutet lediglich, dass man vor farbverbindlicher Arbeit nachmessen muss und zwei- bis dreimal im Jahr kalibrieren sollte. Also nichts, was den Philips disqualifiziert – und als zweiter Screen ist er sogar ideal, da er mit anderen Geräten vorzüglich spricht.

Weitere Kritikpunkte? Die Aussparung für den Standard-VESA ist etwas knapp gehalten, aber das war es auch schon – Haptik, Menü, Features sind ein rundes Paket.

Fazit

Er knarzt nicht, tut, was er soll, für ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer von FullHD upgraden will, wird mit diesem Gerät glücklich werden – also für alle Software- Worker einwandfrei zu empfehlen, und schon fast ein bisschen zu gut für die Office-Leute. Nach einem Dutzend vergleichbarer Geräte, deren Namen wir aus Fairness-Gründen nicht nennen, haben wir mit dem Philips 272P7VPTKEB/00 einen Sieger in der Klasse bis 500 Euro.

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