InstaLOD 2020 | Retro-Artikel

Rückblick: In der DP 03 : 2020 automatisierte InstaLOD den kompletten 3D-Workflow. Auf diese zeitraubenden Schritte verzichtet jeder 3D-Artist gerne!

Dieser Artikel erschien ursprünglich in der DP 03 : 2020.

InstaLOD automatisiert den kompletten 3D-Workflow inklusive der mühsamen Schritte, die kein 3D-Artist gerne durchführt, wie z.B. UV-Unwrapping, manuelle Retopo oder Baking. Einen Überblick des kompletten Feature-Sets von InstaLOD seht ihr in der DP 03:19. In dieser Ausgabe schauen wir uns im Speziellen an, welche neuen Features und Funktionalitäten im letzten Update hinzugefügt wurden, um Enterprise Workflows komplett zu revolutionieren.

Im Dezember 2019 hat InstaLOD ein riesiges Update veröffentlicht, in dem über 500 Verbesserungen und neue Features – zu ihrer Standalone-Software InstaLOD Studio XL hinzugefügt worden sind.

Diese Features beschleunigen unter anderem das Arbeiten innerhalb der Software und machen viele Schritte der Datenaufbereitung intuitiver als bisher gewohnt. Hinzufügend zu diesen vielen Verbesserungen der Lebensqualität beim Arbeiten hat InstaLOD mehrere brandneue Produkte auf den Markt gebracht, welche das Prozessieren von 3D-CAD- und Polygondaten im EnterpriseMarkt komplett verändern sollen.

AMD ProRender

Beginnen wir mit einem Feature, das für jeden 3D-Hobbyisten, Freelancer oder EnterpriseKunden eine willkommene Addition ist: einfach aufzusetzendes Final-Shot-Rendering.

Um standardmäßig PBR-Modelle für Produkt-Renderings vorzubereiten, muss man sich darauf gefasst machen alle Materialien zu konvertieren, um mit den jeweiligen Renderern kompatibel zu sein, was kurz gesagt bedeutet: Jedes Material muss komplett neu aufgesetzt werden.

Render Engines wie Arnold, Redshift oder V-Ray haben ihre eigenen proprietären Shader, weshalb man nicht einfach einen Lambert Shader nehmen kann, um komplexe Materialien zu imitieren wie z.B. Klarlack (Clearcoat), Haut (Subsurface Scattering) oder Samt (Sheen). Was typischerweise manuell konvertiert werden muss, automatisiert InstaLOD mit der Integration von AMD ProRender. Das PBR-Material wird automatisch in einen ProRender Shader konvertiert.

Somit bleibt man im PBR-Modell flexibel und kann zur Renderzeit einfach ProRender laufen lassen und sich zurücklehnen – ohne Texturen manuell remappen zu müssen.

Der Material Editor wurde ebenfalls verbessert; Shading-Bälle wurden hinzugefügt für schnelle Previews der Materialien. Das Hinzufügen und Filtern von Materialien ist ebenfalls schnell zu machen, und der Editor ist auf den ersten Blick einfach zu verstehen und bietet mit Value-Slider und Textur-Input Möglichkeiten pro Materialparameter zur einfachen Bearbeitung.

So beinhaltet der Material Editor abgesehen von den Standard-PBR-Parametern (Color, Roughness und Metalness) viele neue Parameter, die für das Raytrace-Rendering in Radeon ProRender genutzt werden können. Hierzu gehören zum Beispiel Refraktion, Sheen, Clearcoat und SSS. Somit können mit nur ein paar Mausklicks HighEnd-Renderings aufgesetzt werden, wie oben sichtbar.

Der integrierte Postprocessing Stack ermöglicht es Nutzern, gerenderte Bilder schnell und einfach zu bearbeiten. Optionale Bildbearbeitungsfunktionen wie Farbkorrektur, Belichtung, Depth-of-Field oder AI-Denoising können somit lokal innerhalb von InstaLOD durchgeführt werden, ohne externe Bildbearbeitungsprogramme öffnen zu müssen.

InstaLOD Grid

In Firmen kommt es oft vor, dass Mitarbeiter bestimmte Anwendungen nicht komplett ausnutzen können. Anwendungsspezifische Schulungen müssen dann durchgeführt werden oder als Alternative müssen Kollegen aus anderen Abteilungen die Aufgaben übernehmen.

InstaLOD will dies nun mit ihrem neuen Produkt InstaLOD Grid ändern. Mit InstaLOD Grid kann innerhalb einer Organisation auf einfache Weise ein lokaler InstaLOD-Rechencluster eingerichtet werden. Dies ermöglicht es Mitarbeitern, auf InstaLOD Grid über eine Web-Anwendung von InstaLOD Grid zuzugreifen. Innerhalb der Web-Anwendung haben Nutzer die Möglichkeit, ihre Daten hochzuladen und sie mit vorgefertigten Profilen zu bearbeiten.

Profile werden bei dem Aufsetzen des Master Servers von InstaLOD-Kennern innerhalb der Firma hinzugefügt, was schnell und einfach zu machen ist.

Profile sind standardmäßig als JSON-Datei gespeichert, welche in ihrer Textform für Anfänger leicht unübersichtlich werden können. Deshalb wurde dies für die Webanwendung so vereinfacht, dass der User die einzelnen Operation Settings nicht zu kennen braucht, sondern im UI nur ein Titel und eine Beschreibung zu sehen sind, sodass jeder weiß, dass Profil XYZ z.B. eine LOD-Kette kreiert, ohne jegliche Settings innerhalb von InstaLOD verstehen zu müssen. Mitarbeiter müssen somit keine anwendungsspezifischen Schulungen besuchen, um die InstaLOD-Funktionalitäten und Settings firmenweit voll ausnutzen zu können.

Wenn ein Nutzer einen Task erstellt, wird dieser vom InstaLOD-Grid-Server empfangen und an einen verfügbaren Processing Slave zur Weiterverarbeitung geschickt. Sobald die Daten verarbeitet wurden, werden sie automatisch zum Server geschickt, wo Nutzer die Daten herunterladen können. Zusammengefasst lädt man Daten hoch, gibt ein Profil-Preset an, welches für die Verarbeitung genutzt werden soll, lässt InstaLOD die Operationen durchführen und lädt die fertigen Daten am Ende runter. Für umfassende Systemintegrationen kann auf InstaLOD Grid über einen integrierten Webdienst zugegriffen werden, der mit anderen Webdiensten, PLM-Systemen und herkömmlichen Daten-Pipelines verbunden werden kann. Dies würde es z.B. möglich machen, die Modelle von 3D-Shops nach der Bearbeitung direkt in ihre Bibliotheken zu laden.

InstaLOD WatchDog

Große Unternehmen müssen im Vergleich zu VFX- oder Game Studios oftmals zehn- oder hunderttausende Daten für Visualisierungen und andere Zwecke aufbereiten. Durch ihre PLM-Systeme (Product Lifecycle Management) verändern sich die Daten oftmals wöchentlich, wenn nicht sogar täglich. Somit wird schnell unübersichtlich, welche Daten neu sind oder schon aufbereitet wurden, und die Verarbeitung solcher Massen an Daten ist manuell kaum tragbar.

Der Prozess der Datenaufbereitung ist auf traditionellem Wege somit nicht skalierbar, weshalb InstaLOD mit einer neuen Lösung an den Markt getreten ist. InstaLOD WatchDog ist ein leistungsfähiges Instrument, welches komplexe Ordnerstrukturen bearbeitet und korrekt spiegeln kann. Es merkt sich nach der ersten Verarbeitung von Daten, welche Dateien schon prozessiert worden sind, sodass weiterhin nur Daten prozessiert werden, wenn sie abgeändert oder neu hinzugefügt worden sind. Dies verhindert Problemstellen, wo sonst Tausende Daten bei kleinsten Veränderungen komplett neu verarbeitet werden müssten.

InstaLOD Grid lässt sich durch die verschiedenen InstaLOD-Applikationen und Integrationen ansteuern. Daten werden vom Server an verfügbare Processing Slaves weitergeleitet.

Wenn man InstaLOD WatchDog mit InstaLOD Grid verbindet, kann man ein voll automatisiertes Ökosystem herstellen, welches die Skalierung der Datenbearbeitung einfach gestaltet. Veränderte Daten werden automatisch erkannt, zu InstaLOD Grid gesendet, bearbeitet und nachher in der korrekten Ordnerstruktur abgelegt. Um das System noch weiter zu vereinfachen und InstaLOD WatchDog bei Veränderungen der Daten nicht manuell triggern zu müssen, kann man mit dem InstaLOD Scheduler mithilfe von Cron Expressions einen bestimmten Zeitplan angeben, in welchen Intervallen InstaLOD die Daten nach Veränderungen oder neuen Daten prüfen und bearbeiten soll. Somit kann das Datenaufbereitungssystem völlig automatisiert ablaufen, ohne dass manuelle Schritte eingeleitet werden muss.

Scene Rules

Die Scene Rules von InstaLOD haben wir uns im Artikel der Ausgabe 07:19 (gemeint war vermut. DP 06 : 2019 oder DP 01 : 2020. Eine Ausgabe 07 : 2019 existiert nicht. Anm. d. Red.) angeschaut. In der Ausgabe wurde erklärt, wie man mithilfe dieses Regelwerks komplexe Aktionen beim Import von Daten mit einfachem Aufsetzen durchführen kann.

Dazu gehören Aktionen wie das Hinzufügen von Materialien, Löschen von Objekten oder die selektive Tessellierung bestimmter CAD-Parts. Diese Scene Rules wurden ebenfalls im 2020-Update überarbeitet und mit vielen neuen Predicates sowie möglichen Attributen erweitert, damit Nutzer nun noch mehr Flexibilität beim Prozessieren haben. Aktionen wie „Lösche alle Schrauben, die kleiner als 10 cm sind“ oder „Schließe alle Löcher an Objekten, die mehr als 3 Boundary Vertices haben“ sind jetzt eine einfache Aufgabe.

Eine neue Record-Option wurde zu den Scene Rules hinzugefügt, was es Nutzern ermöglicht, Regeln automatisch aufzunehmen, ohne sie von Hand aufsetzen zu müssen. Man drückt einfach den Aufnahmeknopf und setzt die Szene auf. Jede Veränderung wird automatisch in einer Regel gespeichert. Das aufgenommene Profil kann abgespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt neu abgerufen werden, damit dieselben Schritte völlig automatisiert durchgeführt werden können.

Mesh Match Rules

Die oben genannten Scene Rules sind seit dem Dezember-Update nun auch innerhalb der Mesh Match Rules vorhanden. Das bedeutet, dass man kontrollieren kann welche Objekte durch welche Mesh-Operationen bearbeitet werden. Diese Option gab es zwar schon vorher, allerdings war die Zuordnung der Objekte zu den Operationen auf die Namen der Objekte limitiert. Dies wurde nun mit dem kompletten Arrangement an Attributen erweitert, was bedeutet, dass nun die Größe, Position und Materialien der Objekte genutzt werden können, um Operationen anzusteuern.

Final Words

Wie man sieht, hat InstaLOD aus einem schon leistungsfähigen Tool einen echten Hochleistungsperformer gemacht, der selber erkennt, wann welche Daten bearbeitet werden müssen und wo sie hingehören – ein völlig automatisiertes Ökosystem für die Datenaufbereitung, welches mit Produkt-Renderings für Visualisierungen fertiggestellt werden kann.

Mehr Informationen zu InstaLOD findet ihr auf der Webseite InstaLOD.com oder auf InstaLODs Youtube-Kanal.

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