NAB: Apple – Neues rund um Final Cut

Apple führt Final Cut Server ein / Neuer effizienter HD-Codec für Final Cut Studio / „Open Format Timeline“ unterstützt verschiedene Formate und Frameraten in einer Timeline

Im großen Ballroom des Venetian Casino Las Vegas hatten Apples Manager vor enthusiastischen Anhängern quasi ein Heimspiel. Rob Schoeben, Vice President of Apps and Product Marketing, lobte zunächst die rapide gestiegene Zahl von Final-Cut-Kunden von 250.000 im Jahr 2005 auf 500.000 in 2006 und erwartete 800.000 Anwender zur NAB 2007.

Und auf die kommen große Neuigkeiten zu. Zunächst mit „Final Cut Server“, einem komplett neuen Produkt für automatisierten Workflow und Media Asset Management. Es bietet unter anderem Proxy-Schnitt-Möglichkeiten, kundenspezifische Workflow-Templates, Unterstützung für mehr als 100 Datei-Formate sowie automatische Encoding- und Publishing-Funktionen. Der Preis der Server-Lösung liegt bei 999 Euro für 10 Nutzer und bei 1.999 Euro für eine unbegrenzte Anzahl Nutzer, jeweils inklusive Mehrwertsteuer. Verfügbar sein soll Final Cut Server „im Sommer“.

Dann kam das, worauf die Apple-Gemeinde gewartet hatte: Das neue Final Cut Pro 6.0 als Teil von Final Cut Studio 2.0. Die Fans quittierten es mit Applaus. Erhältlich ist es voraussichtlich ab Mai 2007 und kostet in der Vollversion 1.299 Euro. Das Update von Final Cut Studio 1 liegt bei 499 Euro, und für das Update von früheren Versionen sind 699 Euro fällig, jeweils einschließlich Mehrwertsteuer.

Zu den wichtigsten Features des neuen Final Cut Pro zählt ProRess 422, ein neues 10-bit 4:2:2-Format, das die Bearbeitung von HD-Material in exzellenter Qualität erlaubt, während der Speicherplatzbedarf nur etwa so groß sein soll wie bei SD. Der direkte Vergleich mit unkomprimiertem Material in der Apple-Präsentation fiel erstaunlich gut aus.

Sehr gut nahm das treue Publikum auch das neue Feature „Open Format Timeline“ auf: Es erlaubt nicht nur, unterschiedliche Formate und Auflösungen, sondern sogar unterschiedliche Frame-Raten miteinander in Einklang zu bringen.

Motion 3 ist nun ein fester Bestandteil von FCP und lässt eine vektorbasierte Bearbeitung zu. Veränderungen in einem Motion-Template wendet es nun innerhalb des Projekts automatisch auf alle eingesetzten Grafiken an. Beeindruckend ist auch die Animation der Grafikvorlagen durch die verwendete Musik. Dabei lässt sich zum Beispiel auf die Frequenz takten. Nachdem die Einstellungen vorgenommen sind, verändert sich die Grafik automatisch im Takt der Musik. Ein weiteres Highlight ist der automatisierte Tracker. Mit ihm sucht das Programm selbst die sinnvollen Tracking-Punkte aus.

Eine nützliche Funktion im neuen Sound Track Pro ist der Waveformater: Dabei analysiert der Editor das Frequenzspektrum und erkennt, wo Problemstellen wie etwa störende Hintergrundgeräusche liegen. Diese kann der Anwender dann direkt ausschneiden. Neu ist auch, dass sich Surround- und Stereomix gleichzeitig verwenden lassen.

Das neue Compressor 3.0 unterstützt eine Reihe zusätzlicher Formate (darunter MPEG-2 Broadcast und iPod sowie Apple TV H.264) und bietet darüber hinaus auch eine einfachere Verarbeitung. Im Vergleich zu Compressor 2 ist die neue Version Apple zufolge rund dreimal schneller.

Ganz neu im Final Cut Studio ist „Color“, ein Farbbearbeitungssystem für primäre und sekundäre Color Correction, Color FX und Geometry. 40 Farbeffekte legt Apple der Anwendung bei.

Weiterführende Links:

  • Final Cut Studio (englisch)
    Final Cut Server

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