Microsoft zögert mit Zune-Player vor «schwierigem deutschen Markt»

Microsoft wird nicht kurzfristig in Deutschland mit seinem Zune-Musikplayer gegen Apples iPod antreten. «Der deutsche Markt für MP3-Player ist einer der schwierigsten in der Welt». Das sagte Stephan Brechtmann, der bei Microsoft Deutschland den Bereich «Entertainment & Devices» verantwortet, am Samstag auf einer Informationsveranstaltung in Kitzbühel.

Die Käufer in Deutschland hätten nur ein geringes Bewusstsein für die Marke eines Gerätes. Außerdem würden die meisten Player im Segment unter 100 Euro verkauft. «Da müssen Sie sehr raffiniert sein, um in diesem

Markt zu bestehen.»

Microsoft hatte den Zune im November 2006 auf den US- amerikanischen Markt gebracht und kürzlich die Geräte-Familie durch zwei weitere Modelle erweitert. «Uns ist es innerhalb von zehn Monaten immerhin gelungen, in den USA im Segment der Player um 250 Dollar auf den zweiten Platz zu kommen», sagte Brechtmann. Gleichzeitig räumte er ein, dass der Wettbewerb mit dem iPod sein Unternehmen vor Herausforderungen stelle: «Man kann Apple nicht an Coolness übertreffen, sondern nur mit zusätzlichen Funktionen.» So biete der Zune die Möglichkeit, Songs drahtlos von Gerät zu Gerät zu übertragen.

Für den Fall, dass der Zune auf den deutschen Markt komme, schließt Brechtmann eine Kooperation mit bestehenden Online- Musikplattformen wie Musicload von T-Online nicht aus. «Wer sagt denn, dass wir nicht eine Partnerschaft im Download-Bereich eingehen?» In den USA war Microsoft mit seinem Zune-Store in Konkurrenz zu Plattformen wie Napster und Yahoo Music getreten, die ebenfalls mit Microsoft-Technologie im Wettbewerb zu Apples iTunes Store stehen.

Achim Berg, der Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, betonte auf der Informationsveranstaltung, sein Unternehmen werde die Spielräume im deutschen Markt nutzen. «Wir haben der Corporation in Redmond einen „Plan D“ vorgestellt, in dem wir aufzeigen, wo wir noch stärker wachsen können.» Im Rahmen eines so genannten Agility- Programms habe die Zentrale seit 2007 den Verantwortlichen in den Länder mehr Entscheidungsfreiheit gegeben. «Die Verantwortung für eine Region fördert die Absatzleistung.»

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