Programme des 18. Kinofests Lünen

Vom 15. bis 18. November 2007 feiert das Kinofest Lünen seinen 18. Geburtstag mit insgesamt 53 kurzen und langen deutschen Produktionen. 29 davon werden in den Wettbewerben gezeigt, 24 in den Sonderprogrammen. Erstmals vergibt das Kinofest Lünen in diesem Jahr den mit 2.500 Euro dotierten Preis für die beste Filmmusik, zwei weitere, einmalige Preise werden im Extra ZUKUNFT und im Extra SPORT verliehen. Damit vergibt das Kinofest Lünen 2007 zehn mit insgesamt 25.000 Euro und diversen Förderleistungen dotierte Preise.

Wettbewerb LÜDIA

Eine „Renaissance des Genrekinos“ konstatiert Festivalleiter Michael Wiedemann im Lüner Wettbewerb für Langfilme: „Wir haben bei den Einreichungen eine erfreuliche Wende zu mehr Vielfalt in Themenwahl und Machart festgestellt“, so Wiedemann. „Die jungen Filmemacher wagen sich unerschrocken an Krimis oder Komödien, sogar Horrorfilme, und das höchst gekonnt.“

Das große Thema im Wettbewerb ist die Familie, sei es als Komödie oder Drama. In der Komödie WIR SAGEN DU! SCHATZ (Regie: Marc Meyer) entführt sich ein einsamer Mann zu Weihnachten einfach eine Familie zusammen. In BLINDFLUG (Regie: Ben von Grafenstein) und DER BLINDE FLECK (Regie: Tom Zenker) müssen die Protagonisten damit fertig werden, dass ihre Familien zu zerfallen drohen, während mit JAKOBS BRUDER von Daniel Walta ein Road Movie dabei ist, in dem zwei Brüder sich wieder zusammenraufen müssen.

Mit LEROY liefert Armin Völckers eine witzige Komödie ab, in der der schwarze Held sich ausgerechnet in ein Mädchen verliebt, deren Familie selbst ihre Wellensittiche nach Hitlers Helfern tauft. Auf Sinnsuche in Asien sind die fünf jungen Leute in Sonja Heiss’ HOTEL VERY WELCOME, während Andy Fetschers Horrorfilm BUKAREST FLEISCH in hyperstilisierten Bildern ein beklemmendes Szenario um genmanipuliertes Fleisch entwirft.

Die drei Dokumentationen im Wettbewerb rücken drei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten in den Mittelpunkt: Marcel Wehn nähert sich in VON EINEM DER AUSZOG Wim Wenders’ frühen Jahren an, Sigrid Klausmann-Sittler portraitiert in FLIEGEN WIRST DU NOCH! einen Stelzenläufer in der Ukraine und Jonas Grosch schließlich folgt Christof Wackernagel, Schauspieler und Ex-RAF-Mitglied, in DER WEISSE MIT DEM SCHWARZBROT nach Afrika. „In allen drei Filmen erreichen die Filmemacher eine erstaunliche Nähe zu ihren Protagonisten“, so Wiedemann.

Der Hauptpreis im Langfilmwettbewerb ist der mit 10.000 Euro dotierte Publikumspreis LÜDIA, zu dem außerdem die Untertitelung des Films und die Förderung im Auslandsvertrieb gehören. Außerdem konkurrieren die Produktionen um den Berndt-Media-Preis für den besten Filmtitel und den Schüler-Filmpreis des Kreises Unna 16+, über den eine Jury aus Schülern entscheidet, sowie erstmals um den Preis für die beste Filmmusik.

Kurzfilmwettbewerbe ERSTE HILFE und ERSTER GANG

Elf kurze Filme unter 20 Minuten bewerben sich in Lünen um den Preis ERSTE HILFE, der mit 1.600 Euro dotiert ist. Zusätzlich erhält der Gewinnerfilm eine Untertitelung und eine Präsentation beim Partnerfestival 13. Berlin & Beyond in San Francisco. Im Wettbewerb ERSTER GANG treten vier mittellange Kurzfilme ab 20 Minuten an, ebenfalls um einen mit 1.600 Euro dotierten Preis. Genau beobachtete Milieustudien, präzise erzählte Geschichten und Genreübungen, liebevoll gestaltete Animationen, mit Themen, die vom Psychoduell in der Führungsetage eines Konzerns über das Portrait eines behinderten jungen Mannes, von der ersten Verabredung eines 12-jährigen bis zur Suche eines verwitweten Bauern nach einem Neuanfang reichen, zeigt Lünen in den beiden Wettbewerben.

„Wir haben in diesem Jahr ein sehr hohes Niveau bei den Einreichungen erlebt – ganz offensichtlich war 2007 ein gutes Jahr im deutschen Kurzfilm und wir sind stolz auf ein gehaltvolles Wettbewerbsprogramm“, fasst die stellvertretende Festivalleiterin Kathrin Bessert zusammen. Mit sieben der insgesamt 15 Kurzfilme sind die freien Produktionen in der Überzahl, bei den Hochschulen liegen die Berliner HFF „Konrad Wolf“ mit drei Beiträgen und die Kölner KHM mit zwei Arbeiten vorn. Elf Spielfilme, drei Animationen und ein kurzer Dokumentarfilm gehen ins Rennen.

Kinderfilmwettbewerb RAKETE

Im Kinderfilmwettbewerb des Kinofests Lünen stellen sich vier Beiträge dem Urteil einer Jury aus Kindern – und dem Publikum: Der mit 3.000 Euro dotierte Preis RAKETE wird per Publikumsabstimmung ermittelt. Außerdem beurteilt die Schülerjury des Kreises Unna 10+ die Arbeiten – eine Animation und drei Spielfilme – und vergibt den mit 2.500 Euro dotierten Schüler-Filmpreis des Kreises Unna 10+. Im Wettbewerb sind DIE DREI RÄUBER von Hayo Freitag nach Tomi Ungerer, HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI von Detlev Buck, Ben Verbongs HERR BELLO und RENNSCHWEIN RUDI RÜSSEL 2 von Peter Timm.

Weiterführende Links:

  • Kinofest L

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