Sachertorte und Emmentaler: Google Maps expandiert

Schweizer Know-how verfeinert Suchfunktionen und Contentaufbereitung.

Google Maps ist ab sofort in zwei neuen lokalisierten Versionen verfügbar. Am vergangenen Donnerstag, fiel in Wien der Startschuss zur österreichischen Ausgabe http://maps.google.at. Beinahe zeitgleich wurde zudem die Schweizer Variante der Öffentlichkeit vorgestellt. „Lokalisieren heißt nicht nur übersetzen“, erklärt Google-Maps-Produktmanager Christoph Oehler im Gespräch mit dem Nachrichtendienst pressetext.de. Die Einbringung geographischer Faktoren besitze immer auch einen emotionalen Wert. Über die lokalen Kooperationspartner werde das länderspezifische Produkt zudem auf die jeweilige Nutzer vor Ort zugeschnitten, so Oehler.

Das Schweizer Entwicklungszentrum in Zürich mit über 300 Mitarbeitern war in Zusammenarbeit mit den österreichischen Kollegen maßgeblich an der technischen und inhaltlichen Umsetzung der beiden Portale beteiligt. Verfeinert wurde etwa die Such-, aber auch die Routenplanungsfunktion. Gibt man den Begriff „Sachertorte“ ein, werden etwa in Wien neben dem Hotel Sacher auch andere Restaurants und Feinkostgeschäfte angezeigt, bei denen es die begehrte österreichische Spezialität zu kaufen gibt. Jeder der angezeigten Standorte wird mit dem bekannten Google-Maps-Pin gekennzeichnet, der beim Anklicken wichtige Informationen wie Telefonnummer, Adresse und weiterführende Links enthält.

Ganz nach dem bewährten Google-Konzept baut man bei den lokalisierten Varianten erneut auf den Input von Privatanwendern und Unternehmen. Zum einen greift Google auf das Know-how von am Markt vertretenen Business-Anbietern zurück, die Firmenlisten und die dazu gehörige geographische Information in verschiedenen Kategorien anbieten. Zum anderen kann jedes Unternehmen sich bei Google registrieren lassen und eigenen Content kostenlos in die Plattform einspeisen. Auch Privatanwender sind aufgerufen, eigene Karten zu erstellen bzw. das vorhandene Kartenmaterial mit Zusatzinformationen, Videos, Schnappschüssen oder dergleichen zu füttern. Die individuell erstellten Karten können an Freunde weitergeschickt werden oder auch problemlos in der eigenen Homepage integriert werden.

„Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen schaffen wir hier eine wunderbare Möglichkeit, mit wenig Aufwand an eine Community von einer Mrd. Menschen anzudocken“, meint Karl Pall, Country Manager Österreich, anlässlich der Präsentation. Mit dem Launch der österreichischen Variante gibt die Google-Niederlassung vor Ort ziemlich genau eine Jahr nach ihrer Einsetzung ein kräftiges Lebenszeichen von sich. „Vor einem Jahr hatten zwei Drittel der von uns kontaktierten Unternehmen immer noch keine Ahnung davon, was Suchmaschinenmarketing ist. Durch unseren lokalen Auftritt hat sich mittlerweile vieles in diesem Bereich geändert“, zieht Pall eine erste Bilanz.

Besonders stolz zeigen sich die Entwickler auf die Realisierung von Maps auf mobilen Geräten. Durch die Unterstützung beinahe sämtlicher Plattformen und Gerätetypen bringt sich Google hier langsam, aber sicher im Navigationsmarkt ins Spiel, zumal die Applikation lediglich über eine Webverbindung verfügen muss. Alle vom Desktop bekannten Funktionen, wie die Wegbeschreibung, der Wechsel zwischen grafischen und Satellitenkarten sowie die Zoomfunktion sind verfügbar. Einen Schritt weiter geht Google Österreich zudem mit Kooperationspartner BMW. Eigens erstellte Karten und Routen können einfach über den BMW-Assistenten ins Navigationssystem im Auto eingespeist werden.

Lokales Know-how und Entwicklungsideen, die von Standorten wie Zürich beigesteuert werden, erweisen sich auch für die US-amerikanische Mutterplattform zunehmend als Gewinn. „Es ist in der Tat so, dass relevante Verbesserungen wie etwa die Suchverfeinerung oder die Routenplanung sofort auch in alle anderen lokalisierten Versionen einfließen. Das macht auch den besonderen Reiz aus und zeigt, wie relevant die lokalen Umsetzungen für Google sind“, erklärt Oehler auf Nachfrage von pressetext.

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