Das Hollywoodstudio DreamWorks hat angekündigt, ab 2009 sämtliche Zeichentrickfilme nur noch in 3D zu produzieren. Studios wie 20th Century Fox setzen auch bei Live-Action-Filmen auf 3D-Produktionen wie „Avatar“ von dem „Titanic“-Regisseur James Cameron, der Weihnachten 2009 ins Kino kommen soll. Die Filmemacher Peter Jackson („Herr der Ringe“), George Lucas („Star Wars“) und Robert Rodriguez („Sin City“) arbeiten ebenfalls an 3D-Filmprojekten. Als spezielle Plattform für 3D-Produktionen gestartet wird das ‚3DX: 3D Film & Entertainment Technology Festival’, das am 19. November 2008 zum ersten Mal in Singapur stattfinden soll.
Aber auch die Fernsehsender benötigen besondere Events, um neben Internetplattformen wie YouTube oder Online-Games wie Second Life langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Die Elektronik-Hersteller bringen schon heute die ersten 3D-Heimgeräte auf den Markt. „Das Fernsehen wird durch 3D wieder ein primäres Medium werden“, versichert Mark Horton, Leiter für strategische Entwicklungen bei Quantel. Vor allem Sport- und Musikveranstaltungen in Stereo 3D beinhalteten ein großes Potenzial, weil sie dem Zuschauer das Gefühl vermittelten, live bei einem Event dabei zu sein. „Bei einem Sportereignis, das in 3D-Stereoskopic gedreht wird, erhalten die Kameras den besten Blick von der besten Position auf das Spielfeld und schauen dorthin, wo auch die Zuschauer hinsehen“, betont Horton. „Dadurch wird der Eindruck vermittelt, direkt im Publikum zu sitzen.“ Beeindruckend belegt worden ist dies durch die Basketballspiele der NBA (National Basketball Association), die mit dem 3D-Stereoskopic-Verfahren aufgenommen worden sind.
Bei dieser modernen Stereo-Aufnahmetechnik werden zwei HD-Kameras auf einen speziellen Kamerawagen montiert und miteinander synchronisiert, so dass sie die Bilder simultan aufzeichnen. Der Abstand zwischen den beiden Objektiven entspricht dabei dem menschlichen Augenabstand. Um die Aufmerksamkeit des Zuschauers beispielsweise vom Vordergrund auf den Hintergrund zu lenken, wird eine Kamera geschwenkt, so dass das Auge auf unterschiedliche Bereiche gerichtet wird. Zu den großen Vorteilen dieser digitalen 3D-Aufnahmetechnik gehört, dass der Kameramann das Ergebnis der Aufnahme beim Dreh sofort überprüfen kann. In der Vergangenheit musste das Filmmaterial zunächst im Kopierwerk entwickelt werden, wodurch dem Zuschauer oftmals ein anderer Eindruck vermittelt worden ist als dem „Kameraauge“.
Die digitale Nachbearbeitung von 3D-Stereoprojekten bietet erheblich mehr Flexibilität als optische oder chemischen Verfahren, bei denen das jeweilige Ergebnis nie unmittelbar betrachtet werden konnte, was zu Fehlern und Verzögerungen führte. Genau dieses Problem hat Quantel jetzt mit den neuen 3D-stereoskopischen Postproduktionssystemen für iQ und Pablo gelöst. Die Stereo-Option für Pablo und iQ ermöglicht es, zwei simultane Videoströme in HD oder 2K in sync und ohne Rendering zu bearbeiten und auszuspielen. Sowohl das Editing, als auch die Farbkorrektur und das Mastering erfolgen in einem einzigen System. Da beide Videoströme simultan in Echtzeit bearbeitet werden, ist das Endergebnis unmittelbar sichtbar und kann bei Bedarf entsprechend verändert werden.
Bei der Bearbeitung von 3D-Projekten fällt allerdings doppelt so viel Rohmaterial wie bei 2D-Projekten an, für das sowohl doppelt so viel Speicherplatz als auch die doppelte Rendering-Kapazität benötigt werden. Dank seiner langjährigen Erfahrung und Expertise mit HD-Postproduktionssystemen begegnet Quantel dieser Problematik mit einem innovativen Lösungsansatz, den kein anderes System auf dem Markt bietet. Dank des Frame Magic-Prinzips, das eine Speicherverwaltung auf der Basis von Einzelbildern vorsieht, wird das zu bearbeitende Rohmaterial nur einmal vom System vorgehalten und nicht in anderer Form auf dem Server abgelegt. Da sich die Renderprozesse dabei jeweils nur auf die betroffenen Bilder beschränken, erlaubt es das System, zwei synchrone Videoströme in Echtzeit zu bearbeiten.
Durch die interaktive Arbeitsweise in der Postproduktion lässt sich bei 3D-Projekten genau vergleichen, ob die beiden Bildströme bezüglich der Farbgebung, Position und Synchronisation genau identisch sind. Zu diesem Zweck hat Quantel die neue 3D-Stereoskop-Software mit den leistungsstarken Systemen Pablo und iQ kombiniert, die eine praxisgerechte Nachbearbeitung von 3D-Projekten in Echtzeit und ohne Einsatz von Proxies erlauben. Der Kunde hat dabei den Vorteil, dass er das Endergebnis sofort sieht und dadurch Stunden, Tage oder sogar Wochen wertvoller Zeit spart.
Zu den ersten Kinoproduktionen, die von dieser einzigartigen Technologie profitierten, gehört Disneys erster 3D-Konzertfilm „Hannah Montana“, der am Superbowl-Wochenende in den USA sogar den bisherigen Rekordhalter „Titanic“ vom Spitzenplatz verdrängte. Die gesamte Nachbearbeitung mit dem Quantel-System 3D-Stereoskopic auf dem Pablo erfolgte in nur elf Wochen in den FotoKem Postproduktionsstudios in Burbank. „Noch nie konnte solch ein Konzertfilm mit Livemitschnitten und aktuellen Back Stage- Informationen so zeitnah noch während einer laufenden Tournee in 3D Technik realisiert werden“, betont der Executive Produzent Vincent Pace.
Als einer der wichtigsten Pioniere im 3D-Bereich hat Pace gemeinsam mit James Cameron in den letzten sieben Jahren an der Entwicklung der stereoskopischen Kamerasysteme für 3D-Aufnahmen gearbeitet „Warum sollten Filme die Informationen nicht auf die gleiche Weise wiedergeben, wie wir sie visuell verarbeiten?“, gibt James Cameron zu Bedenken: „Wir haben uns über hundert Jahre lang Filme angeschaut, die mit einer Linse und damit nur mit einem Auge aufgenommen worden sind.“