Google und Yahoo paktieren im Online-Werbegeschäft

Kooperation soll Yahoo 800 Mio. Dollar jährlich einbringen.

Die beiden Suchmaschinenbetreiber Google und Yahoo haben eine gemeinsame Kooperation im Werbegeschäft bekannt gegeben. Yahoo wird demnach von Google verkaufte AdSense-Werbeanzeigen auf einigen seiner Webseiten in den USA und Kanada zulassen. Das Abkommen sei zunächst auf vier Jahre ausgerichtet und könne zweimal um je drei Jahre verlängert werden. Die Kooperation könne Yahoo rund 800 Mio. Dollar jährlich (rund 517 Mio. Euro) einbringen, teilte das Unternehmen aus Sunnyvale mit. Auf die eigenen Such- und Werbedienste von Yahoo hätte der aktuelle Schritt aber keinerlei Auswirkungen, diese würden auch weiterhin wie gewohnt fortgeführt. Neben der Zusammenarbeit in punkto Werbung gaben die beiden Internetkonzerne zudem bekannt, die gegenseitige Nutzbarkeit ihrer jeweiligen Instant-Messaging-Dienste besser aufeinander abstimmen zu wollen, um die Kommunikationsmöglichkeiten ihrer Kunden zu verbessern.

„Diese kommerzielle Vereinbarung erlaubt es Yahoo, seine Werbebotschaften in maßgeschneiderter Form an Nutzer zu schicken und stellt Werbetreibenden und Publishern eine bessere Werbetechnologie zur Verfügung“, erklärt Eric Schmidt, CEO von Google. Auf diese Weise könne Yahoo seine wirtschaftlichen Erfolgsaussichten deutlich verbessern. „Die Kooperation ist auch ein wichtiger Schritt, um den Wettbewerb und die dynamische Struktur im Online-Werbesektor zu bewahren“, ergänzt Schmidt. „Wir sind stolz auf die von uns entwickelten Werbetechnologien, die User mit individuell passenden Werbeeinblendungen versorgt. Durch das aktuelle Abkommen werden diese Vorteile auch für Yahoo und dessen großen Kundenkreis nutzbar“, so Omid Kordestani, Senior Vicepresident im Bereich Global Sales und Business Development bei Google, im offiziellen Blog des Unternehmens.

„Das Internet ist ein Kooperationsgeschäft. Ähnliche Abkommen wie mit Yahoo haben wir auch mit anderen Suchmaschinenbetreibern wie AOL“, meint Kay Oberbeck, Sprecher von Google Nordeuropa, auf Anfrage von pressetext.de. Die Vorteile der aktuell getroffenen Vereinbarung seien vielseitig. „Yahoo-Nutzer haben nun die Möglichkeit, an unserem Anzeigensystem zu partizipieren. Für Werbetreibende heißt das, dass sie künftig ihre Werbebotschaften zielgerichteter auf das Publikum abstimmen und versenden können“, betont Oberbeck. Yahoo sei aber im Prinzip völlig frei, was die Nutzung der Google-Technologie betrifft. „Die Kooperation basiert auf einer nicht-exklusiven Vereinbarung, die Partnerschaft von Yahoo mit anderen Anbietern im Suchanzeigengeschäft wird nicht ausgeschlossen“, stellt Oberbeck klar.

Die Auswirkungen der aktuellen Übereinkunft betreffen zunächst nur US-amerikanische und kanadische Webseiten. Pläne für weitere Länder gebe es dem Google-Sprecher zufolge zur Zeit nicht. Kartellrechtliche Bedenken seien aufgrund der Google-Yahoo-Partnerschaft nicht zu befürchten. Um sich dennoch diesbezüglich abzusichern, haben die Firmen dem US-Justizministerium freiwillig eine Überprüfungsfrist von dreieinhalb Monaten vor dem Inkrafttreten der Vereinbarung eingeräumt. „Als nicht-exklusives und rein kommerzielles Abkommen sehen wir keine Notwendigkeit eines kartellrechtlichen Einschreitens“, so Oberbeck abschließend.

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